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Berichte von WHO/Europa zum Beitrag, den Stadtplanung und -management zu Widerstandsfähigkeit und Gesundheitsschutz leisten

13 June 2022
News release
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Katastrophen und Notlagen haben direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung, führen zu Verletzungen und Krankheit und haben Folgen für psychische und psychosoziale Resultate. Extremereignisse wirken sich zudem erheblich auf die Funktionalität wichtiger Infrastrukturen aus, wie etwa Gesundheitseinrichtungen und Infrastrukturen für die Wasser- und Energieversorgung sowie den Verkehr. Um Städte bei der Bewältigung dieser Herausforderung zu unterstützen, zielen vier neue Berichte darauf ab, die Stadtplanung als wichtige Voraussetzung für den Aufbau städtischer Resilienz zu stärken. 

In den letzten zwanzig Jahren haben Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Stürme weltweit über 300 000 Menschenleben gekostet und Städte in allen Ländern der Europäischen Region der WHO betroffen. Allein in der Europäischen Region haben Katastrophen Schätzungen zufolge einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 271 Mrd. US-$ verursacht.

Für die Förderung von nachhaltiger Entwicklung, städtischen Umfeldern und Widerstandsfähigkeit existieren verschiedene globale Rahmenkonzepte, und das Bewusstsein für die mit der Umsetzung dieser globalen Agenden verbundenen lokalen Vorteile wächst. Stadtplanung, Risikosteuerung und Resilienz sind zu zunehmend wichtigen Pfaden für die Vorbereitung von Städten auf Katastrophen und die Verringerung bzw. Verhinderung der damit einhergehenden Auswirkungen für die öffentliche Gesundheit auf der kommunalen Ebene geworden.

Städte müssen verstehen, welche Merkmale und Prozesse sie anfällig für Krisen sowie für ökologische und technologische Katastrophen machen, und welche gesundheitlichen Auswirkungen mit diesen verbunden sind. Darüber hinaus müssen sie die wirksamsten Gegenmaßnahmen erkennen, um besser auf derartige Ereignisse vorbereitet zu sein und Widerstandsfähigkeit aufzubauen.

Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Städten durch Planung


Im Rahmen des Projekts von WHO/Europa mit dem Titel „Schutz von Umwelt und Gesundheit durch Schaffung städtischer Resilienz“ wurden Erkenntnisse, Praktiken und Überwachungsrahmen zu städtischer Resilienz geprüft, um Kommunalbehörden und Entscheidungsträger dabei zu unterstützen, über die umwelt- und gesundheitsbezogenen Dimensionen kommunaler Bereitschaftsplanung und Widerstandsfähigkeit nachzudenken, und um die Anwendung von Ansätzen der Stadtplanung zur Schaffung sicherer, gesunder und nachhaltiger Städte zu fördern.

Insgesamt verdeutlichen die zentralen strategischen Botschaften des Projekts, dass es für Stadtplaner und Entscheidungsträger erforderlich ist:

  • maßgebliche Daten und Tools zu nutzen, um risikobewusste Entscheidungsprozesse zu fördern und Ungleichheiten entgegenzuwirken;
  • die Beteiligung und Einbeziehung der Bevölkerung in Interventionen im städtischen Raum zu stärken;
  • verhärtete Strukturen aufzubrechen, gemeinsame Ziele zu setzen und einen gesamtstaatlichen Ansatz für das Notfallmanagement und eine entsprechende Bereitschaftsplanung zu ermöglichen;
  • Strategien für die Flächennutzungs-, Gebäude- und Infrastrukturplanung sowie entsprechende Vorschriften auszuarbeiten und umzusetzen und dabei einen präventiven Ansatz zum Schutz der Gesundheit zu verfolgen;
  • Kompaktheit, unterschiedliche Konzepte für die Flächennutzung und Konnektivität überall in der Stadt zu fördern, um Entfernungen und Abhängigkeiten zu verringern; und
  • Grün- und Wasserflächen sowie naturnahe Lösungen in städtischen Umfeldern auf strategische und synergistische Weise zu nutzen, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und die Gesundheit zu schützen.

Die zu dem Projekt erstellten Berichte enthalten Informationen und Erkenntnisse darüber, wie sich eine Weiterentwicklung zum Besseren erreichen lässt und wie Umwelt- und Infrastrukturplanung als wichtige Pfade zur Erhöhung der städtischen Resilienz genutzt werden können. 

Das Projekt hat von der Zusammenarbeit mit UN-Habitat profitiert und dabei eine gemeinsame Vision von WHO und UN-Habitat zur Förderung der städtischen Resilienz reflektiert.