Leistungsfähige Gesundheitssysteme sind eine entscheidende Voraussetzung für die Entdeckung und Bewältigung von Krankheiten und für die Erhaltung der Gesundheit der Bevölkerung. Dies war die zentrale Botschaft von Dr. Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, während seines kurzen Amtsbesuchs in Serbien am 24. und 25. Februar, mit dem er unterstrich, dass die Zusammenarbeit mit den Ländern im Mittelpunkt seiner Zukunftsvision für Gesundheit steht.
Darüber hinaus präsentierte Dr. Kluge in einer Rede vor künftigen Gesundheitsfachkräften an der medizinischen Fakultät der Universität Belgrad auch seine Gesamtvision für die Europäische Region der WHO – Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa –, in der besonderes Gewicht auf die Länder gelegt wird.
Der COVID-19-Ausbruch war während des gesamten Besuchs ein ständig wiederkehrendes Thema. Vor Vertretern der Presse erklärte Dr. Kluge, er sei nach seinem Besuch zuversichtlich, dass Serbien entschlossen und bereit für die Handhabung von COVID-19-Fällen sei.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Dr. Kluge und der serbische Gesundheitsminister, Dr. Zlatibor Lončar, unterzeichneten während des Besuchs eine zweijährige Kooperationsvereinbarung. Dies ist eine auf zwei Jahre angelegte Vereinbarung zwischen dem WHO-Regionalbüro für Europa und einem Mitgliedstaat zur Konkretisierung der Zusammenarbeit. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, die Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme zu erhöhen und an für das Land vorrangigen Gesundheitsthemen, wie nichtübertragbare Krankheiten und das Impfwesen, zu arbeiten.
Hochrangige Gespräche fanden auch mit dem Präsidenten Serbiens, Aleksandar Vučić, und der Ministerpräsidentin Ana Brnabić statt. In diesen Gesprächen wurde neben speziellen Gesundheitsthemen auch die Frage erörtert, wie das WHO-Regionalbüro für Europa durch gezielte Zusammenarbeit mit der höchsten staatlichen Ebene Serbien wirksamer bei der Verwirklichung seiner gesundheitspolitischen Ziele unterstützen kann. Eines der wichtigsten Themen war die Bekämpfung der Luftverschmutzung.
Ortstermin
Während eines Besuchs in einem Zentrum für primäre Gesundheitsversorgung in Savski Venac hatte Dr. Kluge die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Gesundheitsfachkräften über ihre Arbeit im Dienste der Bevölkerung, u. a. zu Themen wie der Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen, dem Umgang mit Impfskeptikern und der Hilfe bei der Ermittlung etwaiger Fälle von COVID-19.
Durch die ausgezeichnete Arbeit dieser Zentren ist der Gebrauch antimikrobieller Mittel seit 2015 um ca. 40% gesunken. Auf einen Masernausbruch in den Jahren 2017 und 2018 reagierte Serbien durch Erhöhung der Impfraten und konnte so die Fallzahlen senken und schließlich im August 2019 den Ausbruch beenden.
Neben den hochrangigen Gesprächen bot der Besuch auch eine Gelegenheit zu Gesprächen mit Vertretern der Gesundheitsberufe und mit Partnerorganisationen über ihre Arbeit in Serbien. In einem Treffen mit Vertretern der Vereinten Nationen und der EU, u. a. dem EU-Botschafter in Serbien, konnte sich das WHO-Regionalbüro für Europa ein besseres Bild davon machen, wie die verschiedenen Organisationen gemeinsam auf eine Verbesserung der Gesundheitssituation in Serbien hinarbeiten können.