Neue Daten aus Georgien, Kirgisistan, Nordmazedonien, der Ukraine und Usbekistan liefern Erkenntnisse zu Gesundheitssystemen

10 January 2022
News release
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WHO/Europa und das Europäische Observatorium für Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik haben eine neue Reihe von Berichten eingeführt, die wichtige Informationen und Daten zu den Gesundheitssystemen in Ländern, die nicht zur Europäischen Union (EU) gehören, aber Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO sind, liefern. 

Die neuen „Erkenntnisse aus der Praxis der Gesundheitssysteme“ sind Pilotberichte über die fünf Länder Georgien, Kirgisistan, Nordmazedonien, Ukraine und Usbekistan. Anhand dieser Erkenntnisse werden die Länder mit den aktuellsten Informationen zu Fortschritten und Herausforderungen in ihren nationalen Gesundheitssystemen versorgt und gleichzeitig wird eine Ausgangslage abgebildet, um die Fortschritte im jeweiligen Gesundheitssystem über einen längeren Zeitraum verfolgen zu können. Entscheidend ist jedoch, dass diese Berichte es den Ländern darüber hinaus ermöglichen werden, ihre Gesundheitssysteme in einem größeren vergleichenden Zusammenhang zu sehen und voneinander zu lernen.

Die Erkenntnisberichte folgen einem gemeinsamen Muster, das Analysen und detaillierte Empfehlungen zur Finanzierung und Mittelausstattung von Gesundheitssystemen, zu den wichtigsten gesundheitlichen Herausforderungen und zur Verfügbarkeit und Schulung von Gesundheitspersonal enthält sowie die Auswirkungen von COVID-19 auf die nationalen Gesundheitsdienste in den Mittelpunkt rückt. 

„Die neuen Berichte liefern auf prägnante und anschauliche Weise wichtige Erkenntnisse und Informationen zu den Gesundheitssystemen der Länder in zentralen Bereichen wie finanzielle Absicherung, Zugang zu unentbehrlichen Gesundheitsangeboten und primäre Gesundheitsversorgung“, erklärte Dr. Natasha Azzopardi Muscat, Direktorin der Abteilung Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme der Länder bei WHO/Europa. „Diese neuen Datensätze werden für die Länder entscheidend sein für die Erzielung von Fortschritten bei der Stärkung und beim Um- und Wiederaufbau ihrer Gesundheitssysteme über die COVID 19-Pandemie hinaus.“ 

Die Erkenntnisberichte:

  • liefern für jedes Land prägnante und zugängliche Daten zu den Gesundheitssystemen;
  • beleuchten Fortschritte und Herausforderungen in den nationalen Gesundheitssystemen;
  • bilden eine Ausgangslage ab, anhand derer die Länder über einen längeren Zeitraum und im Vergleich zu anderen Ländern die Entwicklung ihrer Gesundheitssysteme bewerten können; und
  • erläutern den näheren Kontext, in dem die jeweiligen Gesundheitssysteme die Prioritäten des Europäischen Arbeitsprogramms der WHO – „Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa“ (EPW) angehen.

Bewertung von Fortschritten auf der nationalen Ebene 

Die fünf Länder aus der Pilotreihe planen derzeit verschiedene Veranstaltungen auf der nationalen Ebene, um die Erkenntnisberichte für den Wiederaufbau nach der Pandemie zu nutzen. Falls Sie mehr zu diesem Thema erfahren möchten, können Sie uns gerne per E Mail über folgende E-Mail-Adresse kontaktieren: contact@obs.who.int

Dr Jihane Tawilah, Repräsentantin der WHO und Leiterin des WHO-Länderbüros in Nordmazedonien, sieht den Bericht als mehr als einen Bezugspunkt für das öffentliche Gesundheitswesen. „Es handelt sich dabei um ein Tool für sogenannte weiche Daten, das den Scharfsinn eines Branchenkenners des nordmazedonischen Gesundheitssystems bietet sowie auf die nationalen Ansätze, Herausforderungen und insbesondere die wichtigsten Erfahrungen und Erfolge des Landes eingeht, die ansonsten anhand der üblichen Publikationen schwer zugänglich sind.“ 

Sie fügte hinzu: „Als ein zuverlässiges evidenzbasiertes Dokument, das klar am EPW ausgerichtet ist, stellt es ein starkes Standbein der Arbeit der WHO auf der Länderebene dar. Die Analyse wird weitere wichtige politische Diskussionen im Land zu wichtigen Gesundheitsthemen fördern, innerhalb des Gesundheitswesens sowie darüber hinaus, sowohl mit internationalen Partnern als auch mit nationalen maßgeblichen Akteuren.“ 

„Die Gesundheitssysteme aller Länder werden durch die Auswirkungen des Coronavirus einem Belastungstest unterzogen“, merkte Dr. Gundo Weiler, Direktor der Abteilung Länderunterstützung, Vorsorge- und Sofortmaßnahmen für Notlagen bei WHO/Europa, an. „Die Pandemie verändert die Gesundheitslandschaft in unserer Region. Wir hoffen, dass die Berichte den Mitgliedstaaten dabei helfen werden, aus den Erfahrungen aus allen Teilen der Region zu lernen. Neue Daten und Erkenntnisse können als Diskussionsgrundlage, zur Priorisierung von Bedürfnissen und zur Hervorhebung von Möglichkeiten für zusätzliche Maßnahmen genutzt werden.“ 

„Der kooperative Charakter der Berichte stellt dabei eine besondere Stärke dar“, fügte Dr. Weiler hinzu. „Es ist eine gemeinsame Anstrengung von Expertenteams aus dem Observatorium in Brüssel und WHO/Europa in Kopenhagen, aber auch aus unseren Länderbüros, die für die praktische Dimension dieser Studien maßgeblich waren.“