Im Rahmen des von der Generaldirektion Erweiterung und östliche Nachbarschaft (GD ENEST) der Europäischen Kommission finanzierten Programms „Förderung der Widerstandsfähigkeit des Gesundheitswesens in den Ländern der Östlichen Partnerschaft“ führt WHO/Europa vom 17. bis 19. September 2025 in Eriwan (Armenien) einen QualityRights-Schulungsworkshop der WHO zum Thema Menschenrechte, Genesung und zwangsfreie psychische Gesundheitsversorgung durch.
Zu den Teilnehmern werden Fachkräfte aus dem Bereich der psychischen Gesundheit, Leiter entsprechender Dienste, Vertreter von Verbänden, Menschen mit gelebten Erfahrungen und andere maßgebliche Akteure aus Armenien, Georgien und der Republik Moldau zählen.
Warum eine Schulung zum Thema QualityRights?
In vielen Ländern sind Menschen mit psychischen Erkrankungen und psychosozialen, geistigen oder kognitiven Behinderungen mit Stigmatisierung, schädlichen Behandlungspraktiken, Vernachlässigung und Missbrauch konfrontiert. Allzu oft werden sie gegen ihren Willen festgehalten, ohne ihre Zustimmung behandelt und von der Möglichkeit ausgeschlossen, unabhängig zu leben, Zugang zu Bildung zu erhalten oder vollständig am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.
Die WHO-Initiative QualityRights geht diese Herausforderungen an, indem sie einen Wandel in der psychischen Gesundheitsversorgung fördert, der auf den Menschenrechten und der Genesung beruht. Bei der Genesung geht es nicht nur um klinische Verbesserungen, sondern auch darum, den Menschen zu helfen, ein sinnvolles Leben mit Autonomie, Sinn und Verbundenheit zu führen.
Diese dreitägige Schulung macht die Teilnehmer mit den Grundsätzen der WHO-Initiative QualityRights vertraut:
- Förderung eines neuen, auf Rechten basierenden und genesungsorientierten Ansatzes für die psychische Gesundheitsversorgung;
- Unterstützung von Diensten bei der Abkehr von Zwang und Institutionalisierung und der Hinwendung zu einer gemeindenahen, personenzentrierten Versorgung;
- Aufbau von Kapazitäten zur Bekämpfung von Stigmatisierung, Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung im Bereich der psychischen Gesundheit; und
- Befähigung von Menschen mit gelebten Erfahrungen zur sinnvollen Beteiligung an Entscheidungen, die ihr Leben betreffen.
Diese Schulung wird den Teilnehmern helfen zu verstehen, wie sie Umfelder und Leistungsangebote schaffen können, die die Genesung fördern, die Rechte wahren und Zwangspraktiken abschaffen. Darüber hinaus werden die Länder dabei unterstützt, ihre psychischen Gesundheitssysteme an die Grundsätze des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen anzupassen.
Hintergrund
Im Rahmen der Kooperation mit der GD ENEST zum Thema „Förderung der Widerstandsfähigkeit des Gesundheitswesens in den Ländern der Östlichen Partnerschaft“ unterstützt WHO/Europa die Länder beim Aufbau von Fähigkeiten und Kapazitäten beim Gesundheits- und Pflegepersonal, um den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen, auf Rechten basierenden psychischen Gesundheitsversorgung zu erweitern und die grundlegende Umgestaltung der Leistungsangebote in der gesamten Region zu unterstützen.