Nach den heutigen verheerenden Erdbeben im Südosten der Türkei, einem Mitgliedstaat der WHO in der Europäischen Region, nahe der Grenze zur Arabischen Republik Syrien, steht WHO/Europa bereit, um das türkische Gesundheitsministerium bei den humanitären Hilfsmaßnahmen zu unterstützen, namentlich durch das WHO-Länderbüro in der Türkei und in Abstimmung mit dem WHO-Hauptbüro.
„Angesichts der Verwüstung durch die Erdbeben in der Türkei und in Syrien möchte ich allen betroffenen Bürgern meine tiefe Anteilnahme aussprechen“, sagte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. „WHO/Europa und das WHO-Länderbüro in der Türkei sind entschlossen, jetzt und in Zukunft zur Deckung aller bestehenden Versorgungslücken beizutragen, in Anerkennung der Tatsache, dass die Türkei über umfassende eigene Reaktionskapazitäten verfügt, die bereits für die Sofortmaßnahmen in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten mobilisiert wurden.“
Das Epizentrum des ersten Erdbebens lag nahe der türkischen Stadt Gaziantep, wo die WHO eine Außenstelle unterhält, in der vor allem ihre humanitären Aktionen im Nordwesten Syriens unterstützt werden. Die Außenstelle fungiert mittlerweile auch als Operationszentrale für diese Krise.
Nach Medienberichten sind bisher allein in der Türkei über 1500 Menschen ums Leben gekommen, und die Zahl der Toten dürfte sich mit Fortschreiten der Rettungsarbeiten und Verbesserung der Informationslage noch weiter erhöhen.
Syrien ist ein Mitgliedstaat der WHO in der Region Östlicher Mittelmeerraum. Im Norden und Nordwesten Syriens, die ebenfalls stark von der Naturkatastrophe betroffen sind, leistet das WHO-Regionalbüro für den östlichen Mittelmeerraum (WHO/EMRO) Unterstützungsarbeit. Sowohl WHO/Europa als auch WHO/EMRO arbeiten zusammen mit dem WHO-Hauptbüro darauf hin, die durch die Krise verursachten dringenden gesundheitlichen Bedürfnisse zu erfüllen.
Ferner wurden auf einen internationalen Hilfsappell hin die medizinischen Notfallteams der WHO aktiviert, um die gesundheitliche Grundversorgung für die Verletzten und die schutzbedürftigsten Gruppen bereitzustellen.
Die nationalen Behörden bemühen sich in erster Linie um Suche und Rettung unmittelbar nach den Erdbeben und stellen sich auf einen erhöhten Bedarf an Traumaversorgung zur Behandlung der Verletzten ein. Generell muss das Gesundheitssystem in den betroffenen Gebieten unterstützt werden, zumal viele Gesundheitseinrichtungen beschädigt sein dürften.
„Die unmittelbare Priorität besteht darin, die Hilfsaktionen vor Ort zu unterstützen“, stellte Dr. Catherine Smallwood, die Leitende Notlagenbeauftragte, fest, die bei WHO/Europa die Reaktion auf das Erdbeben in der Türkei koordiniert. „Obwohl die Türkei über sehr starke Kapazitäten für die Bewältigung von Erdbeben verfügt, ist das Ausmaß der Zerstörung doch so groß, dass sie die internationale Gemeinschaft um medizinische Hilfe ersuchen muss. Wir stimmen den potenziellen Einsatz der nötigen Kräfte mit den türkischen Behörden ab.“
WHO/Europa wird auch weiterhin laufend über die Unterstützung für die Türkei sowie über die Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen im Zuge der weiteren Entwicklung der Lage berichten.