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WHO / Mihai Eremia
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Länderübergreifender Workshop zum Thema Kapazitätsausbau zur Unterstützung der gesundheitlichen Bedürfnisse von Flüchtlingen und Vertriebenen aus der Ukraine

18 – 19 February 2025
Bukarest, (Rumänien)

Wichtigste Ergebnisse der Veranstaltung 

Nach drei Jahren Krieg in der Ukraine drängt die WHO auf weitere gesundheitliche Unterstützung für die Flüchtlinge

Der Krieg in der Ukraine nähert sich der Drei-Jahres-Marke, und Millionen von Flüchtlingen aus der Ukraine, die in ganz Europa leben, stehen weiterhin vor beträchtlichen Herausforderungen beim Zugang zur gesundheitlichen Grundversorgung. Diese Flüchtlinge – die aufgrund von Vertreibung und Traumatisierung erheblich gelitten haben – benötigen eine anhaltende Unterstützung, um ihr Leben neu aufbauen und ihre Gesundheit schützen zu können. 

Auch in Zeiten der Ungewissheit setzt sich die WHO weiterhin für die Verbesserung der Gesundheit von Flüchtlingen, die Unterstützung der Mitgliedstaaten und die Erleichterung der Zusammenarbeit zwischen maßgeblichen Ministerien und Einrichtungen ein. Durch die Förderung einer kollektiven Reaktion und eines Wissensaustauschs spielt die WHO weiterhin eine wesentliche Rolle bei der Stärkung der Gesundheitssysteme der Länder der Europäischen Region, um den Flüchtlingen die benötigte Versorgung zu sichern.

Angesichts dieser anhaltenden Herausforderungen hat WHO/Europa am 18. und 19. Februar 2025 in Bukarest im Rahmen seines gemeinsamen Projekts mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) maßgebliche Vertreter der Gesundheitsministerien Bulgariens, Estlands, Litauens, Polens, der Republik Moldau, Rumäniens, der Slowakei und Ungarns mit Repräsentanten der Europäischen Union (EU), der WHO und der IOM zusammengeführt. 

Das Ziel dieser länderübergreifenden Veranstaltung bestand darin, Erfahrungen und bewährte Praktiken zwischen den Ländern auszutauschen, den Austausch zwischen nationalen Gesundheitsbehörden über Strategien zur Deckung des gesundheitlichen Bedarfs von Flüchtlingen und Vertriebenen aus der Ukraine zu erleichtern und Bereiche zu bestimmen, in denen die Mitgliedstaaten Unterstützung benötigen, etwa in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

„Rumänien steht solidarisch hinter den Flüchtlingen aus der Ukraine und ist entschlossen, sich schnell auf neue Herausforderungen einzustellen und ihre Gesundheit und Würde zu schützen, wie bei allen anderen gefährdeten Gruppen auch. Durch die Zusammenarbeit stärken wir unsere Systeme, werden unserer Verantwortung gerecht und arbeiten gemeinsam an der Überwindung künftiger Hindernisse“, erklärte Tiberius Brădățan, Staatssekretär im rumänischen Gesundheitsministerium, während der Eröffnungszeremonie.

Ein langfristiger Ansatz

Auf der Tagesordnung stand eine Reihe wesentlicher Themen, darunter die Unterstützung von vertriebenen Gesundheitsfachkräften aus der Ukraine bei der Fortsetzung ihrer beruflichen Entwicklung im Aufnahmeland, die Anpassung von Gesundheitsinformationen an die ukrainischen Gemeinschaften, die Verbesserung des Impfschutzes und die Gewährleistung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung. Die Teilnehmer erörterten auch die Frage, wie die Hindernisse überwunden werden können, die Flüchtlingen den Zugang zur Gesundheitsversorgung verwehren, und wie wichtig es ist, die Gegenmaßnahmen der Gesundheitssysteme zu stärken.

„Wenn wir es ernst damit meinen, niemanden zurückzulassen, dann müssen die gesundheitlichen Bedürfnisse der Flüchtlinge und Vertriebenen aus der Ukraine ein vorrangiges Anliegen bleiben, insbesondere jetzt, nach drei Jahren dieses verheerenden Krieges“, erklärte Dr. Ihor Perehinets, Direktor für gesundheitliche Notlagen in der Europäischen Region. „Ich begrüße es, dass die Europäische Union, die IOM und die an diesem Projekt beteiligten zehn Länder sich so energisch für die Gesundheit von Flüchtlingen einsetzen. Die WHO wird weiterhin zusammen mit Ihnen darauf hinarbeiten, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine Zugang zu einer Gesundheitsversorgung haben, die ihren Bedürfnissen entspricht und ihrer Genesung zugute kommt.“

Ein abgestimmter und langfristiger kollektiver Ansatz zur Bewältigung der gesundheitlichen Bedürfnisse von Flüchtlingen in ganz Europa ist eine entscheidende Voraussetzung für eine allgemeine Gesundheitsversorgung. Geleitet von dieser auf humanitäre Werte gestützten Vision, wird die WHO weiterhin zusammen mit Regierungen, der IOM, der EU und maßgeblichen Partnern nach nachhaltigen Lösungen suchen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden von Vertriebenen schützen.


Veranstaltung 

Am 18. und 19. Februar wird WHO/Europa in Rumänien eine länderübergreifende Veranstaltung für die zehn Länder abhalten, die das gemeinsame Projekt der WHO, der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und der Europäischen Union (EU) für einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge und Vertriebene aus der Ukraine umsetzen (Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Republik Moldau, Rumänien, Slowakei, Tschechien und Ungarn). 

Ziel der Veranstaltung ist es, eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und bewährten Praktiken zwischen den Ländern zu schaffen, den Kommunikationsaustausch zwischen nationalen Gesundheitsbehörden über Strategien zur Deckung des Gesundheitsbedarfs von Flüchtlingen und Vertriebenen aus der Ukraine zu erleichtern und Bereiche mit Unterstützungsbedarf für die Mitgliedstaaten, einschließlich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, zu ermitteln.

Die fachlichen Workshops werden sich mit 4 Themen befassen, die die erwarteten Ergebnisse des Projekts ergänzen sollen:

  • Verständnis der rechtlichen Rahmen und der Verfahren zur Unterstützung von vertriebenen Gesundheitsfachkräften aus der Ukraine hinsichtlich der Fortsetzung ihrer beruflichen Entwicklung im Aufnahmeland;
  • Strategien zur Gewährleistung des Zugangs zu Gesundheitsleistungen mit Beispielen von Gesundheitsmediatoren und speziellen gesundheitsbezogenen Arbeitsgruppen;
  • Verbesserung der Informationen zur öffentlichen Gesundheit für ukrainische Flüchtlingsgemeinschaften; und
  • Strategien hinsichtlich Impfmaßnahmen für Flüchtlinge, um die Durchimpfungsrate zu erhöhen.

Zu den erwarteten Ergebnissen zählen:

  • Austausch von gewonnenen Erkenntnissen sowie bewährten Praktiken;
  • Stärkung der Kapazitäten der Mitgliedstaaten in den abgedeckten fachlichen Bereichen; und
  • Gewinnung zentraler Erkenntnisse für die Vorantreibung von Maßnahmen zur Unterstützung der gesundheitlichen Bedürfnisse von Flüchtlingen und Vertriebenen aus der Ukraine.

Zu den eingeladenen Teilnehmern gehören:

  • Vertreter aus Gesundheitsministerien bzw. zuständigen Gesundheitsbehörden der 10 umsetzenden Länder;
  • wichtige Partner, die an der Erbringung von Leistungen für Flüchtlinge und Vertriebene aus der Ukraine beteiligt sind; und
  • Vertreter von WHO, IOM und EU.
Diese Präsenzveranstaltung wird auf Englisch abgehalten. Jeder einzelne Workshop umfasst Gruppendiskussionen über die von der gemeinsamen Aktion abgedeckten fachlichen Bereiche.