WHO / Christopher Black
© Credits

Dr. Hans Henri P. Kluge erneut zum WHO-Regionaldirektor für Europa ernannt

10 February 2025
Media release
Reading time:
Kopenhagen, 10. Februar 2025

Der aus Belgien stammende Dr. Hans Henri P. Kluge hat seine zweite fünfjährige Amtszeit als Regionaldirektor bei WHO/Europa in Kopenhagen angetreten. 

Auf der 156. Tagung des Exekutivrats der WHO am 4. Februar 2025 in Genf wurde Dr. Kluge offiziell für eine zweite Amtszeit ernannt. Er war im Oktober letzten Jahres von den 53 Ländern der Europäischen Region der WHO nominiert worden.

„Wir werden weiter auf den zahlreichen Erfolgen der vergangenen fünf Jahre aufbauen, die wir in den Bereichen Pandemievorsorge, Stärkung der Gesundheitssysteme, psychische Gesundheit, digitale Gesundheit und Immunisierung erreicht haben“, erklärte Dr. Kluge. 

„Aber gleichzeitig werden wir auch unsere Prioritäten auf wesentliche Handlungsfelder wie die Stärkung der nationalen Gesundheitssicherheit, die Bewältigung der gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise, den dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen antimikrobielle Resistenz und die Förderung eines gesunden Alterns inmitten eines rapiden demografischen Wandels ausdehnen. All dies wird durch eine neuerliche Schwerpunktlegung auf Frauen, Mädchen und Jugendliche ergänzt, namentlich durch eine Auseinandersetzung mit dem schädlichen Rückstoß gegen Maßnahmen für sexuelle und reproduktive Gesundheit und damit verbundene Rechte und mit der besorgniserregenden Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt.“

Dr. Kluge begann seine erste Amtszeit als Regionaldirektor gerade als die COVID-19-Pandemie sich ausbreitete und überall Leben und Existenzen zerstörte und die Gesundheitssysteme wie nie zuvor unter Druck setzte. Als COVID-19 dann allmählich unter Kontrolle gebracht wurde, entwickelte sich in der Europäischen Region mit Mpox eine andere gesundheitliche Notlage, die alsbald zu einem weltweiten Problem wurde. 

Zu diesen Notlagen kamen extreme Wetterereignisse wie Hitzeperioden und Überschwemmungen, die Erdbeben in der Türkei und im Nordwesten Syriens sowie akute, jedoch anhaltende humanitäre Krisen in der Ukraine, in Gaza, in Israel und im Libanon hinzu. Die vergangenen fünf Jahre waren also von einem permanenten Krisenzustand – einer Permakrise – gekennzeichnet, die die Gesundheitssysteme und das Gesundheitspersonal in einer Vielzahl von Bereichen herausforderte. 

„Die Ernennung für eine zweite fünfjährige Amtszeit als WHO-Regionaldirektor für Europa ist ohne jeden Zweifel die größte Ehre meines Lebens. Ich schöpfe Kraft aus der engagierten Unterstützung aller 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region. Gemeinsam werden wir Großes für die öffentliche Gesundheit erreichen, die gesundheitlichen Resultate verbessern, innovative Lösungen für dringende gesundheitliche Herausforderungen finden, auf Notlagen reagieren, wo immer sie auftreten, und dabei nie vergessen, warum wir alle hier sind: um den Menschen zu dienen, insbesondere den am meisten gefährdeten“, fügte Dr. Kluge hinzu. 

Dr. Kluges zweite Amtszeit als Regionaldirektor wird im Zeichen der Umsetzung des zweiten Europäischen Arbeitsprogramms, besser bekannt als EPW 2, stehen. Dieser Fünfjahresplan wird derzeit in enger Abstimmung mit allen Mitgliedstaaten sowie mit Vertretern der Zivilgesellschaft und den Bediensteten der WHO ausgearbeitet.  

„In dieser Zeit der finanziellen Zwänge gilt meine ganze Konzentration der Verwirklichung des EPW 2 mit klar festgelegten Prioritäten. Die Festlegung und Umsetzung der wesentlichen Prioritäten für die fast eine Milliarde Menschen in Europa und Zentralasien durch die Mitgliedstaaten zeugt von einem erfreulichen Maß an Solidarität und Multilateralismus zu einer Zeit der Vertiefung von Misstrauen und Spaltung“, erklärte Dr. Kluge.

Er fügte hinzu: „Ich bin so vielen Menschen dankbar, die mir in all den Jahren zur Seite gestanden und mich unterstützt haben, allen voran meiner Familie. Mein Vater, ein Arzt, und meine Mutter, eine Krankenschwester, haben meiner Schwester und mir beigebracht, immer für die Schwachen einzutreten und mit Bescheidenheit zu dienen. Meine Frau Katerina und meine Töchter Anastasia und Sofia sind die Quelle meiner Inspiration und meines Antriebs; ohne sie wäre ich nicht hier.“ 

Abschließend stellte Dr. Kluge fest: „Die nächsten fünf Jahre werden für die öffentliche Gesundheit in vielen Bereichen eine Herausforderung sein, aber ich bin bereit, WHO/Europa mit der Unterstützung aller Mitgliedstaaten in dieser vielfältigen Europäischen Region durch dick und dünn zu führen.“