Höhepunkte der Veranstaltung
WHO und Portugal starten Kooperation zur Nutzung von KI im Gesundheitswesen
WHO/Europa und die Regierung Portugals haben eine neue gemeinsame Initiative zur Stärkung der Kapazitäten Portugals für die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen gestartet. Die Initiative soll praktische Lösungen hervorbringen, die die Gesundheitssysteme stärken und widerstandsfähiger machen können. Durch den Aufbau dieser Kapazitäten in Portugal will WHO/Europa Modelle schaffen, die in der gesamten Europäischen Region angepasst und flächendeckend bereitgestellt werden können, um den sicheren, ethisch vertretbaren und wirksamen Einsatz von KI im Gesundheitswesen zu fördern.
„Der verantwortungsvolle und ethisch vertretbare Einsatz von KI in der Gesundheitsversorgung ist für die dringend benötigte grundlegende Umgestaltung unserer Gesundheitssysteme unerlässlich. Deshalb ist er in unserem neuen Europäischen Arbeitsprogramm auch eine Priorität“, erklärte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. „Portugal ist seit Langem ein Vorreiter in Sachen gesundheitsbezogene Innovation, und diese Partnerschaft stellt einen wichtigen Schritt dar, um sicherzustellen, dass mithilfe von KI die Gesundheitssysteme gestärkt, die Versorgung verbessert und die Schwächsten in unserer Region geschützt werden.“
Partnerschaft mit Portugal
Die Partnerschaft soll die Länder dabei unterstützen, Krankheiten früher und mit größerer Genauigkeit zu erkennen, Vorhersagemodelle zu entwickeln, die helfen, Fehler zu vermeiden und die Patientensicherheit zu verbessern, die Arbeitsabläufe in Krankenhäusern zu optimieren, um Wartezeiten zu verkürzen, und den Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen in ländlichen oder unterversorgten Gebieten durch intelligentere digitale Tools zu verbessern. Neben der Bewältigung kritischer Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zielt die Initiative darauf ab, die Führungsrolle der Region bei der verantwortungsvollen Nutzung von KI zu stärken, fachliche Exzellenz zu gewährleisten und Kapazitäten für die Länder in der gesamten Region aufzubauen.
Dr. Ana Paula Martins, die Gesundheitsministerin Portugals, betonte die Bedeutung dieser Arbeit für die Zukunft des Landes: „Für Portugal bedeutet eine Investition in KI für das Gesundheitswesen eine Investition in stärkere, widerstandsfähigere Gesundheitssysteme und eine bessere Versorgung für unsere Bevölkerung, die mehr als 10 Mio. Menschen umfasst. Wir testen bereits KI-Tools zur Verbesserung von Diagnostika und zur Optimierung der Fernüberwachung von Patienten mit chronischen Erkrankungen. Diese Partnerschaft mit der WHO stellt sicher, dass unsere Bemühungen mit internationalen vorbildlichen Praktiken in Einklang stehen und dass Portugal als Modell für eine sichere und chancengerechte Umsetzung in der gesamten Europäischen Region dienen kann.“
Prof. Álvaro Almeida, Exekutivdirektor des Nationalen Gesundheitsdienstes Portugals, fügte hinzu, dass KI auf operativer Ebene bereits greifbare Vorteile biete. „Wir sehen KI als ein Werkzeug, das das Gesundheitspersonal unterstützen kann, statt es zu ersetzen. In mehreren Krankenhäusern helfen uns KI-gestützte Tools bei der personalisierten Versorgung und der Optimierung von Arbeitsabläufen. Diese Innovationen können die Effizienz und die Patientensicherheit verbessern, aber nur, wenn wir zentrale Herausforderungen wie Sicherheit und Datenqualität angehen.“

Am 25. September fand in Porto ein regionsweiter Dialog zu diesem Thema statt, an dem rund 150 Personen teilnahmen, darunter WHO-Experten, die portugiesische Gesundheitsministerin, leitende Gesundheitsbeamte und politische Entscheidungsträger aus der gesamten Region.
Auf dem Weg zu einer sicheren KI für alle
Der Dialog in Porto bot eine Plattform für Diskussionen über die Chancen und Herausforderungen von KI im Gesundheitswesen. Die Teilnehmer untersuchten die zentralen Faktoren und Lehren, die die Integration von KI in die Gesundheitssysteme beeinflussen, die Folgen entstehender KI-bezogener Gesetze für die Patientenrechte in der Europäischen Region und der Europäischen Union sowie das Potenzial von KI-Tools zur Verbesserung der Versorgungsqualität und der Patientensicherheit. Die Redner sprachen zudem über die Risiken eines ungleichen Zugangs, ethische Dilemmata und die Notwendigkeit solider Regulierungsrahmen, um sicherzustellen, dass KI dem öffentlichen Wohl dient.
Die Formulierung von Leitlinien zur Unterstützung der Entscheidungsfindung im Bereich der digitalen Gesundheit und die Stärkung der Länderkapazitäten zur besseren Bewältigung des digitalen Wandels sind zentrale Prioritäten des Aktionsplans zur Förderung der digitalen Gesundheit in der Europäischen Region der WHO (2023–2030).
Veranstaltungshinweis
Am 25. September 2025 werden WHO/Europa, das portugiesische Gesundheitsministerium, der Nationale Gesundheitsdienst Portugals und das Generalsekretariat des Gesundheitsministeriums in Porto gemeinsam einen regionsweiten Dialog zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) für die Gesundheit abhalten. Die Veranstaltung mit dem Titel „Gesundheit, Menschlichkeit und KI: Aufbau einer verantwortungsvollen Zukunft“ wird für die Öffentlichkeit per Livestream zugänglich sein.
Programm
An der Veranstaltung werden Experten der WHO sowie wichtige gesundheitspolitische Entscheidungsträger aus Portugal und anderen Ländern der Europäischen Region der WHO teilnehmen. Die Teilnehmer werden sich über Erkenntnisse zu Chancen, Herausforderungen und Lösungen für eine sichere und verantwortungsvolle Umsetzung von KI-Maßnahmen in den verschiedenen Gesundheitssystemen der Region austauschen. Die Diskussionen werden sich um KI-bezogene Gesetzgebung, das Potenzial zur Verbesserung der Pflegequalität und der Patientensicherheit, die Risiken eines ungleichen Zugangs, ethische Fragen und die notwendigen Regulierungsrahmen drehen, um sicherzustellen, dass KI dem öffentlichen Wohl dient.
Die vorläufige Tagesordnung sieht wie folgt aus (alle Zeiten sind in MESZ-1 angegeben):
10.00–10.30 Uhr – Begrüßungsansprache
10.45–11.15 Uhr – Grundlegende Umgestaltung der Gesundheitsversorgung durch KI: eine Initiative von WHO/Europa und Portugal
11.45–13.00 Uhr – Kamingespräch über KI im Gesundheitswesen: Erfahrungen aus Deutschland, Finnland, Frankreich und Usbekistan
13.00–14.00 Uhr – Podiumsdiskussion über Schlüsselfaktoren, die die Einführung von KI im portugiesischen Gesundheitssystem beeinflussen
15.30–16.00 Uhr – KI-bezogene Gesetzgebung und Patientenrechte in der Europäischen Region der WHO und der Europäischen Union
16.00–16.30 Uhr – KI als Instrument zur Verbesserung der Pflegequalität und zur Gewährleistung einer höheren Patientensicherheit: Herausforderungen und Chancen
16.30–17.30 Uhr – Podiumsdiskussion: Gezielte Nutzung von Künstlicher Intelligenz für mehr Gesundheit in der Europäischen Region
17.30–18.00 Uhr – Schlussbemerkungen
Die Förderung des Dialogs und des Wissensaustauschs sowie die Formulierung von Leitlinien zur Unterstützung der Entscheidungsfindung im Bereich der digitalen Gesundheit und die Stärkung der Länderkapazitäten zur besseren Bewältigung des digitalen Wandels sind zentrale Prioritäten des Aktionsplans zur Förderung der digitalen Gesundheit in der Europäischen Region der WHO (2023–2030).
Video - Regional dialogue on health AI


