Hintergrund
Seit 2012 unterstützt die Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung (USAID) die WHO bei der Einrichtung der Regionsweiten Plattform zur Beendigung der Tuberkulose in Osteuropa, die Anstöße zur Entwicklung neuer patientenorientierter Modelle der Leistungserbringung geben soll. Darüber hinaus unterstützt sie die Umsetzung einer Reihe von Aktionsplänen zur Beendigung der Tuberkulose in der Europäischen Region der WHO.
Unterdessen hat die WHO in den Jahren 2020 und 2021 die Module 1 und 2 der Konsolidierten Leitlinien für Tuberkulose – zur präventiven Behandlung der Tuberkulose bzw. zu systematischen Vorsorgeuntersuchungen für Tuberkuloseerkrankungen – veröffentlicht.
Den Themen Prävention und systematische Vorsorge wurde bei der operativen Planung für die Umsetzung des Aktionsplans Tuberkulose für die Europäische Region der WHO (2023–2030) hohe Priorität beigemessen, und der Bedarf nach fachlicher Unterstützung in den Ländern in diesen beiden Interventionsbereichen ist gestiegen.
Die WHO fordert die Ansprechpersonen in nationalen Tuberkuloseprogrammen sowie jene, die für die Koordination der primären Gesundheitsversorgung zuständig sind, dazu auf, Ansprechpersonen für folgende Themenbereiche zu nominieren: 1a) präventive Behandlung und 1b) Infektionsprävention und -bekämpfung sowie 2a) systematische Vorsorgeuntersuchungen und 2b) aktive Fallermittlung – entweder kombiniert in einer Rolle oder als separate Zuständigkeiten. Das Regionalbüro weitet sein Personalangebot im Bereich Tuberkulose (EURO-TB roster) aus und bietet fachliche Hilfe zur Ergänzung der diesbezüglichen Arbeitsgruppen in den Ländern.
Zielsetzung der Veranstaltung
Die Tuberkuloseprogramme der Europäischen Region der WHO bei WHO/Europa und der globalen Ebene im WHO-Hauptbüro organisieren gemeinsam mit Unterstützung von USAID und dem Globalen Fonds einen Präsenz-Workshop zum Thema Prävention von und systematische Vorsorge für Tuberkulose (PASS-to-EndTB) in Anknüpfung an die „Tagung der Europäischen Region zur Umsetzung des Aktionsplans Tuberkulose für die Europäische Region der WHO (2023–2030) für Hochprävalenzländer“. Im Rahmen des Workshops werden Länder-Kooperationsteams identifiziert, die die Bereitstellung fachlicher Unterstützung gewährleisten sollen.
Ziele
- Bestandsaufnahme aktueller Konzepte und vorhandener Praktiken im Bereich Vorsorge und Prävention und auf dieser Grundlage Identifizierung von Möglichkeiten für den Ausbau der Kapazitäten in den Ländern für die Umsetzung der Empfehlungen der WHO zum Thema Prävention von und Vorsorge für Tuberkulose.
- Ausbau der regionsweiten und nationalen Kapazitäten in den Bereichen i) präventive Behandlung der Tuberkulose, ii) Infektionsbekämpfung, iii) systematische Vorsorgeuntersuchungen und iv) aktive Fallermittlung sowie Vorstellung der vorhandenen Umsetzungsmechanismen und werkzeuge.
- Etablierung von Unterstützung in den Ländern und entsprechender Umsetzungsgruppen zum Thema Prävention von und Vorsorge für Tuberkulose sowie Planung der operativen Zyklen für PASS-to-EndTB für die Jahre 2024/2025.
Erwartete Ergebnisse
- Kontext und Landschaft im Bereich Prävention und Vorsorge werden dokumentiert und verstanden.
- Die aktuellsten Empfehlungen der WHO und verfügbaren Umsetzungsmechanismen und werkzeuge werden anerkannt.
- Unterstützung in den Ländern und entsprechende Umsetzungsgruppen für die operativen Zyklen für PASS-to-EndTB für die Jahre 2024/2025 werden etabliert und ein entsprechender Arbeitsplan ausgearbeitet.
Vorgehensweise
Im Rahmen der Veranstaltung werden abwechselnd aufeinanderfolgende Informationssitzungen und Sitzungen zur operativen Planung abgehalten, um die Ziele des Workshops zu erreichen und die erwarteten Ergebnisse zu realisieren.
An jedem der drei Tage werden jeweils vier eineinhalbstündige Sitzungen abgehalten. Plenarsitzungen – die Informationszwecken dienen – wechseln sich ab mit Sitzungen zur operativen Planung zu folgenden Themen: 1a) präventive Behandlung der Tuberkulose, 1b) Infektionsprävention und -bekämpfung, 2a) systematische Vorsorgeuntersuchungen sowie 2b) aktive und intensivierte Fallermittlung.
Im Rahmen der Informationssitzungen werden die Vortragenden des Workshops die aktuellsten Standards vorstellen, während Teilnehmer aus den Ländern vorbildliche Praktiken aus den Bereichen Prävention und Vorsorge teilen. Im Rahmen der Sitzungen zur operativen Planung kommen Ländergruppen in themenspezifischen Diskussionen am runden Tisch mit Beratern der WHO und Umsetzungspartnern zusammen, um Aktivitäten in den Ländern zu planen.

