Neue Technologien, einschließlich digitaler Tools, verändern die Gesundheitsversorgung. Künstliche Intelligenz (KI), Präzisionsmedizin und eine bessere Nutzung persönlicher und bevölkerungsbezogener Daten haben das Potenzial, Krankheiten zu verhindern, zu diagnostizieren und zu behandeln und damit letztlich die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern. Doch diese neuen Errungenschaften können menschlichen Kontakt nicht ersetzen. Die personenorientierte Versorgung auf der Grundlage menschlicher Beziehungen bleibt nach wie vor das Herzstück der Gesundheitsversorgung. Angesichts des Personalmangels im Gesundheitswesen in ganz Europa, der alternden Bevölkerung, der gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels und der sich abzeichnenden Bedrohungen für die Gesundheitssicherheit ist die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen größer denn je. Auch Innovationen im Bereich der traditionellen Modelle der Leistungserbringung werden zur Priorität.
Bei dieser Tagung werden Mitgliedstaaten, Partnerorganisationen, Vertreter der Zivilgesellschaft, Beschäftigte des Gesundheitswesens und Befürworter der digitalen Gesundheit zusammenkommen, um zu erörtern, inwiefern diese Trends die Gesundheitssysteme in ganz Europa und Zentralasien grundlegend umgestalten. Wenn jetzt gehandelt wird, können die Teilnehmer dazu beitragen, dass digitale Innovationen der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen über Generationen hinweg dienen und sie fördern.
Chancengleichheit und Innovation: das richtige Gleichgewicht finden
Big Data und KI ermöglichen uns eine individualisierte Versorgung, können aber auch die Gesundheitsplanung durch prädiktive Modellierung revolutionieren und Trends in der Bevölkerung und der öffentlichen Gesundheit aufzeigen. Diese Fortschritte werden die Gesundheitssysteme dabei unterstützen, Patientenströme zu antizipieren, die Ressourcenzuweisung zu optimieren und die Leistung des Gesundheits- und Pflegepersonals zu steigern.
Mit diesen positiven Fortschritten gehen jedoch auch erhebliche Herausforderungen einher. Die Rechte von Patienten, einschließlich des Schutzes ihrer Daten, müssen gewahrt bleiben. Fragen wie die Erschwinglichkeit dieser neuen Technologien, die Möglichkeit der Menschen, auf sie zuzugreifen – insbesondere im Hinblick auf Menschen aus Randgruppen – und die Rolle marktorientierter Privatunternehmen zeigen, wie wichtig es ist, die Frage des chancengleichen Zugangs zur Gesundheitsversorgung zu verstehen und anzugehen.
Entscheidungsträger müssen über die nötigen Instrumente und das nötige Wissen verfügen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und das Potenzial der neuen Technologien im Gesundheitswesen auszuschöpfen. Wenn wir verstehen, wie digitale Gesundheitstechnologien den Zugang zu und die Qualität von Gesundheitsleistungen verbessern können, werden sich die gesundheitlichen Resultate sowohl für den Einzelnen als auch für die breite Bevölkerung verbessern.
Diese dritte in einer Reihe von öffentlichen Anhörungen, die von WHO/Europa veranstaltet werden, hat folgende Ziele:
- zu untersuchen, inwiefern der rasche technologische Fortschritt die Gesundheitssysteme stören bzw. unterstützen könnte;
- die wichtigsten strategischen Veränderungen zu ermitteln, die in den Gesundheitssystemen erforderlich sind, um wirksam auf die technologischen Fortschritte zu reagieren;
- zu erörtern, wie sich ein Gleichgewicht zwischen der zentralen Bedeutung der personenorientierten Versorgung, bei der der menschliche Kontakt erhalten bleibt, und der Förderung der Effizienz und Anpassungsfähigkeit von KI-Tools finden lässt; und
- zu erörtern, inwiefern Bürgerbeteiligung und die Mitsprache von Gemeinschaften eine digitale Ausgrenzung bekämpfen können.
Zu den Grundsatzrednern zählen:
- Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa
- Mónica Garcia Gómez, Gesundheitsministerin, Spanien
- Teymur Musayev, Gesundheitsminister, Aserbaidschan
- Bogi Eliasen, Direktor für Gesundheit, Copenhagen Institute for Future Studies, Dänemark
- Line Farah, Direktorin, Nationale digitale Programme für „Digitales und gutes Altern“ sowie „Digitale Tools im Bereich der psychischen Gesundheit“, Ministerium für Gesundheit, Arbeit, Solidarität und Familien, Frankreich
- Bettina Lundgren (n. z. b.), Geschäftsführerin, Dänisches Genom-Zentrum, Dänemark
- Katherine Rouleau, Professorin, Abteilung für Familien- und Gemeinschaftsmedizin, Universität Toronto, Kanada
- Johan Van Eldere, Generalsekretär, European University Hospital Alliance (EUHA)
Eine Reihe von Anhörungen, deren Ergebnisse in das Zweite Europäische Arbeitsprogramm einfließen werden
WHO/Europa organisiert im Rahmen der Ausarbeitung des Zweiten Europäischen Arbeitsprogramms 2026–2030 (EPW 2) eine Reihe von Anhörungen. Diese Anhörungen bieten den Mitgliedstaaten, Vertretern der Zivilgesellschaft und anderen Partnern eine Plattform für den Austausch von Erkenntnissen, Prioritäten und Empfehlungen für die Gestaltung einer einheitlichen Gesundheitsagenda für die Europäische Region bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus.
Die in diesen Sitzungen gesammelten Rückmeldungen werden in das EPW 2 einfließen, um sicherzustellen, dass es sich mit den wichtigsten gesundheitlichen Herausforderungen befasst und Chancengleichheit und Widerstandsfähigkeit fördert. Die Anhörungen werden online durchgeführt, was eine breite Beteiligung ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen fördert.
Melden Sie sich jetzt an und gestalten Sie die Zukunft der Gesundheit in Europa und Zentralasien.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte per E-Mail an: epw2@who.int.

