WHO und Entwicklungspartner entwerfen mit Regierung Tadschikistans gemeinsame Zukunftsvision für die primäre Gesundheitsversorgung

2 June 2022
News release
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Die WHO hat mit der Regierung Tadschikistans und insgesamt 18 Organisationen der Vereinten Nationen und anderen Entwicklungspartnern eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die eine neue Ära der Zusammenarbeit im Bereich der primären Gesundheitsversorgung in dem Land einläutet. 

Die während einer offiziellen Zeremonie am 27. Mai in Duschanbe unterzeichnete Vereinbarung ist die erste ihrer Art und sieht eine  enge Zusammenarbeit zwischen der WHO und dem Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit der Bevölkerung vor – in einem Land, in dem der Zugang zur gesundheitlichen Grundversorgung oft noch problematisch ist. 

In der gemeinsamen Erklärung wird eine neue Zukunftsvision entworfen, bei der die WHO eng mit in dem Land tätigen internationalen Partnern wie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Europäischen Union (EU), der Japanischen Agentur für internationale Zusammenarbeit (JICA), dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), der Behörde für internationale Entwicklung der Vereinigten Staaten (USAID) und der Weltbank zusammenarbeitet, die alle Mitunterzeichner der Erklärung sind. 

„Dies ist ein wichtiger Tag in unserer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit Tadschikistan. Das vergangene Jahrzehnt stand bereits im Zeichen beträchtlicher Investitionen in die grundlegende Umgestaltung der primären Gesundheitsversorgung in Tadschikistan“, erklärte Dr. Melitta Jakab, Leiterin des Europäischen Zentrums der WHO für primäre Gesundheitsversorgung. „Wir haben gesehen, wie die primäre Gesundheitsversorgung es während der Pandemie geschafft hat, die Menschen und Kommunen unter äußerst schwierigen Bedingungen zu unterstützen.“ 

Dr. Jakab fügte hinzu, diese Erfolge seien nun gefährdet. „Wir können mehr tun, indem wir in die Gesundheit und speziell in die primäre Gesundheitsversorgung investieren und die Engpässe beim Gesundheitspersonal beheben. Darum geht es in dieser Vereinbarung: eine Verpflichtung, gemeinsam die wesentlichen Arbeitsfelder anzupacken.“ 

„In Tadschikistan ist die Stärkung der primären Gesundheitsversorgung der Schlüssel zur Verwirklichung des Nachhaltigkeitsziels 3 für Gesundheit und Wohlbefinden“, sagte Dr. Victor Olsavszky, Repräsentant der WHO in Tadschikistan. „Aber wir schaffen das nicht allein. Nur durch Zusammenarbeit und Abstimmung können wir dieses Ziel erreichen.“ 

Die Erklärung, deren offizieller Titel „Gemeinsame Erklärung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit der Bevölkerung und seiner Entwicklungspartner über die Stärkung der primären Gesundheitsversorgung in der Republik Tadschikistan“ lautet, ist das Ergebnis von mehr als sechs Monaten enger Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen der WHO und der Regierung Tadschikistans. Während dieser Zeit hat die WHO fruchtbare Gespräche zwischen der Regierung und ihren Partnerorganisationen über einige der wichtigsten Herausforderungen für einen Ausbau der primären Gesundheitsversorgung in dem Land moderiert. 

Fünf Maßnahmen für eine Stärkung der primären Gesundheitsversorgung in Tadschikistan 


In der gemeinsamen Erklärung werden fünf Schlüsselbereiche für eine weitreichendere Zusammenarbeit und Abstimmung genannt: 

  • stärkere Steuerungsmechanismen für die primäre Gesundheitsversorgung
  • Vorrang für die Finanzierung und Ausstattung der primären Gesundheitsversorgung
  • Behebung der schwerwiegenden Personalengpässe im Gesundheitswesen
  • Investitionen in die Entwicklung und Erneuerung der Infrastruktur
  • Erweiterung des Aktionsradius der primären Gesundheitsversorgung um weitere Erkrankungen. 





Die gemeinsame Erklärung knüpft an der laufenden Zusammenarbeit mit der Regierung Tadschikistans an, die in einer 2021 unterzeichneten gemeinsamen Erklärung über Gesundheitsfinanzierung zum Ausdruck kam, an der sich inzwischen die Maßnahmen in dem Land orientieren. 

„Die gemeinsame Erklärung ist nur ein Schritt auf dem Weg zur Stärkung der primären Gesundheitsversorgung und hat viel Enthusiasmus und Entschlossenheit entstehen lassen“, sagte Dr. Jakab. „Jetzt ist es an der Zeit, die Umsetzung schnell zu vollziehen und die Verpflichtungen in die Tat umzusetzen.“

In den nächsten Wochen und Monaten wird die WHO innerhalb der Arbeitsgruppe Gesundheit des Koordinierungsrates der Entwicklungspartner sowie der von der EU finanzierten Partnerschaft für eine allgemeine Gesundheitsversorgung besonders eng mit der EU und der GIZ zusammenarbeiten.