WHO
© Credits
WHO
© Credits
/

Gesundheitssicherheit und Notfallvorsorge: Aufbau einer sicheren und geschützten Europäischen Region der WHO

7 March 2025 10:00 – 13:00 MEZ
Gesundheit ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass eine Gefährdung der Gesundheitssicherheit das Fundament aller Bereiche unseres Lebens berührt und langfristige Auswirkungen hat. In der Europäischen Region der WHO befinden wir uns in einer Permakrise. Steigende Pandemierisiken, zunehmend arzneimittelresistente Infektionskrankheiten und sowohl natürliche als auch vom Menschen verursachte Gefahren, einschließlich klimabedingter Gefahren und Konflikte, machen ein dringendes und koordiniertes Handeln erforderlich. 

Hinzu kommen antimikrobielle Resistenzen, medikamentenresistente Tuberkulose und anhaltende Tuberkuloseepidemien sowie HIV, Hepatitis, sinkende Impfquoten, Ausbrüche von Polio, Masern und anderen impfpräventablen Krankheiten, aber auch nichtübertragbare Krankheiten und psychische Erkrankungen, die durch Fehlinformationen und Desinformationskampagnen im digitalen Raum angeheizt werden. 

Die Bereitschaft der 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region, sich mit diesen Fragen zu befassen, ist so groß wie nie zuvor. Die Bedeutung und Dringlichkeit der Thematik wurde durch die Prioritätensetzung zugunsten der Gesundheitssicherheit auf der 74. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa unterstrichen. 

Gesundheitssicherheit erstreckt sich über die Gesundheitspolitik hinaus auf alle wesentlichen Komponenten der Bevölkerungssicherheit und muss in nationale Sicherheitsrahmen integriert werden, um durch ressortübergreifende, gesamtgesellschaftliche und grenzüberschreitende Koordinierung die Widerstandsfähigkeit gegen miteinander verknüpfte Bedrohungen zu stärken.  

WHO/Europa veranstaltet eine externe Anhörung zum Thema Gesundheitssicherheit, an der Vertreter von Mitgliedstaaten, Partnerorganisationen und Zivilgesellschaft teilnehmen werden.

Die Anhörung dient dazu:
  • ein breites Spektrum von Akteuren für Maßnahmen in den Bereichen Gesundheitssicherheit und Notfallvorsorge zu mobilisieren;
  • umsetzbare Ideen für die Ausgestaltung des zweiten Europäischen Arbeitsprogramms 2026–2030 (EPW 2) zu sammeln; und
  • Partnerschaften zu fördern, um in der gesamten Europäischen Region Maßnahmen im Bereich der Gesundheitssicherheit voranzutreiben.
Als Grundsatzredner nehmen teil: 
  • Seine Exzellenz Botschafter Kubanychbek Kasymovich Omuraliev, Generalsekretär der Organisation der Turkstaaten;
  • Sandra Gallina, Generaldirektorin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Europäische Kommission;
  • Dr. Ala Nemerenco, Gesundheitsministerin der Republik Moldau;
  • Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa;
  • Dr. Taha Alexandersson, Direktorin, Notfallvorsorge und Zivilschutz, Staatliches Amt für Gesundheit und Soziales, Schweden;
  • Dr. Raed Arafat, Staatssekretär, Leiter der Abteilung Notlagen, Innenministerium, Rumänien;
  • Birgitte Bischoff-Ebbesen, Regionaldirektorin, Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC);
  • Prof. David Salisbury, Vorsitzender der Globalen Kommission und der Kommission der Europäischen Region für die Zertifizierung der Poliomyelitis-Eradikation; und
  • Dr. Tetiana Deshko, Direktorin für internationale Programme, Allianz für öffentliche Gesundheit, Ukraine;
  • Siân Crucefix, Kommunikations-Managerin und Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe von The Lancet zur Bekämpfung von Fehlinformationen, The Lancet Group.
Melden Sie sich jetzt an und tragen dazu bei, die Zukunft der Gesundheit in Europa und Zentralasien mitzugestalten.

Die Arbeit von WHO/Europa im Bereich der Gesundheitssicherheit 

Um in der Europäischen Region die Vorsorge und Widerstandsfähigkeit auf allen Ebenen zu stärken, müssen unverzüglich entschlossene und koordinierte Maßnahmen ergriffen werden. 

Mit dem Rahmen für die Bereitschaftsplanung für, Reaktion auf und Widerstandsfähigkeit gegenüber gesundheitlichen Notlagen (HEPR) sowie mit dem bahnbrechenden Strategie- und Aktionsplan zur Verbesserung der Vorsorge für und der Reaktions- und Widerstandsfähigkeit bei gesundheitlichen Notlagen in der Europäischen Region der WHO (2024–2029) (Vorsorge 2.0) hat die WHO wegweisende Arbeit geleistet. Aufbauend auf dem Fundament der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) sollen diese Rahmenkonzepte Staaten und Gesellschaften in die Lage versetzen, einer zunehmend ungewissen Zukunft mit Stärke und Einigkeit zu begegnen. Andere Strategien zur Krankheitsbekämpfung und -eliminierung, wie die Europäische Impfagenda 2030 und die Aktionspläne der Europäischen Region zur Bekämpfung von Tuberkulose, HIV und AMR, bilden einen zweckdienlichen Rahmen.

In Vorsorge 2.0 wird hervorgehoben, dass Gesundheitssicherheit eine Priorität für Politiksteuerung und Investitionen sein muss und dass sie sich über die Grenzen der Gesundheitspolitik hinaus erstreckt und sich auch mit gesundheitlichen Risiken an der Schnittstelle Mensch-Tier-Umwelt befasst. Durch das Werben für gesamtstaatliche und gesamtgesellschaftliche, gefahrenübergreifende, auf einen einheitlichen Gesundheitsbegriff gestützte und zweigleisige Ansätze wird in dem Strategie- und Aktionsplan sichergestellt, dass die Gesundheitssysteme inklusiv und bedarfsgerecht ausgerichtet sind und sich eng an den Bedürfnissen der örtlichen Bevölkerung orientieren. 

Beteiligen Sie sich an der Debatte über eine gesündere und sicherere Europäische Region der WHO! 

In der sich ständig verändernden Welt von heute steht unsere Region vor Herausforderungen – von neu auftretenden Pandemien und schweren Infektionskrankheiten bis hin zu natürlichen und vom Menschen verursachten Gefahren –, die uns alle betreffen. Doch inmitten dieser drängenden Probleme wächst der Geist der Zusammenarbeit zwischen den 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region in nie gekanntem Maße.

Wir laden Sie zu einer öffentlichen Anhörung ein, bei der Experten, politische Entscheidungsträger, Partnerorganisationen und Stimmen aus der Gesellschaft zusammenkommen, um darüber zu diskutieren, wie wir diese Herausforderungen direkt angehen können. Dies ist Ihre Gelegenheit, sich zu wesentlichen Themen zu äußern, wie z. B:
  • Vorbereitung auf die nächste Pandemie;
  • Resilienz ist wichtig – Umdenken im Gesundheitswesen angesichts einer Vielzahl eskalierender Gefahren;
  • Gemeinschaften im Mittelpunkt – Stärkung der Widerstandsfähigkeit inmitten von Schwachstellen und Infodemie;
  • ein neues Konzept von Gesundheitssicherheit angesichts eskalierender natürlicher und vom Menschen verursachter Gefahren;
  • manche leiden mehr – Abbau und Beseitigung von Schwachstellen;   
  • alte und neue Bedrohungen für die Gesundheitssicherheit – die sich verändernden Muster und Prioritäten im Bereich der übertragbaren Krankheiten; und
  • Aufmerksamkeit erregen – Wie können Dynamik, Investitionen und Kooperation für die Gesundheitssicherheit aufrechterhalten werden?
WHO/Europa organisiert im Rahmen der Ausarbeitung des EPW 2 eine Reihe von Anhörungen. Diese Anhörungen bieten den Mitgliedstaaten, Vertretern der Zivilgesellschaft und anderen Partnern eine Plattform für den Austausch von Erkenntnissen, Prioritäten und Empfehlungen für die Gestaltung einer einheitlichen Gesundheitsagenda für die Europäische Region bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus.

Die auf diesen Veranstaltungen gesammelten Rückmeldungen werden in das EPW 2 einfließen und sicherstellen, dass dieses sich mit den wichtigsten gesundheitlichen Herausforderungen befasst und Chancengleichheit und Widerstandsfähigkeit fördert. Die Anhörungen werden online durchgeführt, was eine breite Beteiligung ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen fördern soll. Beteiligen Sie sich an der Debatte über eine gesündere und sicherere Europäische Region der WHO und melden Sie sich zu den Anhörungen an.

Weitere Auskunft erhalten Sie unter: epw2@who.int.