Italien meldet seit dem 21. Februar 2020 einen rasanten Anstieg der im Labor bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus (COVID-19). Eine erste Untersuchung der italienischen Behörden ergab mehrere Fallhäufungen in verschiedenen Regionen Norditaliens, bei denen eine lokale Übertragung von COVID-19 nachgewiesen wurde.
Ein Team von Experten der WHO und des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) unter Federführung der WHO traf am Montag, den 24. Februar in Italien ein, um sich gemeinsam mit den italienischen Behörden ein besseres Bild von der Situation zu verschaffen. Die Experten der WHO unterstützen die nationalen Behörden in Bereichen wie klinisches Management, Infektionsprävention und -bekämpfung, Surveillance und Risikokommunikation. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegt der Fokus auf der Begrenzung einer weiteren Übertragung von Mensch zu Mensch.
ch wenn eine begrenzte Übertragung von Mensch zu Mensch von COVID-19 in Ländern außerhalb Chinas zu erwarten war, ist der rasante Anstieg der gemeldeten Fälle in Italien in den letzten zwei Tagen besorgniserregend. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass nach bisher vorliegenden Informationen die Betroffenen in der Mehrzahl der Fälle (in 4 von 5 Fällen) nur leichte oder gar keine Symptome aufweisen.
„COVID-19 ist ein neuartiges Virus, dass wir sehr ernst nehmen müssen. Diese Mission nach Italien ist eines der Mittel, mit denen das WHO-Regionalbüro für Europa die Länder in der gesamten Region unterstützt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedstaaten arbeiten wir sehr hart daran, sicherzustellen, dass sie für COVID-19 gewappnet sind, etwa, indem wir bei der Vorbereitung auf einen Ausbruch und eine mögliche lokale Verbreitung behilflich sind. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir Patienten mit Würde und Mitgefühl behandeln, Maßnahmen ergreifen, um eine Weiterübertragung zu verhindern, und das Gesundheitspersonal schützen“, erklärte Dr. Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa.
Die Gesundheitsbehörden in Italien führen gegenwärtig Maßnahmen durch, um eine Weiterübertragung zu verhindern, hierzu zählen etwa die Schließung von Schulen und Bars/Cafés und die Absage von Sportveranstaltungen und anderen Massenansammlungen in den betroffenen Gebieten. Dies entspricht der gegenwärtigen globalen Strategie zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung von COVID-19.
„Die WHO unterstützt die Regierung Italiens bei ihren Bemühungen und ihrem Engagement, diesen Ausbruch zu entschärfen und die Infektionsfälle wirksam zu bewältigen. Jetzt ist Solidarität und Kooperation gefragt, in dem gemeinsamen Bestreben, die Gesundheit aller zu schützen“, fügte Dr. Kluge hinzu.
Länder in allen Teilen der Europäischen Region setzen ihre Maßnahmen zur Vorsorge für und Reaktion auf mögliche Fälle von COVID-19 fort. Dazu gehören etwa die zügige Ermittlung erkrankter Personen, die Untersuchung von Proben aus Verdachtsfällen, die Sicherstellung geeigneter Maßnahmen zur Infektionsbekämpfung und eines Fallmanagements zur Minimierung der Gefahr einer Ausbreitung des Virus sowie die Aufrechterhaltung der Kommunikation mit der Öffentlichkeit.