Fragen und Antworten: Was Sie über Mpox wissen sollten

25 November 2025 | Questions and answers

Das Affenpockenvirus (MPXV) hat einen wahrscheinlichen Reservoirwirt in kleinen Säugetieren (Affen und Nagetiere), die in bewaldeten Gebieten Zentral- und Westafrikas vorkommen. Seit seiner Entdeckung im Jahr 1958 wird sporadisch berichtet, dass das Virus durch Kontakt mit infizierten Tieren oder durch Verzehr von infiziertem Fleisch auch Menschen infiziert und eine ausschlagähnliche Krankheit namens Mpox verursacht. Doch inzwischen zirkuliert die Infektion dauerhaft weltweit in bestimmten Populationen.

Beim Menschen ist das häufigste Symptom ein Hautausschlag, der sich zu juckenden oder schmerzhaften Läsionen entwickelt, die sich infizieren können. Dieser Ausschlag kann die Handflächen, die Fußsohlen, das Gesicht, den Mund, den Hals, die Leisten, den Genitalbereich und den Anus befallen. Er kann von vorher auftretenden Symptomen wie Fieber, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Erschöpfung, Kopf- und Halsschmerzen oder schmerzhaft geschwollenen Lymphknoten (d. h. vergrößerten Drüsen, insbesondere in der Leistengegend und möglicherweise im Nacken, unter dem Kinn und in den Achselhöhlen) begleitet sein.

Bei den meisten Menschen verschwinden die Symptome nach etwa 14 bis 21 Tagen von selbst. Manche Patienten benötigen ärztliche Hilfe zur Behandlung von Sekundärinfektionen und lokalen Schmerzen.

Menschen, die in engem Kontakt mit einem Mpox-Patienten standen, sind ansteckungsgefährdet. Dazu gehören Haut-zu-Haut-Kontakt (z. B. Berührungen oder Geschlechtsverkehr), Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Haut-Kontakt (z. B. Küssen) und Kontakt von Angesicht zu Angesicht (z. B. Sprechen oder Atmen in der Nähe, wodurch infektiöse Partikel in die Atemwege gelangen können).

Auch Personen, die Kontakt mit Kleidung, Bettwäsche, Handtüchern, Objekten (Nadeln, etwa zum Tätowieren), Elektroartikeln und anderen Oberflächen gehabt haben, die von einer Person mit Mpox berührt wurden, sind gefährdet.

Am höchsten ist die Gefahr einer schweren Erkrankung an Mpox für Schwangere, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa Personen mit einer unzureichend eingestellten HIV-Infektion.

Vermeiden Sie engen Kontakt mit Personen, die Mpox haben.

Wenn Sie in eines der Länder reisen, die von den aktuellen Mpox-Ausbrüchen betroffen sind:

  • Vermeiden Sie den Kontakt mit Menschen, die Mpox-Symptome haben.
  • Achten Sie bei sexuellen Handlungen auf Sicherheit.
  • Vermeiden Sie den ungeschützten Kontakt mit Wildtieren (einschließlich deren Fleisch und Blut).
  • Kochen Sie alle Lebensmittel, die Tierteile oder Fleisch enthalten, vor dem Verzehr gründlich durch.
  • Reinigen Sie Ihre Hände regelmäßig mit Wasser und Seife oder einem alkoholhaltigen Desinfektionsmittel.

Bei einer Person, die sich mit Mpox angesteckt hat, treten die ersten Symptome in der Regel 6 bis 13 Tage nach der Infektion auf, in manchen Fällen jedoch erst nach bis zu 21 Tagen.

Wenn Sie glauben, Sie könnten Mpox haben oder Kontakt mit einer an Mpox erkrankten Person gehabt haben:

  • Konsultieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Gesundheitsanbieter.
  • Halten Sie sich von anderen fern, bis Sie von medizinischem Fachpersonal untersucht und getestet worden sind.

Wenn Sie Symptome von Mpox haben: 

  • Informieren Sie Personen, mit denen Sie seit dem Auftreten der Symptome in engem Kontakt standen, und
  • isolieren Sie sich von anderen, bis alle Läsionen verkrustet sind, der Schorf abgefallen ist und sich darunter eine neue Hautschicht gebildet hat.

 

Wenn Ihnen geraten wird, sich zu Hause zu isolieren, schützen Sie Ihre Mitbewohner so gut wie möglich, indem Sie:

  • Freunde und Angehörige bitten, Ihnen die benötigten Dinge zu bringen;
  • sich in einem separaten Raum aufhalten;
  • ein separates Badezimmer benutzen oder alle Oberflächen, die Sie berührt haben, nach jeder Benutzung reinigen;
  • die benutzten Oberflächen regelmäßig mit Seife und Wasser reinigen und mit einem haushaltsüblichen Mittel desinfizieren;
  • Kehren bzw. Staubsaugen vermeiden (dadurch könnten Viruspartikel aufgewirbelt und andere Personen infiziert werden);
  • getrennte Utensilien, Gegenstände und elektronische Geräte verwenden oder sie anderenfalls vor der gemeinsamen Nutzung gründlich mit Wasser und Seife bzw. Desinfektionsmittel reinigen;
  • Handtücher, Bettzeug oder Kleidung nicht gemeinsam nutzen;
  • die Wäsche selbst waschen (heben Sie Bettzeug, Kleidung und Handtücher sorgfältig auf, ohne sie zu schütteln, stecken Sie sie in einen Plastikbeutel, bevor Sie sie zur Waschmaschine tragen, und waschen Sie sie mit über 60 °C heißem Wasser);
  • zur Belüftung die Fenster öffnen; und
  • alle, die sich im Haus aufhalten, daran erinnern, sich regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife zu waschen oder ein Handdesinfektionsmittel auf Alkoholbasis zu benutzen.

 

Die WHO empfiehlt Menschen mit hohem Risiko für eine Mpox-Infektion, sich impfen zu lassen und die Impfserie abzuschließen, d. h. sich alle empfohlenen Dosen geben zu lassen. Zu den Risikogruppen gehören Männer mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten sowie Transgender mit mehreren männlichen Partnern, aber auch andere Personen mit wechselnden Sexualpartnern, wie etwa Prostituierte.

Ein Impfschutz wird auch für folgende Gruppen empfohlen: Gesundheitspersonal mit wiederholtem Expositionsrisiko; Laborpersonal, das mit Orthopoxviren arbeitet; klinisches Labor- und Gesundheitspersonal, das diagnostische Tests auf Mpox durchführt; und Mitglieder von Teams zur Ausbruchsbekämpfung.

WHO/Europa ermuntert die Länder, die Impfungen anbieten, zu erwägen, diesen Gruppen einen chancengleichen und wirksamen Zugang zu Impfungen zu ermöglichen. Dies erfordert u. a. die Ausweitung von Impfangeboten auf Einrichtungen wie Kliniken für sexuelle Gesundheit, HIV-Zentren, Apotheken, gemeindenahen Organisationen und Swinger-Clubs sowie auf Massenveranstaltungen, als ein wirksamer Weg, viele der am stärksten gefährdeten Gruppen zu erreichen.

Auch wenn Impfungen keine Patentlösung darstellen, bieten sie – in Verbindung mit anderen Präventionsmaßnahmen – doch einen zusätzlichen Schutz und mindern das Risiko einer schweren Erkrankung, falls es doch zu einer Infektion kommt.

Eine Impfung wird nicht allein aufgrund eines erhöhten Risikos für einen schweren Krankheitsverlauf (etwa bei Kindern, Schwangeren und Personen mit Immunsuppresion) empfohlen, es sei denn, die betreffende Person weist auch ein hohes Risiko aufgrund einer Exposition gegenüber Mpox auf. Allerdings sollten unter diesen Gruppen Menschen mit HIV als vorrangig betrachtet werden.

Impfungen senken das Infektionsrisiko. Zwar kann es auch nach der Impfung zu einer Infektion kommen, aber das Risiko einer schweren Erkrankung ist dann geringer.

Eine Impfung kann auch angeboten werden, um bei Risikopersonen eine Infektion nach einer Virusexposition zu verhindern, sofern sie innerhalb von vier Tagen nach der ersten Exposition (und bis zu 14 Tagen, falls keine Symptome auftreten) verabreicht wird.

Sind die Impfstoffvorräte begrenzt, sollten Personen mit Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf im Falle einer Exposition vorrangig geimpft werden.

Größere Veranstaltungen von Schwulen, Bisexuellen und Männern mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten bieten den Organisatoren sowie den Gesundheitsbehörden und -anbietern eine gute Gelegenheit, alle betroffenen Bevölkerungsgruppen mit Gesundheitsberatung, Tests und Impfungen zu erreichen.

Zu den wichtigsten Ratschlägen gehören:

  • sich mit Angehörigen ihrer Gruppe und Sexualpartnern ständig über Mpox auszutauschen;
  • sich laufend aus offiziellen Quellen zu informieren;
  • sich testen zu lassen;
  • vorerst keine weiteren Veranstaltungen zu besuchen und bei Symptomen, die auf Mpox hindeuten (in der Regel Ausschlag), ärztlichen Rat zu suchen;
  • sich impfen zu lassen bzw. alle Impfdosen zu erhalten, falls Impfungen angeboten werden; und
  • auf risikoärmeres Sexualverhalten und gute Hygiene wie regelmäßiges Händewaschen zu achten, um die Übertragung des Virus zu begrenzen.

Die WHO legt den Veranstaltern von Massenversammlungen nahe:

  • vor, während und nach einer Veranstaltung Informationen über Mpox zur Verfügung zu stellen;
  • Informationen und Beratung zu Mpox auch auf Nebenveranstaltungen in Swinger-Clubs bereitzustellen;
  • örtliche Informationen über Testangebote und, sofern Impfungen verfügbar sind, über Impfmöglichkeiten für infrage kommende Personen weiterzugeben;
  • Regelungen zur Rückerstattung zu treffen und Personen, die Mpox-Symptome entwickeln oder enge Kontaktpersonen sind, aufzufordern, vom Veranstaltungsbesuch abzusehen und sich die Eintrittskarten erstatten zu lassen; und
  • Mailinglisten und andere Kommunikationskanäle (soziale Medien, telefonische Benachrichtigungsgruppen) zu nutzen, um Menschen mit Symptomen oder enge Kontaktpersonen aufzufordern, sich mit ihrer kommunalen Gesundheitsbehörde in Verbindung zu setzen und sich testen zu lassen.

Die WHO ermutigt die Betreiber von Veranstaltungsorten, die Swinger-Veranstaltungen selbst abhalten oder ihre Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stellen:

  • sich mit den Organisatoren der Veranstaltung, die in ihren Räumlichkeiten stattfinden soll, abzustimmen und dabei auch zu klären, wie über Mpox informiert wird und wie die Teilnehmer nach der Veranstaltung erneut kontaktiert werden können; und
  • sofern dies angezeigt und möglich ist, Impfungen für Personal in Betracht zu ziehen und die betreffenden Mitarbeiter zu ermutigen, sich impfen zu lassen.

Die WHO legt den Veranstaltern, die Swinger-Veranstaltungen organisieren und dafür werben, nahe:

  • bei der im Anschluss an die Veranstaltung durchgeführten Mpox-Surveillance und der erneuten Kontaktaufnahme mit den Teilnehmern zum Zweck von Gesundheitschecks und Tests auf Mpox und andere sexuell übertragbare Infektionen behilflich zu sein;
  • mit Betreibern von Veranstaltungsorten, Veranstaltern und Einflussnehmern aus der Zivilgesellschaft gemeinsam an der Entwicklung eines Verfahrens zur Betreuung von Mpox-Fällen zu arbeiten, bei dem über Test- und Behandlungsangebote informiert und zur Benachrichtigung von engen Kontaktpersonen angeregt wird;
  • sicherzustellen, dass die Teilnehmer über risikoarmes Verhalten informiert werden, unter anderem durch Flugblätter, den Eintrittskarten beiliegende Informationen, die Veranstaltungs-Website und Plakate im Veranstaltungsbereich; und
  • zu erwägen, Partnerschaften mit Kliniken für sexuelle Gesundheit oder Leistungsanbieterorganisationen einzugehen, um Überweisungen für Tests auf HIV, sexuell übertragbare Krankheiten und andere Infektionen bei Swinger-Veranstaltungen zu erleichtern.