World Refugee Day 2025: in solidarity with refugees and their right to health
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Weltflüchtlingstag 2025: Solidarität mit Flüchtlingen und ihrem Recht auf Gesundheit
Gesundheit für einen, Gesundheit für alle
Am Weltflüchtlingstag schließt sich die WHO dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) und Partnerorganisationen an und bekundet ihre Solidarität mit Flüchtlingen – Menschen, die aufgrund von Konflikten, Verfolgung oder Krisen gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen. Im Jahr 2025 bekräftigen wir unsere gemeinsame Verpflichtung, ihr Recht auf Gesundheit zu gewährleisten.
Flüchtlinge sind nicht von uns abgesondert. Unser Engagement für die Gesundheit von Flüchtlingen spiegelt unsere Werte wider und ist ein Zeugnis für Chancengleichheit, Würde und gemeinsame Menschlichkeit.
Gesunde Gesellschaften lassen niemanden zurück. Nicht in rechtlicher Hinsicht. Nicht im täglichen Leben. Nicht im Hinblick auf Gesundheit.
Die Zahlen hinter der Krise
Ende 2024 wurden weltweit 122,6 Mio. Menschen gewaltsam vertrieben – das entspricht einem Anstieg von über 5 Mio. im Vergleich zum Vorjahr. Allein in der Europäischen Region der WHO sind 13,2 Mio. Menschen vor Konflikten, Verfolgung und klimabedingten Katastrophen geflohen.
Weltweit leben 87 % der gewaltsam vertriebenen Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, von denen viele ein schwaches Gesundheitssystem aufweisen. Dies ist mehr als eine Flüchtlingskrise; es ist eine globale Gesundheitskrise, die kollektives Handeln erfordert.
Gesundheit im Exil: eine versteckte Notlage
Flüchtlinge stehen vor einzigartigen und sich gegenseitig verstärkenden gesundheitlichen Herausforderungen:
- einem unterbrochenen Zugang zur Versorgung
- einer Verschlimmerung chronischer Krankheiten
- erhöhten Bedürfnissen mit Blick auf ihre psychische Gesundheit
- Diskriminierung und Isolierung
- schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen
- sprachliche und kulturelle Hindernisse beim Zugang zum Leistungsangebot.
Oft sind die Gesundheitssysteme nicht darauf ausgelegt, sich mit den Menschen zu bewegen. Wenn Flüchtlinge Grenzen überschreiten, können ihre Gesundheitsrechte verloren gehen. Das darf nicht hingenommen werden. Gesundheit ist ein Menschenrecht, unabhängig von Ethnie, Religion, Alter, Nationalität oder Geschlecht.
Klimawandel, Konflikte und Vertreibung: eine dreifache Bedrohung
Von Überschwemmungen bis hin zu Dürren – der Klimawandel vertreibt die Menschen oder hält sie in gefährdeten Gebieten gefangen. Umweltbedingte Schocks entwurzeln Gemeinschaften auf der ganzen Welt.
Wenn Menschen vertrieben werden, wird auch ihre Gesundheit beeinträchtigt. Dennoch bleiben die Reaktionen reaktiv und fragmentiert. Hierbei handelt sich nicht nur um eine Umweltkrise; es ist eine menschliche Krise und eine Gesundheitskrise. Wir müssen die Gesundheit vor, während und nach der Vertreibung schützen.
Lösungen in Aktion: Die Arbeit der WHO in der Region
Im Oktober 2023 hat WHO/Europa den Aktionsplan für die Gesundheit von Flüchtlingen und Migranten in der Europäischen Region der WHO (2023–2030) auf den Weg gebracht, der auf dem Grundsatz beruht, niemanden zurückzulassen. Er definiert 5 strategische Säulen:
- Gewährleistung, dass auch Flüchtlinge und Migranten von einer allgemeinen Gesundheitsversorgung profitieren.
- Umsetzung integrativer Handlungskonzepte zur Verringerung von Notfall- und Katastrophenrisiken.
- Schaffung gesundheitsförderlicher Umfelder, die die Integration fördern.
- Stärkung der Politiksteuerung im Bereich Migration und Gesundheit und einer evidenzbasierten Politikgestaltung.
- Förderung innovativer Partnerschaften, um den sich wandelnden Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die erzielten Fortschritte werden verfolgt. Eine erste Evaluation wird dem WHO-Regionalkomitee für Europa im Oktober 2025 vorgelegt.
Gesundheit als Weg zur Integration
Flüchtlinge bringen Fähigkeiten, Widerstandsfähigkeit und kulturelle Bereicherung mit. Wenn wir ihr Wohlbefinden schützen, erschließen wir ihr volles Potenzial und stärken im Gegenzug unsere Gemeinschaften.
Der Zugang zur Gesundheitsversorgung muss kontinuierlich, zeitnah und integrativ sein und auf kultursensible Weise bereitgestellt werden. Gesundheitsfachkräfte, die darin geschult sind, unterschiedliche Bedürfnisse zu verstehen, stehen im Zentrum des Aufbaus widerstandsfähiger, auf den Menschen ausgerichteter Systeme.
Kooperation für den Wandel
Die WHO unterstützt die Länder bei der grundlegenden Umgestaltung ihrer Gesundheitssysteme, um:
- die Gesundheit von Flüchtlingen und Migranten in die primäre Gesundheitsversorgung zu integrieren
- an sozialen Determinanten wie Einkommen, Bildung und Wohnen anzusetzen
- Vertriebene in die Lage zu versetzen, Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen.
Darüber hinaus ist die WHO auch federführend an der Globalen Forschungsagenda für Gesundheit, Migration und Vertreibung beteiligt, die die Forschung mit der realen Politik und entsprechenden Maßnahmen in Einklang bringt.
In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und der Europäischen Union unterstützt die WHO zudem 10 Länder, die Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen haben, mit einem Projekt, das auf die Verbesserung des Zugangs zur Versorgung für Menschen abzielt, die unter vorübergehendem Schutz stehen. Diese Initiative, die aus dem Arbeitsprogramm der Initiative EU4Health finanziert wird, läuft bis Ende 2025.
Am diesjährigen Weltflüchtlingstag rufen wir dazu auf:
- evidenzbasierte Handlungskonzepte zu entwickeln
- auf Vertrauen basierende Partnerschaften zu fördern
- Gesundheitssysteme aufzubauen, die sich mit den Menschen bewegen
- sich zu Gesundheit als Grundlage für Hoffnung und Integration zu bekennen.
Lassen Sie uns gemeinsam Systeme aufbauen, in denen die Gesundheit keine Grenzen kennt.
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