Seit der Entdeckung des aktuellen weltweiten Ausbruchs der Affenpocken im Mai 2022 hat es in der Europäischen Region der WHO über 25 000 bestätigte Fälle gegeben, was die Notwendigkeit unterstreicht, Mitgliedstaaten und Gebiete in unserer Region bei der Überwachung und Verhinderung der Ausbreitung des Virus diagnostisch zu unterstützen.
Um dieser Notwendigkeit gerecht zu werden und ihre gezielte Unterstützung zu gewährleisten, hat WHO/Europa 18 vorrangige Mitgliedstaaten und Gebiete (Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Kosovo*, Montenegro, Nordmazedonien, Republik Moldau, Serbien, Tadschikistan, Turkmenistan, Türkei, Ukraine und Usbekistan) bestimmt, denen entweder die Diagnosekapazitäten oder die Güter fehlten, die für eine angemessene Bekämpfung des Ausbruchs notwendig sind.
WHO/Europa konnte Hilfsgüter im Wert von 1,2 Mio. US-$ beschaffen und liefern und so zur Stärkung der Gesundheitssysteme dieser Länder und Gebiete beim Umgang mit den Affenpocken beitragen.
Dank der Zusammenarbeit mit der deutschen Biotech-Firma TIB Molbiol konnten inzwischen 57 000 PCR-Tests verteilt werden, die in jedem der vorrangigen Länder bzw. Gebiete die Untersuchung von bis zu 5000 Proben auf Affenpocken ermöglichen. Die sachgemäße Durchführung dieser Tests wird durch ein neues Schulungsprogramm unterstützt, das sowohl vor Ort als auch online angeboten wird.
Dr. Aigul Djumakanova, Leiterin des Zentrums für Laboruntersuchungen der Staatlichen Behörde für Hygiene und epidemiologische Überwachung beim kirgisischen Gesundheitsministerium und Mitglied des Laborkoordinationsrates, erklärte: „Die schnelle Beschaffung und Lieferung von Reagenzien für die Diagnose der Affenpocken durch die WHO war äußerst beeindruckend, und zusammen mit einer umfassenden Schulung im Land hat die WHO uns erheblich beim Aufbau eines soliden Diagnosesystems für die Affenpocken an unserem nationalen Labor unterstützt.“
Zusätzlich zu dieser allgemeinen Unterstützung wurden weitere Vorräte für den Fall einer erhöhten lokalen Nachfrage geschickt, etwa als während der diesjährigen Veranstaltung von EuroPride in Belgrad verstärkt Tests benötigt wurden.
* In Übereinstimmung mit Resolution 1244 (1999) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.
Dieser Artikel wurde am 15. November 2022 geändert, um richtigzustellen, dass die Europäische Region gegenüber den anderen Regionen der WHO nicht mehr die Mehrzahl der weltweit bestätigten Fälle von Affenpocken aufweist, wie in einer früheren Fassung irrtümlicherweise behauptet.

