Das WHO-Büro Barcelona zur Finanzierung der Gesundheitssysteme organisiert speziell für die Länder des Westbalkans eine Sonderausgabe seiner Schulung zum Thema Gesundheitsfinanzierung für eine allgemeine Gesundheitsversorgung. Diese soll vom 7. bis 11. April 2025 in Barcelona stattfinden. Der Kurs wird von der Generaldirektion Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen (GD NEAR) der Europäischen Kommission im Rahmen des Projekts zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme in den Ländern des Westbalkans finanziert.
Der Kurs soll politischen Entscheidungsträgern die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten an die Hand geben, um die Finanzierung der Gesundheitssysteme zu verbessern und Fortschritte bei der Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Dabei soll der Schwerpunkt auf Arzneimittelpolitik und der Verwaltung der Gesundheitssysteme liegen und sollen u. a. folgende Grundsatzfragen untersucht werden:
- Warum investieren manche Länder, Gebiete und Regionen mehr in die Gesundheitsversorgung als andere?
- Wie kann die Finanzierung der Gesundheitssysteme effizienter und ausgewogener gestaltet werden?
- Wie können die Länder des Westbalkans einen bezahlbaren Zugang zur Gesundheitsversorgung herstellen?
- Wie kann UHC Watch, eine neue digitale Plattform zur Verfolgung der Fortschritte beim bezahlbaren Zugang zur Gesundheitsversorgung in Europa und Zentralasien, dazu beitragen, Erkenntnisse und politische Maßnahmen zur Unterstützung von Reformen zu bestimmen?
Der Kurs richtet sich an Entscheidungsträger in der Gesundheits- und Sozialpolitik, höhere Führungskräfte in Gesundheitsorganisationen und Experten, die sich mit der Reformierung der Gesundheitssysteme in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und dem Kosovo befassen[1]. Dazu gehören Vertreter der Gesundheitsministerien, der Krankenversicherungen, der Finanzministerien oder entsprechender Behörden und einschlägiger staatlicher Stellen. Das Seminar findet in englischer Sprache statt.
Echte Geschichten, echte Wirkung
Lesen Sie, was frühere Teilnehmer aus den Ländern des Westbalkans über den Kurs zu sagen hatten.
„Der Kurs ist für meine Arbeit wirklich nützlich. Wir arbeiten in Albanien derzeit an Reformen, schaffen multidisziplinäre Teams in der primären Gesundheitsversorgung und stärken die Finanzierung und Regulierung. In dem Kurs wurden Beispiele für politische Veränderungen präsentiert, die die Gesundheitsversorgung für Menschen in verschiedenen Ländern bezahlbarer gemacht haben, was sehr hilfreich war.“ Ketrin Zeno, Leiterin der Abteilung Primäre Gesundheitsversorgung und öffentliche Gesundheitspolitik, Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit, Albanien
„Die Teilnahme an dem Kurs war für mich ungeheuer wichtig, und ich habe eine Fülle von neuem Wissen erworben. Besonders wichtig war der Erfahrungsaustausch zwischen den Ländern gegen Ende des Kurses. Zu hören, mit welchen Herausforderungen andere konfrontiert waren und welche Lösungen sie vorgeschlagen haben, hat uns wertvolle Erkenntnisse vermittelt.“ Vlatka Martinovic, Leiterin des Instituts für Krankenversicherungsverwaltung, Bosnien und Herzegowina
„Der Kurs hat mir einen wichtigen Einblick in sämtliche Funktionen der Gesundheitsfinanzierung gegeben und mir gezeigt, wie sich schon kleine politische Veränderungen auf die finanzielle Absicherung auswirken können. Weitere wichtige Gründe für die Teilnahme sind die Vernetzung, der Kontakt zu anderen Menschen, der Austausch von Ideen und Wissen sowie die Möglichkeiten für eine spätere Zusammenarbeit.“ Milica Bakrač, Unabhängige Beraterin, Sektor für Planung und Kontrolle der Umsetzung von Verträgen mit Gesundheitsdienstleistern, Krankenversicherungsfonds, Montenegro
„Der Kurs bietet unschätzbare Erkenntnisse in Bezug auf das Gleichgewicht zwischen Effizienz, Chancengleichheit und Nachhaltigkeit in der Gesundheitsfinanzierung, insbesondere bei der Gestaltung von Modellen für die primäre Gesundheitsversorgung und von Zahlungssystemen, die diese Ziele unterstützen.“ Kiril Solesky, Leitender Programmkoordinator und Mitglied des Nationalen Lenkungsausschusses für die Umsetzung der Reform der primären Gesundheitsversorgung und des Nationalen Ausschusses für Humanressourcen im Gesundheitswesen, Gesundheitsministerium, Nordmazedonien
Der Kurs
Mit diesem in englischer Sprache abgehaltenen Kurs wurden seit seinem Start im Jahr 2011 mehr als 1000 Experten geschult. Er befasst sich mit politischen Fragen, etwa, warum manche Länder mehr in die Gesundheitsversorgung investieren als andere, wie Länder ihre Gesundheitssysteme effizienter gestalten können und wie ein bezahlbarer Zugang zu Gesundheitsleistungen auch bei begrenzten Ressourcen sichergestellt werden kann.
[1] Alle in diesem Dokument enthaltenen Verweise auf das Kosovo sind im Zusammenhang mit der Resolution 1244 (1999) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zu verstehen.