Welches sind die kommerziellen Determinanten der Krebspolitik? Präsentation einer Sonderausgabe von Eurohealth und anschließende Diskussion in einem Webinar

27 April 2022

27. April 2022, 12.00–13.00 Uhr MESZ (virtuelle Veranstaltung) 


Krebs ist in gesundheitlicher, sozialer und politischer Hinsicht eine große Herausforderung, deren erfolgreiche Bewältigung ein Verständnis aller ihrer Determinanten voraussetzt. Auch wenn die kommerziellen Determinanten noch ein relativ neuer Untersuchungsgegenstand sind, so gibt es doch neue, sehr bedeutsame Themen für die Krebspolitik entlang des Kontinuums der Krebsbekämpfung.

Unter kommerziellen Determinanten werden jene privatwirtschaftlichen Aktivitäten verstanden, die Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung haben. Diese können negativ sein, da kommerzielle Interessen oftmals vor höhere gesundheitliche Ziele gestellt werden. 

Welche Auswirkungen haben also kommerzielle Determinanten auf die Krebspolitik in der Europäischen Region? Welche Herausforderungen und Chancen zu ihrer Steuerung ergeben sich entlang des Kontinuums der Krebsbekämpfung? Erfahren Sie mehr auf unserem Webinar.

Prävalenz von Krebserkrankungen in der Europäischen Region


Krebserkrankungen sind in der Europäischen Region der WHO für eine hohe Krankheitslast verantwortlich. Allein 2020 erhielten 4,8 Mio. Menschen in der Europäischen Region eine Krebsdiagnose, von denen tragischerweise 2,2 Mio. ihr Leben verloren. 

Bis 2030 wird mit einem Anstieg auf jährlich 5,4 Mio. Neudiagnosen und 2,5 Mio. Todesfälle gerechnet. Ohnehin sind diese Zahlen angesichts der durch die COVID-19-Pandemie bedingten Verzögerungen bei Diagnose und Behandlung wahrscheinlich noch zu niedrig angesetzt. Mit effizienten Präventions- und Früherkennungsstrategien lassen sich 30% bis 40% aller Krebsfälle verhindern. Doch dies wird nicht erreicht, da die Krebspolitik weit hinter dem zurückbleibt, was aus Sicht von Evidenz und Kosteneffektivität empfehlenswert wäre, und die Behandlung oftmals den Vorzug gegenüber Prävention und Früherkennung erhält. 

Auch die Entscheidungsprozesse in der Krebspolitik sind innerhalb der Europäischen Region sehr unterschiedlich, was zur Verschärfung gesundheitlicher Ungleichheiten innerhalb von wie auch zwischen Ländern beiträgt. Maßnahmen zur Krebsprävention und -bekämpfung bilden eine zentrale Priorität für die Senkung der Krankheitslast der Bevölkerung in der Europäischen Region und für die in den Zielen für nachhaltige Entwicklung enthaltene Vorgabe, bis 2030 die Frühsterblichkeit aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten um ein Drittel zu senken. 

Grundsatzredner


  • Marilys Corbex, WHO-Regionalbüro für Europa
  • Monika Kosinska, WHO-Hauptbüro


Redner


  • Gauden Galea, Repräsentant der WHO in China
  • Stuart Hogarth, University of Cambridge, Vereinigtes Königreich
  • Richard Sullivan, King’s College London



Moderation


  • Matthias Wismar und Erica Richardson, Europäisches Observatorium für Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik

Diese Veranstaltung ist für politische Entscheidungsträger, Berater, nationale Experten, Vertreter der Gesundheitsberufe, Mitglieder von Berufsverbänden, Wissenschaftler, Aktivisten und Vertreter nichtstaatlicher Organisationen bestimmt.