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Eine gesündere Ernährung und ein aktiver Lebensstil sind entscheidend, um die Adipositasraten unter Kindern zu senken
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Adipositas im Kindesalter: Fünf Fakten über die Europäische Region der WHO

3 March 2023
News release
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Anlässlich des Welt-Adipositas-Tags 2023 verweist WHO/Europa auf fünf Trends mit Bezug auf Übergewicht und Adipositas bei Kindern im Grundschulalter in der Europäischen Region. 

Die von der WHO zur Identifizierung der Trends genutzten Daten stammen aus der jüngsten (fünften) Runde der Datenerhebung der Initiative der Europäischen Region der WHO zur Überwachung von Adipositas im Kindesalter (COSI), die zwischen 2018 und 2020 durchgeführt wurde und zu der 33 Länder Daten beitrugen. Insgesamt wurden Daten zu fast 411 000 Kindern erfasst.

Fakt 1: Jedes dritte Kind ist von Übergewicht oder Adipositas betroffen.

Es wurde festgestellt, dass 29 % der Kinder im Alter zwischen 7 und 9 Jahren in den Ländern, die in Runde 5 Daten für die COSI erhoben haben, mit Übergewicht (einschließlich Adipositas gemäß WHO-Definitionen) leben.

Fakt 2: Von Übergewicht und Adipositas sind häufiger Jungen betroffen.

Insgesamt beträgt die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Jungen 31 %, während sie bei Mädchen bei 28 % liegt.

In den 16 Ländern, in denen COSI-Daten für mehr als eine Altersgruppe erhoben wurden, stieg die Prävalenz von Adipositas bei Jungen mit dem Alter.

Fakt 3: 75 % der Kinder frühstücken jeden Tag. 

Und nur 3 % der gleichen Altersgruppe (6–9 Jahre) frühstücken nie.

Das sind gute Nachrichten, da das Frühstück ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung ist, der gesundheitliche Risiken in Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas reduziert. 

Fakt 4: Weniger als die Hälfte (43 %) der Kinder essen jeden Tag frisches Obst.

Und jedes 10. Kind (11 %) im Alter zwischen 6 und 9 Jahren in den an der Erhebung teilnehmenden Ländern essen nie Gemüse oder nehmen weniger als einmal pro Woche Gemüse zu sich.

Der tägliche Verzehr von Obst und Gemüse ist ein weiterer wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. 

Der tägliche Verzehr von Obst und Gemüse schien bei Kindern, deren Eltern ein hohes Bildungsniveau aufweisen, häufiger üblich zu sein als bei Kindern von Eltern mit einem niedrigeren Bildungsniveau.

Fakt 5: Nur wenige Länder – und zwar jene mit der höchsten ursprünglichen Prävalenz von Übergewicht und Adipositas – verzeichnen einen diesbezüglichen Rückgang. 

Einige Länder, die auf Grundlage von seit vor 2010 erhobenen Daten ursprünglich meldeten, dass über 40 % der Kinder mit Adipositas leben, verzeichnen in Runde 5 der Datenerhebung von COSI einen Rückgang bei den Prävalenzraten – darunter Griechenland, Italien, Portugal und Spanien. Trotz eines Rückgangs um 5–10 Prozentpunkte bleibt die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in diesen Ländern jedoch nach wie vor hoch. Ein ähnlicher Rückgang wurde auch in Slowenien beobachtet, wobei dort der ursprüngliche Prävalenzwert für Übergewicht erheblich niedriger ausfiel (er lag bei rund 30 %).

„Wir brauchen bessere Konzepte, um ein neues Umfeld für Kinder und Erwachsene zu schaffen, in dem es leichter fällt, sich besser zu ernähren und ein aktives, gesundes Leben zu führen, und zwar in jedem Land der Europäischen Region der WHO“, erklärte Dr. Kremlin Wickramasinghe, kommissarischer Leiter des Europäischen Büros der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten, das den Bericht ausgearbeitet hat.

„Sowohl die Primärprävention als auch der Umgang mit Adipositas stellen wichtige Komponenten unserer Reaktion dar. Wenn wir erfolgreich sind, kann diese Reaktion nicht nur dazu führen, dass die Raten von Übergewicht und Adipositas gesenkt, sondern auch die Belastung durch nichtübertragbare Krankheiten (wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs), die 90 % aller Todesfälle in der Region verursachen, verringert wird.“

Im Jahr 2023 wird WHO/Europa ein Gipfeltreffen der Ehepartner europäischer Staatsoberhäupter zum Thema Adipositas im Kindesalter in Kroatien organisieren, das darauf abzielen wird, eine Führungsrolle bei der Befürwortung eines ebenenübergreifenden Ansatzes und hochrangiger politischer Maßnahmen zur Bekämpfung von Adipositas im Kindesalter zu übernehmen.