Höhepunkte der Veranstaltung
An dem QualityRights-Schulungsworkshop in Eriwan, der von der Generaldirektion Erweiterung und östliche Nachbarschaft (GD ENEST) der Europäischen Kommission finanziert wurde, nahmen führende Politiker, Fachleute für psychische Gesundheit und Anbieter von Sozialleistungen aus Armenien, Georgien und der Republik Moldau teil. Ziel der Schulung war es, für Menschenrechte einzutreten, eine genesungsorientierte psychische Gesundheitsversorgung zu fördern und den Zwang bei der Leistungserbringung zu verringern.
Die Teilnehmer nahmen an interaktiven Sitzungen, Rollenspielen und Falldiskussionen teil, die von Experten und Menschen mit gelebten Erfahrungen im Bereich psychischer Erkrankungen geleitet wurden. Im Mittelpunkt des Programms standen praktische Ansätze wie Deeskalationstechniken, Genesungsplanung und Strategien zum Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung.
Die Rückmeldungen fielen überwältigend positiv aus. Alle Befragten bewerteten die Schulung mit 4 von 4 Sternen sowohl für den Inhalt als auch für die erworbenen Fähigkeiten. Viele hoben die Stärke der interaktiven Methodik und die Einbeziehung gelebter Erfahrungen als zentral für den Lernprozess hervor.
Ein Teilnehmer bemerkte: „Mir hat die Schwerpunktlegung auf Patientenrechte und das interaktive Format in Verbindung mit praktischen Beispielen und Erklärungen von einer Person mit gelebten Erfahrungen gefallen.“
Andere äußerten sich über die Offenheit und den Austausch, die während der Sitzungen gefördert wurden: „Alle Themen waren interessant, auch das Konzept, dass Menschen mit gelebten Erfahrungen offen über das Erlebte sprechen konnten und dass die Teilnehmer sich dabei wohlfühlten, ihre Meinung zu äußern. Auch die Beispiele aus anderen Ländern waren extrem nützlich.“
Die Teilnehmer betonten auch, wie wichtig es für eine Verbesserung der täglichen Versorgung ist, die Bemühungen zur Bekämpfung von Stigmatisierung, zur Stärkung der Genesungsplanung und zur Anwendung von Deeskalationstechniken in der klinischen Praxis fortzusetzen.
Zu den Vorschlägen für künftige Schulungen gehörten die Ausweitung des Teilnehmerkreises auf breitere multidisziplinäre Teams, die Einbeziehung zusätzlicher praktischer Übungen und die Erforschung vergleichbarer rechtlicher und politischer Rahmen in der psychosozialen Versorgung.
Im Rahmen der laufenden Zusammenarbeit mit der GD ENEST und angesichts des Erfolgs dieser Initiative zum Kapazitätsaufbau wird WHO/Europa sich bei den Teilnehmern erkundigen, wie die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in ihrem jeweiligen Umfeld umgesetzt werden.
Eine genesungsorientierte, auf Rechte gestützte psychische Gesundheitsversorgung ist ein Eckpfeiler wirksamer Psychiatriesysteme und der allgemeinen Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems. WHO/Europa ist weiterhin entschlossen, die Mitgliedstaaten beim Aufbau personenzentrierter, chancengerechter und auf Rechte gestützter Angebote im Bereich der psychischen Gesundheitsversorgung für alle zu unterstützen.
Veranstaltungshinweis
Im Rahmen des von der Generaldirektion Erweiterung und östliche Nachbarschaft (GD ENEST) der Europäischen Kommission finanzierten Programms „Förderung der Widerstandsfähigkeit des Gesundheitswesens in den Ländern der Östlichen Partnerschaft“ führt WHO/Europa vom 17. bis 19. September 2025 in Eriwan (Armenien) einen QualityRights-Schulungsworkshop der WHO zum Thema Menschenrechte, Genesung und zwangsfreie psychische Gesundheitsversorgung durch.
Zu den Teilnehmern werden Fachkräfte aus dem Bereich der psychischen Gesundheit, Leiter entsprechender Dienste, Vertreter von Verbänden, Menschen mit gelebten Erfahrungen und andere maßgebliche Akteure aus Armenien, Georgien und der Republik Moldau zählen.
Warum eine Schulung zum Thema QualityRights?
In vielen Ländern sind Menschen mit psychischen Erkrankungen und psychosozialen, geistigen oder kognitiven Behinderungen mit Stigmatisierung, schädlichen Behandlungspraktiken, Vernachlässigung und Missbrauch konfrontiert. Allzu oft werden sie gegen ihren Willen festgehalten, ohne ihre Zustimmung behandelt und von der Möglichkeit ausgeschlossen, unabhängig zu leben, Zugang zu Bildung zu erhalten oder vollständig am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.
Die WHO-Initiative QualityRights geht diese Herausforderungen an, indem sie einen Wandel in der psychischen Gesundheitsversorgung fördert, der auf den Menschenrechten und der Genesung beruht. Bei der Genesung geht es nicht nur um klinische Verbesserungen, sondern auch darum, den Menschen zu helfen, ein sinnvolles Leben mit Autonomie, Sinn und Verbundenheit zu führen.
Diese dreitägige Schulung macht die Teilnehmer mit den Grundsätzen der WHO-Initiative QualityRights vertraut:
- Förderung eines neuen, auf Rechten basierenden und genesungsorientierten Ansatzes für die psychische Gesundheitsversorgung;
- Unterstützung von Diensten bei der Abkehr von Zwang und Institutionalisierung und der Hinwendung zu einer gemeindenahen, personenzentrierten Versorgung;
- Aufbau von Kapazitäten zur Bekämpfung von Stigmatisierung, Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung im Bereich der psychischen Gesundheit; und
- Befähigung von Menschen mit gelebten Erfahrungen zur sinnvollen Beteiligung an Entscheidungen, die ihr Leben betreffen.
Diese Schulung wird den Teilnehmern helfen zu verstehen, wie sie Umfelder und Leistungsangebote schaffen können, die die Genesung fördern, die Rechte wahren und Zwangspraktiken abschaffen. Darüber hinaus werden die Länder dabei unterstützt, ihre psychischen Gesundheitssysteme an die Grundsätze des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen anzupassen.
Hintergrund
Im Rahmen der Kooperation mit der GD ENEST zum Thema „Förderung der Widerstandsfähigkeit des Gesundheitswesens in den Ländern der Östlichen Partnerschaft“ unterstützt WHO/Europa die Länder beim Aufbau von Fähigkeiten und Kapazitäten beim Gesundheits- und Pflegepersonal, um den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen, auf Rechten basierenden psychischen Gesundheitsversorgung zu erweitern und die grundlegende Umgestaltung der Leistungsangebote in der gesamten Region zu unterstützen.

