Am 18. Juli veranstaltet WHO/Europa ein Webinar, bei dem die entscheidende Bedeutung der Cybersicherheit im Gesundheitswesen erörtert werden soll. Dies ist das neunte in einer Reihe von Webinaren unter dem Titel „Dekodierung von Daten und digitaler Gesundheit“, in deren Rahmen für die Länder der Europäischen Region der WHO relevante Themen der digitalen Gesundheit erörtert werden.
Die Notwendigkeit von Cyber-Resilienz
Die COVID-19-Pandemie hat die Einführung von Telemedizin, elektronischen Gesundheitsakten und anderen digitalen Lösungen beschleunigt. Auch wenn diese Instrumente die Leistungserbringung und verfügbarkeit verbessern, können sie das Gesundheitswesen auch Risiken im Bereich der Cybersicherheit aussetzen.
Aufgrund des sensiblen Charakters der Gesundheitsdaten ist das Gesundheitswesen zu einem Hauptziel für Cyberangriffe geworden. Nach Angaben von IBM sind in diesem Bereich im Jahr 2023 die teuersten Datenschutzverletzungen aufgetreten, deren Kosten auf rund 10,93 Mio. US-$ geschätzt werden – fast doppelt so viel wie in der Finanzbranche. Diese Verletzungen können zu erheblichen finanziellen Verlusten führen, die Privatsphäre der Patienten gefährden, die Gesundheitsversorgung unterbrechen, Behandlungen verzögern und sogar das Leben von Patienten gefährden.
Die zunehmende Vernetzung von Gesundheitssystemen erfordert einen proaktiven Ansatz für die Cybersicherheit. Dieser umfasst robuste technische Kontrollen, umfassende Reaktionspläne für entsprechende Ereignisse und die Förderung einer Kultur des Cybersecurity-Bewusstseins bei den Angehörigen der Gesundheitsberufe wie auch in der Öffentlichkeit.
Die WHO erkennt die Notwendigkeit einer Verbesserung der Cybersicherheit im Gesundheitswesen an. Der Aktionsplan zur Förderung der digitalen Gesundheit in der Europäischen Region der WHO (2023 2030) zielt darauf ab, die Sicherheit und den Schutz von Gesundheitsdaten zu gewährleisten, wobei der Schwerpunkt auf der Bewusstseinsschärfung und der Förderung von Technologien zum Schutz des Datenschutzes liegt. Im Rahmen dieser Arbeit entwickelt WHO/Europa eine Methodik für die Bewertung der Cybersicherheit für digitale Gesundheitsinformationssysteme.
Das Webinar
Die einstündige Veranstaltung soll internationale Experten zusammenbringen, um das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen und praktische Informationen über die Rolle der Cybersicherheit im Gesundheitswesen auszutauschen. Dazu gehören Tools, Strategien und vorbildliche Verfahren zur Abwehr von Cyberbedrohungen, zur Einhaltung von Vorschriften und zur Nutzung neuer Technologien für den Schutz sensibler Gesundheitsdaten. Das Expertengremium wird sich auch mit den neuesten Rahmen und Richtlinien für die Cybersicherheit im Gesundheitswesen befassen, so etwa NIST, ISO und GDPR. Vorbildliche Verfahren werden Bereiche wie Datenverschlüsselung, Zugangskontrollen, Netzwerksicherheit und regelmäßige Audits abdecken.
Das Webinar wird auf Englisch und Russisch abgehalten. Es steht der Allgemeinheit offen und richtet sich u. a. an Entwickler digitaler Gesundheitstools, Beschäftigte aus dem Gesundheits- und Pflegebereich, politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler und Vertreter von Interessengruppen. Bitte nutzen Sie den Anmeldelink, wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind.
Die Webinarreihe „Dekodierung von Daten und digitaler Gesundheit“ wird von der Europäischen Kommission (Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) im Rahmen der Aktion „Unterstützung der Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO bei der Stärkung der Gesundheitsinformationssysteme und der Förderung der Verwaltung von Gesundheitsdaten“ unterstützt.