Das WHO-Regionalbüro für Europa und die walisische Regierung haben eine engere Zusammenarbeit zur Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit und Rechte und zur Sicherung von Wohlstand für alle vereinbart. Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Public Health Wales und National Health Service (NHS) Wales, die am 4. November 2020 in virtueller Form stattfanden, standen die nächsten Schritte zur Umsetzung der neuen Vereinbarung sowie Wege zur Bestimmung und Überwindung der gemeinsamen Herausforderungen für die Gesellschaft vor der wie auch infolge der COVID-19-Pandemie.
„Wie sieht der Ort aus, an dem Sie aufwachsen, eine Familie gründen und alt werden möchten? Durch die Schwerpunktlegung auf die Widerstandsfähigkeit der Menschen und die Stärkung des Gesundheitssystems und der wirtschaftlichen Existenzen verfolgt Wales einen Ansatz, der für alle Menschen gesunde und von Zusammenhalt geprägte Umfelder schaffen kann, an denen sie gedeihen und sich entfalten können – heute wie auch in Zukunft. Die Erkenntnisse aus Wales, wie dies in der Praxis möglich ist, werden dazu beitragen, meine im Europäischen Arbeitsprogramm enthaltene Vision von Gesundheit in der gesamten Europäischen Region der WHO zu verwirklichen“, erklärte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa.
Er fügte hinzu: „Mit dieser Vereinbarung zwischen der walisischen Regierung und der WHO bin ich zuversichtlich, für die Förderung von Gesundheit, nachhaltiger Entwicklung und Wohlstand für die Menschen in Wales eintreten und aus diesen innovativen Lösungsansätzen neue Impulse für die Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit in der gesamten Europäischen Region in den kommenden Jahren gewinnen zu können.“
Eine von vielen Teilnehmern auf der Veranstaltung geäußerte Einschätzung war, dass die COVID-19-Pandemie die Dringlichkeit in diesem Arbeitsbereich erhöht hat und ihm auch neue Impulse verleiht.
Kooperationen
In der Vereinbarung werden das Regionalbüro und die walisische Regierung aufgefordert, die Fortschritte auf dem Weg zu Gesundheit und Wohlstand für alle zu forcieren, indem sie in Wales und in der gesamten Europäischen Region die Chancengleichheit im Gesundheitsbereich erhöhen und dafür sorgen, dass niemand zurückgelassen wird. Ferner wird darin angestrebt, die Rolle von Wales in der Europäischen Region und auf globaler Ebene zu stärken und durch Zusammenarbeit mit der WHO und ihren Mitgliedstaaten, Netzwerken und Partnerorganisationen Lösungskonzepte und Sachverstand auszutauschen.
Zu den konkreten Maßnahmen gehören:
- Ausarbeitung eines Sachstandsberichts über die gesundheitliche Chancengleichheit in Wales mit Daten, Konzepten und gesundheitsökonomischen Analysen sowie von möglichen Lösungsansätzen für Grundsatzmaßnahmen und Investitionen in den Abbau gesundheitlicher Benachteiligungen;
- Schaffung einer Plattform mit Lösungskonzepten für mehr gesundheitliche Chancengleichheit – eines digitalen Portals mit Daten, Evidenz, Gesetzen, Handlungskonzepten, Tools und praktischen Lösungsansätzen für den Abbau gesundheitlicher Benachteiligungen; und
- Etablierung von Wales als ein Ort aktiver Politikinnovation durch Entwicklung innovativer Tools, Mechanismen und digitaler Lösungskonzepte für die Modellierung von Resultaten und Folgen sowie für Erfolgskontrolle und durch Einrichtung eines Forums für den Austausch von Informationen, Erkenntnissen und Fachwissen in der gesamten Europäischen Region und darüber hinaus.
Festigung der Partnerschaft mit Wales
Die gemeinsame Arbeit, die sich aus dieser Vereinbarung entwickeln wird, soll die intensive Zusammenarbeit zwischen dem WHO-Regionalbüro für Europa und der walisischen Regierung bei Fach- und Grundsatzthemen der nachhaltigen Entwicklung und der öffentlichen Gesundheit weiter stärken.
Wales war ein Gründungsmitglied des WHO-Netzwerks Regionen für Gesundheit und beteiligt sich aktiv an dessen Arbeit, u. a. in vom Regionalbüro für Europa koordinierten Beratungsgremien und Sonderarbeitsgruppen. Ferner ist das WHO-Kooperationszentrum für Investitionen in Gesundheit und Wohlbefinden bei Public Health Wales angesiedelt.
„Durch das von uns betreute Kooperationszentrum der WHO arbeiten wir seit einigen Jahren eng mit unseren Kollegen bei der WHO zusammen, und diese Vereinbarung kommt zu einem äußerst wichtigen Zeitpunkt, da wir entschlossen darauf hinwirken, die breiteren gesundheitlichen Folgen des Coronavirus abzufedern und gemeinsam aus diesem Prozess lernen“, erklärte Dr. Tracey Cooper, Leiterin von Public Health Wales.
Sie fügte hinzu: „Sie bewirkt auch eine weitere Stärkung der Beziehungen zwischen Wales und der WHO. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der walisischen Regierung werden wir den vereinbarten Arbeitsplan umsetzen, der der Optimierung von Gesundheit und Wohlbefinden und der Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit in diesen schwierigen Zeiten dient.“
Gesundheitliche Chancengleichheit im Mittelpunkt des Europäischen Arbeitsprogramms (EPW)
Die Bewältigung der anhaltenden Herausforderung durch gesundheitliche Ungleichheiten getreu der Maxime, niemanden zurückzulassen, ist ein zentraler Wert des für den Zeitraum 2020–2025 geltenden EPW, das von den Mitgliedstaaten im September 2020 angenommen wurde. Diese Priorität wird auch von der walisischen Regierung geteilt.
„Hier in Wales sind wir fest entschlossen, innerhalb unserer Grenzen und darüber hinaus einen nachhaltigen Wohlstand zu verwirklichen. Wales ist wie die meisten Länder mit Ungleichheiten im Gesundheitsbereich konfrontiert, doch wir sind entschlossen, ein gesünderes Wales für alle zu schaffen“, sagte Vaughan Gething, Minister für Gesundheit und Soziales in Wales.
„Durch die Anerkennung unserer harten Arbeit seitens der Weltgesundheitsorganisation werden der Einsatz und die Ausdauer der Menschen in Wales gewürdigt, die kontinuierlich auf die Förderung von Gleichheit in unserem Land hinarbeiten“, fügte er hinzu.