Die Novo-Nordisk-Stiftung hat 25 Mio. dänische Kronen (ca. 3,4 Mio. €) zur Unterstützung der Nothilfe der WHO an die Ukraine und die Aufnahmeländer der ukrainischen Flüchtlinge gespendet.
Die von der in Dänemark ansässigen Stiftung bereitgestellten Mittel sind vollständig flexibel verwendbar und können daher schnell zur Deckung dringender Bedürfnisse im Rahmen der Reaktion der WHO auf diese komplexe gesundheitliche
Notlage eingesetzt werden, zumal die Situation vor Ort extrem instabil ist.
„Die Situation in der Ukraine wird von Tag zu Tag prekärer und erfordert die ständige Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft. Mit dieser Zuwendung unterstützt die Novo-Nordisk-Stiftung die wichtige Arbeit der WHO zur Sicherung
des Zugangs zu unentbehrlichen Gesundheitsleistungen in der Ukraine und ihren von der Invasion betroffenen Nachbarländern“, sagte Hanna Line Jakobsen, Erste Vizepräsidentin der Novo-Nordisk-Stiftung.
Die Stiftung gehört zu den größten gemeinnützigen Akteuren weltweit. Allein 2021 stellte sie 8,8 Mrd. Kronen (über 1,1 Mrd. €) an Spendenmitteln zur Verfügung. Nach dem Ausbruch des Krieges am 24. Februar gab die Stiftung
schnell 55 Mio. Kronen (ca. 7,4 Mio. €) für humanitäre Hilfe an die Ukraine und die umliegende Region frei.
Nothilfeappell der WHO
Knapp eine Woche nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine richtete WHO/Europa einen Nothilfeappell an die Öffentlichkeit und nahm damit eine ihrer größten gesundheitlichen Herausforderungen seit Jahrzehnten an. In dem Appell wurden die
Prioritäten und der Finanzierungsbedarf für die nächsten drei Monate konkretisiert: insgesamt 52 Mio. €.
Seit dem 13. April ist der Appell – dank Gebern wie der Novo-Nordisk-Stiftung – mehr als vollständig finanziert, sodass die WHO bis zu 6 Mio. hilfebedürftige Menschen erreichen kann.
„Beiträgen wie diesem ist es zu verdanken, dass wir Gesundheitspersonal für die Erfüllung dringender Bedürfnisse schulen können, dass Menschen mit Diabetes das benötigte Insulin erhalten, dass in Krankenhäusern
die Operationssäle ausreichend ausgestattet bleiben und dass Einrichtungen zur Behandlung von Verletzten Drehtische und Morphium erhalten. Diese und andere ähnliche Spenden retten Menschenleben“, sagte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor
für Europa.
Aufgrund der wachsenden Bedürfnisse und der neuen Entwicklungen in der Ukraine und ihren Nachbarländern sowie der ernüchternden Tatsache, dass die aktuellen Kampfhandlungen einen der am schnellsten wachsenden Flüchtlingsströme
in der jüngeren Geschichte ausgelöst haben, wird die WHO in den kommenden Tagen einen zweiten Nothilfeappell veröffentlichen.
Die Gesamtzahl der aufgrund des Krieges in der Ukraine gewaltsam Vertriebenen, sowohl innerhalb des Landes als auch über die Landesgrenzen hinweg, wird gegenwärtig auf 11,4 Mio. geschätzt. Von den fast 5 Mio. Menschen, die in die Nachbarländer
geflohen sind und dort eine grundlegende Gesundheitsversorgung benötigen, entfällt fast die Hälfte auf Polen.
Innerhalb der Grenzen der Ukraine ist die gesundheitliche Grundversorgung beeinträchtigt, sodass die Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährdet ist. Die Seuchengefahr ist beträchtlich, und
Routineimpfungen sind ebenso zum Stillstand gekommen wie die Impfungen gegen COVID-19. Der Zugang zu Angeboten in den Bereichen Reproduktionsgesundheit, Müttergesundheit und vorgeburtliche Versorgung sowie in der psychischen Gesundheitsversorgung
ist aufgrund von Sicherheitsbedenken, einer eingeschränkten Mobilität, unterbrochener Versorgungsketten und Massenflucht stark eingeschränkt.
Die Reaktion der WHO
Bisher hat die WHO mit der Lieferung von 180 Tonnen Arzneimitteln und medizinischen Hilfsgütern mehr als eine halbe Million Menschen in der Ukraine erreicht. Die Priorität dieser Sonderorganisation der Vereinten Nationen im Gesundheitsbereich
besteht in der Notfall- und Traumaversorgung und in der Aufrechterhaltung der medizinischen Grundversorgung in dem vom Krieg erschütterten Land.
Die WHO ist seit 1994 in der Ukraine präsent. Als federführende Organisation im Bereich der Gesundheit arbeitet sie vor Ort mit über 80 nationalen und internationalen Partnerorganisationen zusammen.
Von ihrem Lager im westukrainischen Lemberg aus liefert die WHO über ein umfassendes Versorgungsnetz fast täglich medizinische Hilfsgüter ins gesamte Land. Die WHO strebt auch die Eröffnung einer Schaltzentrale in Dnipro im Osten der
Ukraine an.
Über die Novo-Nordisk-Stiftung: Die Novo-Nordisk-Stiftung ist eine 1924 in Dänemark gegründete Unternehmensstiftung, die gemeinnützige Ziele verfolgt. Die Zukunftsvision der Stiftung besteht darin, die Gesundheit der Menschen zu verbessern
und unsere Gesellschaft und unseren Planeten nachhaltiger zu machen. Die Mission der Stiftung besteht darin, Forschung und Innovation im Bereich der Prävention und Behandlung von kardiometabolischen Krankheiten und Infektionskrankheiten voranzutreiben
und Wissen und Lösungen zur Unterstützung einer grünen Umgestaltung der Gesellschaft zu fördern. Weitere Informationen finden Sie unter dem nachstehenden Link.
Über die WHO: Die 1948 als Organisation der Vereinten Nationen gegründete WHO verbindet Länder, Partnerorganisationen und Menschen mit der Zielsetzung, eine Verbesserung der Gesundheit, Sicherheit für die Welt und Hilfe für die
Schwächsten zu verwirklichen, damit alle Menschen überall auf der Welt ein Höchstmaß an Gesundheit erreichen können. Die WHO steht an der Spitze der weltweiten Anstrengungen zur allmählichen Verwirklichung einer allgemeinen
Gesundheitsversorgung. Wir steuern und koordinieren die Reaktion der Welt auf gesundheitliche Notlagen. Wir treten für ein gesünderes Leben ein – von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter. Die WHO ist in 194 Ländern in sechs
Weltregionen tätig. Die Europäische Region umfasst 53 Länder in Europa und Zentralasien. Zu den Mitarbeitern der WHO zählen weltweit führende Experten für öffentliche Gesundheit sowie Ärzte, Epidemiologen, Wissenschaftler
und Führungskräfte, die sich allesamt für ein gesünderes und sichereres Leben auf der ganzen Welt einsetzen.