Zwei Kooperationszentren der WHO in Irland und Schweden arbeiten gemeinsam daran, die Einbeziehung von Daten über die Gesundheit von Flüchtlingen und Migranten in die nationalen Gesundheitsinformationssysteme zu unterstützen. Gesundheitsinformationssysteme sammeln, analysieren und verbreiten Gesundheitsdaten und tragen wesentlich zu Entscheidungsprozessen und zur Ermöglichung gezielter Maßnahmen bei, damit in der Gesundheitspolitik und -planung niemand zurückgelassen wird.
Diese Zusammenarbeit verbindet das WHO-Kooperationszentrum für partizipative Gesundheitsforschung mit Flüchtlingen und Migranten an der Universität Limerick in Irland mit dem WHO-Kooperationszentrum für Daten und Evidenz zum Themenbereich Migration und Gesundheit an der Universität Uppsala in Schweden.
Belastbare und inklusive Daten
Die Beseitigung von Ungleichheiten und die Förderung der Gesundheit von Flüchtlingen, Migranten und der Bevölkerung ihrer Aufnahmeländer erfordern Konzepte und Praktiken, die sich auf umfassende und genaue Gesundheitsdaten stützen. Doch Prof. Soorej Jose Puthoopparambil, der das Zentrum in Uppsala leitet, ist der Meinung, dass bei der routinemäßigen Datenerfassung oft migrationsbezogene Variablen fehlen, was zu fragmentierten oder unvollständigen Informationen führt.
Deshalb hat WHO/Europa fachliche Leitlinien für die Integration der Gesundheitsdaten von Flüchtlingen und Migranten in nationale Gesundheitsinformationssysteme entwickelt. Im Rahmen des MiHealth-Projekts, das von der irischen Gesundheitsforschungsbehörde finanziert wird, soll dieser Leitfaden nun zum Zwecke der Umsetzung auf Länderebene angepasst werden.
Prof. Ailish Hannigan leitet das Projekt an der Universität Limerick, wo die Fähigkeit des nationalen Gesundheitsinformationssystems, die Gesundheit von Flüchtlingen und Migranten zu fördern, bewertet wird.
„Trotz der wachsenden Vielfalt seiner Bevölkerung fehlen in Irland umfassende Untersuchungen über die Fähigkeit des Gesundheitsinformationssystems zur Förderung der Gesundheit von Flüchtlingen und Migranten“, stellt sie fest.
„MiHealth soll diese Lücke schließen und das nationale Gesundheitsinformationssystem für die Gesundheitspolitik und -praxis in Bezug auf Flüchtlinge und Migranten in Irland stärken.“
Direkter Kontakt
Das MiHealth-Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit kommunalen Partnern, dem Gesundheitsministerium und dem Büro für soziale Inklusion bei der irischen Gesundheitsbehörde sowie mit dem WHO-Kooperationszentrum für Daten und Evidenz zum Themenbereich Migration und Gesundheit in Schweden durchgeführt.
Diese Partnerschaft ist ein praktisches Beispiel dafür, wie die auf regionsweiter Ebene entwickelten fachlichen Leitlinien der WHO durch Kooperation in konkrete Maßnahmen auf nationaler Ebene umgesetzt werden können. Sie unterstreicht auch, wie wichtig es ist, neue politische Konzepte auf Fakten, Daten und direktem Kontakt mit den betroffenen Gemeinschaften zu begründen.