Zur Stärkung der Familienmedizin in zentralasiatischen Ländern wird WHO/Europa einen Fachworkshop für zentrale Akteure auf Länderebene abhalten, die an der Steuerung der primären Gesundheitsversorgung und der Entwicklung des Gesundheitspersonals in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan beteiligt sind.
Wofür ist das nötig?
Die meisten zentralasiatischen Länder haben im Rahmen ihrer Gesundheitsreformen die Familienmedizin (bestehend aus Angehörigen der Gesundheitsberufe, die typischerweise als Hausärzte oder Allgemeinmediziner bezeichnet werden) in die Systeme der primären Gesundheitsversorgung und in medizinische Ausbildungsprogramme eingeführt.
Der Übergang von einer fachärztlich ausgerichteten zu einer allgemeinmedizinisch ausgerichteten Versorgung war jedoch eine Herausforderung. Allgemeinmediziner genießen unter ihren Kollegen nicht immer den gleichen Status wie Fachärzte, und Patienten bevorzugen traditionell die fachärztliche Versorgung. Infolgedessen ist der Beruf für Medizinstudenten nicht attraktiv genug. Dies führt zu einem Mangel und einer hohen Fluktuation in diesem wichtigen Beruf und damit zu Zugangsbarrieren.
Zweck
Der Workshop wird sich eingehend mit erfolgreichen Ansätzen zur Stärkung der Familienmedizin in der gesamten Europäischen Region der WHO befassen und eine Plattform für den Erfahrungsaustausch über die Steigerung ihres Ansehens bieten.
Inhalt
Die Veranstaltung wird die Bedeutung der Familienmedizin im Kontext sich verändernder Gesundheitsbedürfnisse und Modelle der primären Gesundheitsversorgung unterstreichen. Sie wird sich mit folgenden Themen befassen:
- Ansätze für die Ausbildung und Spezialisierung von Hausärzten und Systeme für die berufliche Weiterentwicklung und medizinische Fortbildung;
- Reformen bei der medizinischen Ausbildung neuer Hausärzte;
- Unterschiede im Tätigkeitsbereich, bei Zertifizierung, Zulassung und Anreizstrukturen;
- Konzepte zur Verbesserung der Verfügbarkeit von Ärzten, einschließlich Strategien zur Bindung von Ärzten im ländlichen Raum; und
- Hindernisse bei der Umsetzung, die der Anerkennung der Familienmedizin als Kern der primären Gesundheitsversorgung im Wege stehen, eine Ansicht, die inzwischen sowohl von der Öffentlichkeit als auch von medizinischen Fachgesellschaften geteilt wird.
Ergebnisse
Im Anschluss an den Workshop wird WHO/Europa die Entwicklung einer praxisorientierten Gemeinschaft für Familienmedizin in zentralasiatischen Ländern koordinieren und einen Fachbericht erstellen, in dem verschiedene Ansätze zur Stärkung der Familienmedizin in der Region verglichen werden. Dies wird dazu beitragen, Bereiche zu ermitteln, in denen die WHO fachliche Unterstützung zur weiteren Stärkung der Familienmedizin in Zentralasien leisten kann.