Das WHO-Büro Barcelona zur Finanzierung der Gesundheitssysteme lädt zu einem Webinar ein, das am 19. März 2025 von 10.00 bis 11.30 Uhr MEZ stattfindet. Diese Online-Veranstaltung, an der nationale wie internationale Experten teilnehmen, wird das Zusammenspiel zwischen Bevölkerungsalterung, finanzieller Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme und finanzieller Absicherung untersuchen – mit dem Ziel, einen bezahlbaren Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle zu gewährleisten. Die Veranstaltung wird durch das Programm EU4Health unterstützt, das von der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission betrieben wird.
Hintergrund
Bis 2040 werden mehr als ein Viertel der Menschen in der Europäischen Union (EU) 65 Jahre oder älter sein. Mit der Alterung der Bevölkerung wächst auch die Sorge um die finanzielle Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme. Doch es ist noch zu wenig bekannt darüber, wie sich Lücken in der Gesundheitsfinanzierung auf die finanzielle Absicherung und auf Fortschritte in Richtung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung auswirken.
Es gibt wissenschaftliche Belege dafür, dass die alterungsbedingten Herausforderungen bei der Finanzierung des Gesundheitswesens oft überbewertet werden und sich mit den richtigen politischen Entscheidungen bewältigen lassen. Doch wenn die Länder nicht in der Lage sind, ausreichende öffentliche Einnahmen zur Deckung gesundheitlicher Bedürfnisse aufzubringen (z. B. durch Steuern und Sozialbeiträge), werden die Menschen entweder auf eigentlich benötigte Leistungen verzichten oder mehr aus eigener Tasche zahlen, was eine Zunahme ruinöser oder zu Verarmung führender Gesundheitsausgaben zur Folge hätte.
Erwartungen
- Simulation der Auswirkungen alterungsbedingter Finanzierungslücken im Gesundheitswesen bis 2060: Experten werden die Ergebnisse einer Simulationsübung vorstellen, bei der der PASH-Simulator für die Lücke der finanziellen Tragfähigkeit für die Gesundheitssysteme aufgrund der Bevölkerungsalterung sowie Daten über ruinöse oder zu Verarmung führende Gesundheitsausgaben verwendet wurden, um die zu erwartenden Auswirkungen der Bevölkerungsalterung auf den bezahlbaren Zugang zur Gesundheitsversorgung zu bewerten.
- Länderspezifische Erkenntnisse: In dem Webinar werden die Ergebnisse für fünf EU-Länder mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen in der Gesundheitsfinanzierung vorgestellt: Bulgarien, Italien, Slowakei, Slowenien und Spanien.
- Konsequenzen für die Politik: Die Diskussionen werden sich darauf konzentrieren, wie eine breite öffentliche Einnahmebasis und eine weitreichende Kostenerstattung Haushalte vor finanzieller Not und ungedecktem Bedarf schützen können.
- Fachliche Podiumsdiskussion: Experten aus den Ländern werden darüber berichten, wie sie trotz angespannter Haushaltslage dauerhaft Fortschritte auf dem Weg zu einer allgemeinen Gesundheitsversorgung erreichen konnten.
Redner
- Dirk van den Steen, Stellvertretender Leiter des Referats Gesundheitszustand, Europäische Semester, Bewertung der Gesundheitstechnologie bei der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
- Jon Cylus, Leitender Gesundheitsökonom, WHO-Büro Barcelona
- Tamás Evetovits, Leiter, WHO-Büro Barcelona
- Sarah Thomson, Leitende Sachverständige für Gesundheitsfinanzierung, WHO-Büro Barcelona
- Joe Kutzin, R4D-Stipendiat
- Maris Jesse, Beraterin für Gesundheitssysteme, Estland
- Yann-Gael Amghar, Leiter der Sozialabteilung im Amt des Premierministers, ehemaliger Direktor der Zentralagentur für soziale Sicherheit, Frankreich
Wer sollte teilnehmen?
Das Webinar richtet sich an politische Entscheidungsträger, Experten für Gesundheitsfinanzierung und Wissenschaftler – aber auch generell an alle, die sich für die Zukunft der finanziellen Nachhaltigkeit von Gesundheitssystemen interessieren.
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Über die Arbeit von WHO/Europa für einen bezahlbaren Zugang zur Gesundheitsversorgung (finanzielle Absicherung)
Durch das Büro Barcelona wacht WHO/Europa über die finanzielle Absicherung und nutzt dafür regionsweite Indikatoren zur Erfassung von Chancengleichheit. Darüber hinaus leistet das Büro in Barcelona maßgeschneiderte fachliche Hilfe für die Länder, um durch Identifizierung und Beseitigung von Versorgungslücken unerfüllte Bedürfnisse und finanzielle Härten abzubauen. Diese Arbeit wird von der EU durch das von der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit verwaltete Programm EU4Health und ein von der Generaldirektion Erweiterung und östliche Nachbarschaft verwaltetes Projekt zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme in den Ländern des Westbalkans finanziell unterstützt. Einschlägige Daten und Analysen finden Sie bei UHC watch, unserer Online-Plattform, auf der die Fortschritte in Bezug auf den bezahlbaren Zugang zur Gesundheitsversorgung in Europa und Zentralasien dokumentiert werden.