WHO/Europa hat Public Health Wales (Vereinigtes Königreich) zu einem neuen Kooperationszentrum für Chancengleichheit im Bereich digitale Gesundheit ernannt. Diese Zusammenarbeit wird entscheidend zur Gestaltung der Arbeit der WHO für mehr Chancengleichheit im Bereich digitale Gesundheit und zur Stärkung der Kooperation und Überzeugungsarbeit zwischen den auf der Regionsebene maßgeblichen Akteuren auf diesem Gebiet beitragen.
Inklusive digitale Gesundheit
Eine von WHO/Europa und Public Health Wales im Jahr 2022 veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass digitale Gesundheitstools nicht für alle Menschen in Europa gleichermaßen zugänglich sind. So stehen Menschen in schlechtem Gesundheitszustand, Migranten und ältere Erwachsene bei der Nutzung digitaler Technologien vor den größten Herausforderungen. Digitale Gesundheitstechnologien werden generell mehr in städtischen Gebieten und weniger von Angehörigen ethnischer Minderheiten und Menschen mit sprachlichen Barrieren genutzt. Außerdem wurde festgestellt, dass digitale Gesundheitslösungen von Menschen mit höherem Bildungsniveau und ökonomischen Status häufiger genutzt werden.
„Die Menschen, die am meisten von der digitalen Innovation profitieren könnten, sind oft die ersten, die zurückgelassen werden“, sagte Dr. Natasha Azzopardi Muscat, Direktorin der Abteilung Gesundheitssysteme bei WHO/Europa. „Nur 25 Länder in unserer Region haben einen Plan zur digitalen Inklusion umgesetzt. Wir müssen die Ursachen für diese Ungleichheit besser verstehen und beseitigen, damit wir alle Menschen in die Lage versetzen können, sich leichter Zugang zu digitalen Gesundheitstechnologien zu verschaffen und sie nutzbringend anzuwenden. Dies wird im Mittelpunkt unserer Partnerschaft mit Public Health Wales stehen.“
Nutzeranforderungen, Chancengleichheit und Systemdenken
Als WHO-Kooperationszentrum wird Public Health Wales zu fachlichen Überprüfungen, zu Forschungsarbeiten und zur Evidenzgewinnung beitragen, um die Arbeit der WHO für mehr Chancengleichheit im Bereich digitale Gesundheit auf Ebene der Europäischen Region wie auch weltweit zu unterstützen. Zu den wichtigsten Bereichen der Zusammenarbeit gehören die Unterstützung der Umsetzung des Aktionsplans zur Förderung der digitalen Gesundheit in der Europäischen Region der WHO (2023–2030), die Ermittlung bewährter Verfahren und die Anleitung bei der Gestaltung einer inklusiven Politik im Bereich digitale Gesundheit.
„Die Gesundheitssysteme in Wales und in der gesamten Europäischen Region setzen auf digitale Technologien und elektronische Gesundheitsakten, um die Gesundheit zu verbessern und Krankheiten vorzubeugen. Diese Instrumente bieten ein erhebliches Potenzial, aber wenn wir Probleme wie ungleicher Zugang, mangelnde Digitalkompetenz und inhärente Verzerrungen übersehen, laufen wir Gefahr, bestehende gesundheitliche Ungleichheiten zu vergrößern. Durch die Zusammenarbeit mit der WHO wollen wir sicherstellen, dass sich digitale Innovationen an den Bedürfnissen der Nutzer, dem Ziel der Chancengleichheit und dem Systemdenken orientieren, damit die digitale Gesundheit dazu beiträgt, gesundheitliche Ungleichheiten abzubauen und nicht zu verschärfen“, sagt Prof. Alisha Davies, Stellvertretende Leiterin der Abteilung Daten, Digitales und Forschung und Leiterin des Referats Forschung und Evaluation bei Public Health Wales.
In seinem Fortschrittsbericht zum Aktionsplan zur Förderung der digitalen Gesundheit in der Europäischen Region der WHO bekräftigte WHO/Europa sein Engagement für den Ausbau des Netzes von Kooperationszentren zur Förderung des digitalen Wandels in den Gesundheitssystemen. Dank dieser neuen Ernennung gibt es nun vier WHO-Kooperationszentren für digitale Gesundheit in der Europäischen Region der WHO.

