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Psychische Gesundheit in allen Politikbereichen: Herausforderungen angehen und gemeinsame Lösungen entwickeln

16 – 17 June 2025
Hochrangige Konferenz, Paris
WHO/Europa und das französische Gesundheitsministerium veranstalten in Paris eine hochrangige Konferenz, die Impulse für ressortübergreifende Maßnahmen zum Schutz der psychischen Gesundheit geben soll. Auf der zweitägigen Veranstaltung wollen politische Entscheidungsträger, Fachkräfte und Menschen mit gelebten Erfahrungen aus 34 Ländern gemeinsam erkunden, wie alle Politikbereiche, und insbesondere Bildung, Beschäftigung, Justiz und Wohnen, zum Schutz der psychischen Gesundheit und des seelischen Wohlbefindens beitragen können.

Ein Mangel an psychischer Gesundheit stellt eine erhebliche Belastung sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft dar. Doch die Länder haben nach wie vor Schwierigkeiten, die Infrastruktur und die Kapazitäten aufzubauen, die für einen breiten Zugang zur psychischen Gesundheitsversorgung und zu entsprechenden Unterstützungsangeboten erforderlich sind. 

Die Gesundheitspolitik allein kann dies nicht leisten. Es muss angestrebt werden, eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit zu verhindern und sicherzustellen, dass diejenigen, die sich zur Behandlung in das Gesundheitssystem begeben, in eine Gesellschaft zurückkehren können, die ihre Genesung und ihr Wohlbefinden weiter unterstützt. Dies erfordert die Unterstützung aller Bereiche staatlichen Handelns – Bildung, Wohnen, Kultur und Kunst, Sport und Landwirtschaft.  

Psychische Gesundheit in allen Politikbereichen

Das übergreifende Thema der Veranstaltung ist die Frage, wie die Länder die Verbindungen herstellen können, die erforderlich sind, damit alle politischen Handlungskonzepte mit Blick auf die psychische Gesundheit gestaltet werden können – von der Planung städtischer Räume bis hin zu den Unterstützungsmöglichkeiten für Militär und Polizei.

Dieser Ansatz, die Belange der psychischen Gesundheit in allen Politikbereichen zu berücksichtigen, ergab sich aus den politischen Dialogen mit den Ländern im Rahmen der von der Europäischen Union finanzierten Initiative von WHO/Europa mit dem Titel „Bewältigung der Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit in den EU-Ländern, Island und Norwegen“, die darauf abzielt, die Systeme für die psychische Gesundheitsversorgung zu stärken und Kapazitäten für einen nachhaltigen Wandel aufzubauen. 

Frankreich, das die Veranstaltung mit ausrichtet, spielt seit Jahren eine maßgebliche Rolle in der Erneuerung der Psychiatriepolitik, insbesondere über das WHO-Kooperationszentrum in Lille. Frankreich hat die psychische Gesundheit zur nationalen „Chefsache“ des Jahres 2025 und generell zu einer seiner fünf wichtigsten nationalen Prioritäten erklärt. Führende Politiker haben dazu aufgerufen, das seelische Wohlbefinden als gemeinsame Aufgabe von Staat, Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu verstehen.

Auf dieser Veranstaltung in Paris werden:
  • Entscheidungsträger aus verschiedenen Ressorts, u. a. Gesundheit, Bildung, Soziales, Finanzen und Landwirtschaft, voneinander lernen;
  • die Stimmen von Menschen mit gelebten Erfahrungen gehört, um zu gewährleisten, dass die Politik die realen Bedürfnisse widerspiegelt;
  • praktische Beispiele für ressortübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der psychischen Gesundheit präsentiert, z. B. beim Schutz der psychischen Gesundheit junger Menschen, bei der Suizidprävention und beim Schutz der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz; und
  • die Teilnehmer die Pariser Erklärung zur psychischen Gesundheit in allen Politikbereichen annehmen, einen Handlungsappell zur Berücksichtigung von Belangen der psychischen Gesundheit in allen Politikbereichen und auf sämtlichen staatlichen Ebenen.