Am 29. Januar veranstaltet WHO/Europa ein Webinar, das sich mit der Rolle digitaler Gesundheitsdeterminanten und ihren Auswirkungen auf Gesundheitssysteme und politische Entscheidungsprozesse befasst. Dies ist das zwölfte in einer Reihe von Webinaren unter dem Titel „Dekodierung von Daten und digitaler Gesundheit“, in deren Rahmen für die Länder der Europäischen Region der WHO relevante Fragen der digitalen Gesundheit erörtert werden.
Digitale Transformation der Gesellschaft
Die digitalen Gesundheitsdeterminanten umfassen alle Faktoren, die in der digitalen Welt wurzeln oder von ihr abhängig sind und die Gesundheit oder das Wohlbefinden direkt oder indirekt beeinflussen können. Da Technologien immer stärker in unser tägliches Leben integriert werden, können die digitalen Determinanten von Gesundheit bestehende Beziehungen zwischen sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Determinanten und der Gesundheit beeinflussen oder völlig neue Wege zur Beeinflussung der individuellen Gesundheit oder der Bevölkerungsgesundheit schaffen.
In einer gemeinsamen Studie von WHO/Europa und London School of Economics wurden der Zugang zum Internet, die Verfügbarkeit digitaler Geräte und die digitale Kompetenz als die wichtigsten digitalen Determinanten von Gesundheit genannt. Die Studie, die sowohl als wissenschaftlicher Artikel als auch als Bericht der WHO vorliegt, beinhaltet eine Analyse der Gesundheitsdeterminanten im digitalen Zeitalter und verdeutlicht die komplexe Art und Weise, in der die Digitalisierung gesundheitliche Resultate beeinflusst.
Zu den insgesamt 127 Gesundheitsdeterminanten, die im digitalen Zeitalter entstanden sind oder sich verändert haben, gehören auch die Moderation schädlicher Online-Inhalte, die Genauigkeit von Daten und die Transparenz von Algorithmen sowie Maßnahmen gegen Fehlinformationen und Desinformation. Die Vielfalt der Gesundheitsdeterminanten in einem digitalen Kontext verdeutlicht die Notwendigkeit eines umfassenden Konzepts für die Regulierung digitaler Gesundheitsangebote.
Das Webinar
Auf der einstündigen Veranstaltung wollen internationale Experten gemeinsam zur Bewusstseinsbildung beitragen, Herausforderungen benennen und die transformative Rolle digitaler Determinanten in den Gesundheitssystemen sowie ihr Potenzial zur Überwindung bzw. Verschärfung gesundheitlicher Ungleichheiten erörtern. Die Teilnehmer können sich in einer Fragerunde über die digitale Inklusion in allen Alters- und Bevölkerungsgruppen sowie über vorgeschlagene Maßnahmen und politische Empfehlungen informieren. Durch Hervorhebung der komplexen Rolle digitaler Gesundheitsdeterminanten soll das Webinar ein tieferes Verständnis fördern und zu Maßnahmen ermutigen, die Ungleichheiten abbauen und eine ethisch vertretbare Nutzung digitaler Gesundheitstechnologien gewährleisten sollen. Zu den zentralen Prioritäten des Aktionsplans zur Förderung der digitalen Gesundheit in der Europäischen Region der WHO (2023–2030) und der Globalen Strategie der WHO für digitale Gesundheit (2020–2025) gehört es, sicherzustellen, dass alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere gefährdete Gruppen, gleichberechtigten Zugang zu Tools und Angeboten im Bereich der digitalen Gesundheit erhalten.
Die Veranstaltung wird auf Englisch und Russisch abgehalten. Sie steht der Allgemeinheit offen und richtet sich u. a. an Entwickler digitaler Gesundheitstools, Beschäftigte aus dem Gesundheits- und Pflegewesen, politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler und Vertreter von Interessengruppen. Bitte nutzen Sie den Anmeldelink, wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind.
Die Webinarreihe „Dekodierung von Daten und digitaler Gesundheit“ wird von der Europäischen Kommission (Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) im Rahmen der Aktion „Unterstützung der Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO bei der Stärkung der Gesundheitsinformationssysteme und der Förderung der Verwaltung von Gesundheitsdaten“ unterstützt.