Höhepunkte der Veranstaltung
Altern ist Leben: zweite Anhörung zum EPW 2
Auf der zweiten öffentlichen Anhörung im Zuge der Ausarbeitung des nächsten Europäischen Arbeitsprogramms 2026–2030 (EPW 2), die am 31. Januar 2025 stattfand, tauschten sich 900 Teilnehmer – Vertreter von Mitgliedstaaten, Berufsverbänden, Zivilgesellschaft und Allgemeinheit – über die wichtigsten Herausforderungen und Lösungen für die Förderung gesunden Alterns in der Europäischen Region aus.
Zu Beginn der Anhörung wies der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, darauf hin, dass die Europäische Region der WHO altere – Prognosen zufolge werde es bis zum Jahr 2050 dreimal so viele Menschen in der Altersgruppe über 80 Jahre geben. Er sprach über die Wertvorstellungen älterer Menschen und hob ihren Wunsch hervor, mit Würde behandelt zu werden und soziale Bindungen aufrechtzuerhalten, und forderte einen Paradigmenwechsel in unserer Wahrnehmung dessen, was Altern bedeutet, und betonte, dass Altern Leben heiße und dass ein Schwerpunkt auf Altern in Gesundheit gelegt werden müsse.
Den Generationenvertrag neu denken
Im Anschluss an die Eröffnung hielt Prof. Pieter Vanhuysse, ein führender Experte für politische Demografie, Alterung und soziale Fragen an der Universität von Süddänemark, eine Grundsatzrede zum Thema Solidarität zwischen den Generationen. Er sprach darüber, wie die europäischen Gesellschaften durch intergenerationelle Ressourcentransfers funktionieren, bei denen die Menschen im erwerbsfähigen Alter durch Steuern für den Wohlfahrtsstaat sowohl jüngere als auch ältere Altersgruppen unterstützen. Er stellte jedoch fest, dass der Beitrag der Familien in Form von Zeit- und Betreuungsaufwand unterschätzt werde, sowohl für Kinder als auch für ältere Erwachsene. Prof. Vanhuysse plädierte dafür, den Wert der Pflege- und Betreuungsarbeit als entscheidende Investition in die Nachhaltigkeit und das Wachstum von Gesellschaften anzuerkennen und zu honorieren.
Kurze Überlegungen zu Altern und Gesundheit
In einer Reihe von „Blitzvorträgen“ wurde das Thema Altern bei guter Gesundheit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Dabei wiederholte Alexej Buzu, Minister für Arbeit und Soziales der Republik Moldau, den Appell, den Wert von Pflege und Betreuung für alle, die sie benötigen, anzuerkennen und in sie zu investieren und sie gemeindenah anzubieten. Er forderte auch eine Neubewertung staatlicher Politik und öffentlicher Investitionen in das Wohlbefinden, insbesondere in schwierigen Zeiten.
Heidrun Mollenkopf, Präsidentin der Age Platform Europe – einer der größten zivilgesellschaftlichen Organisationen von und für ältere Menschen in Europa – skizzierte die vielfältigen Beiträge älterer Menschen zur Gesellschaft, z. B. als Lehrer in Sport und Kunst, als Mentoren für junge Berufstätige und als Fürsprecher für Themen wie Umweltschutz und Demokratie. Sie forderte energische Maßnahmen zur Bekämpfung von altersbezogener und sonstiger Diskriminierung und betonte, jeder Mensch habe ein Recht auf Teilhabe, und deshalb müssten Systeme und Leistungsangebote inklusiv gestaltet werden.
Ana Carriazo, leitende Beraterin im Gesundheitsministerium der spanischen Region Andalusien, beschrieb den bestehenden Koordinationsmechanismus der Regionen in Spanien, mit dem sichergestellt werden solle, dass die verschiedenen Politikbereiche über gesundheitsbezogene Maßnahmen informiert sind und zusammenarbeiten. Sie erläuterte, dass eine erfolgreiche Koordinierung politischen Willen, fachliche Beiträge und die Beteiligung der älteren Menschen selbst voraussetze.
Dana-Carmen Bachmann, Referatsleiterin bei der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission, skizzierte die Zukunftsvision hinter der Europäischen Strategie für Pflege und Betreuung, die in Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union, der Internationalen Arbeitsorganisation, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der WHO entworfen und vor zwei Jahren präsentiert worden sei. In dieser Strategie wird die Notwendigkeit von Investitionen in einen lebenslangen Ansatz für Pflege und Betreuung hervorgehoben und die Bedeutung sowohl der formellen als auch der informellen Pflege- und Betreuungsarbeit anerkannt.
Gulnaz Kachkynovna Azhymambetova, Leitende staatliche Beauftragte für das Pflege- und Hebammenwesen in Kirgisistan, schilderte die Bemühungen ihres Landes mit dem Ziel, das Gesundheitspersonal zu schützen und zu binden und mehr Menschen für die Gesundheitsberufe zu gewinnen, und betonte, dass keine Technologie die Fürsorge und das Mitgefühl von Pflegekräften und Hebammen ersetzen könne.
Luka Delak, ein junger Arzt und Jugendfürsprecher aus Kroatien, sprach über die Notwendigkeit der Solidarität zwischen den Generationen: „Altern ist keine Einschränkung, sondern ein Geschenk. Wir können in jedem Alter lernen, wachsen und Kontakte knüpfen. Lassen Sie uns Brücken zwischen den Generationen bauen und Gemeinschaften schaffen, die jede Lebensphase wertschätzen.“
Dr. Oral Ataniyazova, eine Senatorin aus Usbekistan, hob die Schwerpunktlegung ihres Landes auf ein gesundes und aktives Altern hervor und beschrieb das Konzept der Mahallah, einer lokalen gesellschaftlichen Selbstverwaltungsstruktur, die zur Erhaltung von Kultur, Tradition und Wohlergehen beiträgt.
Lisa Warth, Leiterin des Referats Bevölkerungsfragen der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa, sprach über den Internationalen Aktionsplan von Madrid über das Altern und erklärte, dass das Durchbrechen von Barrieren und die Zusammenarbeit innerhalb der Familie der Vereinten Nationen von größter Bedeutung für ein gesundes Altern seien. Sie lobte die WHO auch für ihre Vordenkerrolle in Fragen des Alterns, von der Bekämpfung von Altersdiskriminierung über die integrierte Versorgung und Langzeitpflege bis hin zum Eintreten für altersfreundliche Umfelder.
Interaktive Beratungen
Die zweite Hälfte der Anhörung bestand aus sieben Gruppensitzungen, die allen Teilnehmern die Möglichkeit boten, sich an Diskussionen über altersbezogene Sachthemen zu beteiligen. Dabei wurden mit Hilfe eines durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützten Tools Ideen, Erkenntnisse und Erfahrungen gesammelt.
1. Stärkung der Prävention nichtübertragbarer Krankheiten: Beseitigung von Hindernissen für eine gute Gesundheit in allen Lebensphasen
Die Teilnehmer betonten, dass eine frühzeitige und lebenslange Präventionsarbeit von zentraler Bedeutung sei – angefangen von Gesundheitsinterventionen für Mütter und Kinder bis hin zu schulischen Programmen und Initiativen auf kommunaler Ebene. Die ressortübergreifende Verflechtung von Konzepten wurde als wesentlich angesehen, um verkrustete Strukturen aufzubrechen und systemische Ansätze für die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten zu ermöglichen.
2. Aufbau inklusiver Gemeinschaften: Schaffung von Rahmenbedingungen für lebenslange Gesundheit und lebenslanges Wohlbefinden
Die Diskussionen in dieser Sitzung konzentrierten sich auf die Frage, wie sich Langzeitpflege und primäre Gesundheitsversorgung entwickeln müssen, um eine alternde Bevölkerung wirksamer zu unterstützen. Die Teilnehmer betonten, dass ein patientenorientierter Ansatz von grundlegender Bedeutung sei, um sicherzustellen, dass durch Pflege und Betreuung die Unabhängigkeit und Lebensqualität verbessert werden. Dies erfordert die Verknüpfung von Gesundheits- und Pflegewesen mit anderen wesentlichen Bereichen wie Wohnen, Verkehr und Bildung, um ein unterstützendes System für ältere Menschen mit Pflegebedarf zu schaffen.
Ein weiterer zentraler Schwerpunkt waren informelle und professionelle Pflegekräfte, wobei die Notwendigkeit angemessener Schulungen und Anreize sowie digitaler Hilfsmittel zur Förderung der Zusammenarbeit und eines nahtlosen Pflegeumfelds hervorgehoben wurde.
3. Umwandlung von Pflegeökosystemen: auf dem Weg zu einem Kontinuum der gemeindenahen Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege
Diese Sitzung befasste sich mit der Bedeutung von Führungskompetenz und Kapazitätsaufbau bei der Förderung eines stärker inklusiven und unterstützenden Umfelds für eine alternde Bevölkerung.
Ein lebenslanger Ansatz im Bereich der Gesundheitskompetenz wurde als entscheidender Faktor genannt, der dazu beitrage, dass ältere Erwachsene sich in einer altersfreundlichen Umgebung zurechtfinden und dort gedeihen können. Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Beseitigung diskriminierender Formulierungen, die häufig negative Stereotypen über das Altern verstärken. Innovative Initiativen wie Social Prescribing [dt. „soziale Verschreibungen“] im Vereinigten Königreich, „Senior Cool Days“ in Dänemark und Programme für lebenslange Mobilität wurden als Beispiele für erfolgreiche Interventionen zur Förderung von Engagement und Wohlbefinden hervorgehoben.
4. Bekämpfung des anhaltenden Arbeitskräftemangels im Gesundheits- und Pflegewesen in einer alternden Erwerbsbevölkerung und einem alternden Europa
In dieser Sitzung wurde untersucht, wie Personalstrategien für das Gesundheitswesen angepasst werden müssen, um den Bedürfnissen einer alternden Bevölkerung gerecht zu werden. Dabei hoben die Teilnehmer hervor, wie wichtig es sei, die Pflegeteams neben Ärzten und Pflegekräften um informelle Pflegekräfte und Betreuer zu erweitern.
Die Schaffung förderlicher Arbeitsumfelder wurde als wesentlich erachtet; konkret wurden Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz, zur Einführung flexibler Arbeitsbedingungen und zur Schaffung von Karrierewegen im Sinne der Gewinnung und Bindung des Gesundheitspersonals abgegeben. Ein weiteres zentrales Thema war die Bewältigung der Migration.
5. Schließung von Lücken bei der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten – Überdenken der Möglichkeiten für ein angenehmes Altern
In dieser Sitzung hoben die Teilnehmer die besonderen Herausforderungen hervor, mit denen ältere Menschen in ländlichen Gebieten konfrontiert sind, und zeigten Möglichkeiten für eine bessere, inklusivere Pflege und Betreuung auf.
Um das Wohlbefinden älterer Menschen im ländlichen Raum zu sichern, sind sowohl unmittelbare als auch langfristige Maßnahmen erforderlich. Heute sind viele ältere Menschen in entlegenen Gebieten mit erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Problemen konfrontiert, die oft noch durch Stigmatisierung, Diskriminierung und fehlenden Zugang zu unentbehrlichen Leistungen verschärft werden.
Um diese Probleme anzugehen, müssen Netzwerke auf kommunaler Ebene gestärkt, der Zugang zum Gesundheitswesen über die primäre Gesundheitsversorgung und mobile Teams erweitert und gezielt digitale Lösungen genutzt werden, damit ältere Menschen den Anschluss nicht verlieren und sich engagieren. Länder wie Kirgisistan und Nordmazedonien arbeiten bereits an der Ausweitung des Leistungsangebots für entlegene Gebiete, während Länder wie Schweden erfolgreich mobile Versorgungsteams und innovative digitale Lösungen eingeführt haben, die es älteren Menschen ermöglichen, unabhängig Kontrolle über ihre Gesundheit zu behalten und gleichzeitig Teil der lokalen Wirtschaft zu bleiben.
6. Wer soll dafür bezahlen? Wie wirkt sich die Bevölkerungsalterung auf die finanzielle Nachhaltigkeit und den bezahlbaren Zugang zur Gesundheitsversorgung aus?
Die Teilnehmer in dieser Gruppe untersuchten die finanzielle Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme unter dem Blickwinkel der Alterung. Sie betonten, dass die Bevölkerungsalterung zwar finanzielle Herausforderungen mit sich bringe, aber nicht zwangsläufig zu einer nicht nachhaltigen Gesundheitsfinanzierung führe; vielmehr komme es entscheidend auf politische Grundsatzentscheidungen an.
In den Diskussionen wurde hervorgehoben, dass bei unzureichender staatlicher Finanzierung der Einzelne die Last durch erhöhte Zahlungen aus eigener Tasche tragen werde, was zu ruinösen Gesundheitsausgaben führen könne. Eine Simulation der finanziellen Nachhaltigkeit in Bulgarien, der Slowakei und Spanien gab Aufschluss darüber, wie sich unterschiedliche Finanzierungsmodelle auf die Bezahlbarkeit der Gesundheitsversorgung auswirken.
7. Nie zu alt, um bei klarem Verstand zu sein – für geistig gesunde und sozial angebundene ältere Generationen
In der letzten Gruppensitzung stellten die Teilnehmer die Vorstellung in Frage, dass der kognitive Verfall ein unvermeidlicher Bestandteil des Alterns sei, und wiesen auf die dringende Notwendigkeit hin, soziale Isolation und Einsamkeit zu bekämpfen.
In der Diskussion wurde die Bedeutung von Mobilität und Rehabilitation für die Erhaltung der sozialen Teilhabe älterer Menschen hervorgehoben, wobei Interventionen zur Sturzprävention als ein entscheidender Faktor für die Durchbrechung des Kreislaufs der Isolation angesehen wurden. Digitale Technologien wurden sowohl als Chance als auch als Herausforderung betrachtet, denn sie könnten zwar die Konnektivität fördern, seien aber oft nicht altersgerecht gestaltet.
Fazit und weiteres Vorgehen
Der allgemeine Tenor während der Diskussionen lautete, dass das Altern nicht als Belastung, sondern als Chance zur Verbesserung der Gesundheits- und Pflegesysteme durch Innovation, Kooperation und patientenorientierte Versorgung betrachtet werden solle. Altern ist vor allem Leben und ein Privileg, das es zu schätzen und zu bewahren gilt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in das EPW 2 von WHO/Europa einfließen und gewährleisten, dass die Handlungskonzepte und Strategien den tatsächlichen Bedürfnissen und Erfahrungen einer alternden Bevölkerung in der gesamten Europäischen Region gerecht werden.
WHO/Europa wird auch im Jahr 2025 seine Zusammenarbeit mit den maßgeblichen Akteuren fortsetzen, um diese Prioritäten auszugestalten und umzusetzen und so auf eine Zukunft hinzuarbeiten, in der Altern wirklich als Leben verstanden wird.
Veranstaltungshinweis
Der demografische Wandel in Europa, einschließlich der Alterung der Bevölkerung und der sich verändernden Dynamik zwischen Stadt und Land, erfordert evidenzbasierte, chancengerechte und vorausschauende Antworten des Gesundheitswesens. Diese Veränderungen bilden eine komplexe Realität, die neue Versorgungsmodelle, generationenübergreifende Solidarität und den Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten erfordert.
Auf dieser Tagung werden Mitgliedstaaten, Partnerorganisationen und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammenkommen, um zu untersuchen, wie diese Trends die Gesundheitssysteme verändern, strategische Reformen zu ermitteln und eine sinnvolle Teilhabe zu fördern, um so die Politik weit über 2030 hinaus zu lenken. Wenn jetzt gehandelt wird, können die Teilnehmer dazu beitragen, dass alle Gemeinschaften von einem längeren und gesünderen Leben profitieren.
Die Ziele der Tagung lauten:
- Festlegung eines einheitlichen Zielkatalogs, der ein gemeinsames Verständnis im Hinblick darauf fördert, wie sich die demografischen Trends auf Gesellschaft und Gesundheitssysteme auswirken;
- Bereitstellung von Orientierungshilfe für evidenzbasierte und zeitnahe Reformen und Investitionen in nachhaltige, integrative und innovative Gesundheits- und Pflegemodelle; und
- Stärkung der gemeinsamen Rechenschaftspflicht von WHO/Europa, Mitgliedstaaten, Partnern und der Zivilgesellschaft zur Förderung des gesunden Alterns, zur Gewährleistung von Chancengleichheit und zum Aufbau widerstandsfähiger Gemeinschaften über 2030 hinaus.
Das bei der Anhörung gesammelte Feedback wird auch in die Ausarbeitung des zweiten Europäischen Arbeitsprogramms 2025–2030 (EPW 2) einfließen.
Demografischer Wandel in der Europäischen Region der WHO
Die demografische Landschaft in Europa verändert sich rasch. Die Region hat einen historischen Meilenstein erreicht: Die Zahl der Menschen im Alter von 65 Jahren und älter übersteigt nun die Zahl der Menschen im Alter von 15 Jahren und jünger. Dieser Wandel in Verbindung mit sinkenden Geburtenraten, Verstädterung, Migration und sich verändernden sozioökonomischen Mustern verändert die Art und Weise, wie wir Gesundheit, Pflege und Chancengleichheit angehen.
Die längere Lebenserwartung ist ein Beweis für unseren kollektiven Fortschritt, doch viele Menschen verbringen zusätzliche Jahre in schlechter Gesundheit, die oft durch soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten noch verstärkt wird. Diese Trends sind keine Krise, die man fürchten muss, sondern ein Aufruf zu nuancierten, evidenzbasierten Strategien.
Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert die Anerkennung der Tatsache, dass unterschiedliche Bevölkerungsgruppen – ob jüngere oder ältere, städtische oder ländliche, wohlhabendere oder einkommensschwächere – unterschiedliche gesundheitliche Bedürfnisse und Prioritäten haben. Wenn wir uns die Werte der Solidarität, Chancengleichheit und Teilhabe zu eigen machen, können wir Handlungskonzepte entwickeln, die bei den Menschen dort ansetzen, wo sie stehen, und die Gesundheit im gesamten Lebensverlauf unterstützen.
Es ist erwiesen, dass zeitnahe Investitionen und gut durchdachte Interventionen allen zugutekommen können, von der Förderung des gesunden Alterns auf individueller Ebene bis hin zur Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums und des Wohlbefindens ganzer Gemeinschaften.
Über diese Anhörung
Diese Anhörung ermutigt die Teilnehmer, über vereinfachende Narrative hinauszugehen. Obwohl Altersdiskriminierung und falsche Vorstellungen über ältere Erwachsene fortbestehen, zeigt die Forschung, dass die Bevölkerungsalterung selbst im Vergleich zu Innovation, Preisgestaltung und anderen systemischen Faktoren nur einen bescheidenen Einfluss auf die Gesundheitsausgaben hat.
Indem wir uns mit Vorurteilen auseinandersetzen und den Schwerpunkt auf die Verbesserung des Zugangs, Versorgungsmodelle und präventive Maßnahmen legen, können wir sicherstellen, dass die Gesundheit von niemandem durch veraltete Annahmen oder ungerechte Mittelzuweisungen gefährdet wird.
Mit Blick auf die Zukunft könnte die Notwendigkeit strategischer Reformen nicht dringender sein. Die nächsten 5 Jahre werden entscheidend sein, um die Grundlagen für einen transformativen Wandel zu schaffen. Politische Maßnahmen, die in frühzeitige Interventionen investieren, Ressourcen umverteilen und die Bedeutung der generationsübergreifenden Zusammenarbeit anerkennen, können Gesellschaften dabei helfen, sich an den demografischen Wandel anzupassen und den sich verändernden Anforderungen an die Gesundheitsversorgung gerecht zu werden.
Der Abbau von Ungleichheiten aufgrund von Einkommen, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Migrationshintergrund ist von zentraler Bedeutung, um ausgewogene gesundheitliche Resultate für alle zu erzielen.
Da sich die alternde Bevölkerung zunehmend in städtischen Gebieten konzentriert, müssen die Gestaltung der Städte, die Struktur der Gemeinschaften und die Zusammensetzung der Arbeitskräfte im Gesundheits- und Pflegebereich erneut berücksichtigt werden. Die Auswirkungen reichen über Stadtgrenzen hinaus und betreffen auch ländliche Gebiete, die digitale Integration und die allgemeine Nachhaltigkeit der Gesundheits- und Sozialsysteme.
Diese Anhörung wird die Mitgliedstaaten, Partnerorganisationen und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammenbringen, um politische Antworten zu finden, die über die traditionellen Ansätze hinausgehen. Gemeinsam werden die Teilnehmer dazu beitragen, einen Kurs zu bestimmen, der nicht nur die allgemeine Gesundheitsversorgung und gesundes Altern jetzt unterstützt, sondern auch eine strategische Vision festlegt, die weit über das Jahr 2030 hinaus Bestand hat.
Ihre Stimme ist entscheidend: Helfen Sie uns, den Grundstein für eine gesündere und chancengerechtere Zukunft zu legen.
Eine Reihe von Anhörungen, deren Ergebnisse in das EPW 2 einfließen werden
WHO/Europa organisiert im Rahmen des Entwicklungsprozesses für das EPW 2 eine Reihe von Anhörungen. Diese Anhörungen bieten den Mitgliedstaaten, Vertretern der Zivilgesellschaft und anderen Partnern eine Plattform für den Austausch von Erkenntnissen, Prioritäten und Empfehlungen für die Gestaltung einer einheitlichen Gesundheitsagenda für die Region bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus.
Die in diesen Sitzungen gesammelten Rückmeldungen werden in das EPW 2 einfließen, um sicherzustellen, dass es sich mit den wichtigsten gesundheitlichen Herausforderungen befasst und Chancengleichheit und Widerstandsfähigkeit fördert. Die Anhörungen werden online durchgeführt, was eine breite Beteiligung ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen fördert.
Um sich für die Anhörungen anzumelden, klicken Sie bitte hier:
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an epw2@who.int.