WHO/Europa und das Gesundheitsministerium der Ukraine haben in der vergangenen Woche im Rahmen der Unterzeichnung einer zweijährigen Kooperationsvereinbarung in Kiew ihre weitere Zusammenarbeit zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsversorgung
und zum Abbau gesundheitlicher Ungleichgewichte gefestigt. Die Unterzeichnung erfolgte im Rahmen eines Amtsbesuchs des WHO-Regionaldirektors für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge.
Neben der Unterzeichnung traf sich Dr. Kluge darüber hinaus mit zentralen nationalen und internationalen Partnern in der Ukraine, um die Reaktion des Landes auf die COVID-19-Pandemie, die Reformierung des Gesundheitssystems, humanitäre Maßnahmen
und die weiterreichende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich und im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in der Ukraine zu erörtern.
Stärkung der strategischen Zusammenarbeit
Die zwischen WHO/Europa und dem Gesundheitsministerium der Ukraine unterzeichnete neue zweijährige Kooperationsvereinbarung für den Zeitraum 2022–2023 legt einen Handlungsrahmen fest und stärkt die strategische Zusammenarbeit zur
Förderung der Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung, zur Beschleunigung der Fortschritte auf dem Weg zu einer allgemeinen Gesundheitsversorgung und zur Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) bis zum Jahr 2030.
„Diese neue zweijährige Vereinbarung mit der Regierung der Ukraine ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Stärkung des ukrainischen Gesundheitssystems und zur Umsetzung der anhaltenden Gesundheitsreformen. Die Partnerschaft wird uns die
Maximierung von Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung, zum Abbau gesundheitlicher Ungleichgewichte und zur Verbesserung der allgemeinen Politiksteuerung im Gesundheitsbereich im Land ermöglichen.
Dem Vorantreiben dieser gesundheitlichen Agenda in enger Zusammenarbeit mit nationalen wie auch internationalen Partnerorganisationen sehe ich mit Freuden entgegen“, erklärte Dr. Kluge.
Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO in der Ukraine, erläuterte: „Die Unterstützung der Ukraine bei der Umgestaltung ihres Gesundheitssystems und der Förderung besserer gesundheitlicher Resultate für die Bevölkerung
der Ukraine ist für die WHO von zentraler Bedeutung. Wir bekräftigen hiermit unsere Unterstützung und möchten die Kooperation weiter stärken, um den Zugang zu hochwertigen Gesundheitsangeboten zu verbessern und Fortschritte
auf dem Weg zu einer allgemeinen Gesundheitsversorgung und zur Verwirklichung der SDG zu ermöglichen. Gleichzeitig müssen wir eine angemessene Reaktion auf die nächste COVID-19-Welle gewährleisten, die Reaktion auf andere Krankheitsausbrüche
wie Polio und die Umgestaltung des Gesundheitssystems unterstützen und auf humanitäre Bedürfnisse eingehen.“
Stärkere Partnerschaften für Gesundheit in der Ukraine
Während seines Amtsbesuchs traf sich Dr. Kluge mit dem ukrainischen Gesundheitsminister, Viktor Liashko, um die Unterstützung der WHO bei der Reaktion auf COVID-19, die Umsetzung der Gesundheitsreformen und die Stärkung des öffentlichen
Gesundheitswesens zu besprechen. Das Gespräch drehte sich auch um verschiedene andere Themen, wie etwa das Eingehen auf Bedürfnisse im Bereich der psychischen Gesundheit und der Umgang mit der Krankheitslast aufgrund nichtübertragbarer
Krankheiten in der Ukraine, die Bedeutung wirksamer Impfmaßnahmen und die Reaktion auf den Polio-Ausbruch im Land.
Während eines Treffens mit dem Ministerpräsidenten der Ukraine, Denys Shmygal, dankte Dr. Kluge der Regierung der Ukraine für die anhaltende Zusammenarbeit und würdigte die Anstrengungen des Landes zur Stärkung des ukrainischen
Gesundheitssystems, zur Umsetzung der Gesundheitsreformen im Rahmen der Entwicklungsagenda des Landes und zur Investition in das Humankapital. Während des Gesprächs kamen zudem die Reaktion auf COVID-19 und der Wiederaufbau nach der Pandemie,
die Fortsetzung der Umgestaltung des Gesundheitssystems und humanitäre Maßnahmen in der Ukraine zur Sprache.
Im Rahmen seines Besuchs traf sich Dr. Kluge zudem mit Nataliia Gusak, Leiterin des Nationalen Gesundheitsdienstes der Ukraine, und besprach mit ihr die Stärkung der strategischen Zusammenarbeit, die Umsetzung von Reformen in der primären Gesundheitsversorgung,
weiteres Lernen und den anhaltenden Erfahrungsaustausch.
Ferner sprach Dr. Kluge mit der Ersten Stellvertretenden Ministerin für auswärtige Angelegenheiten der Ukraine, Emine Dzheppar. Im Mittelpunkt dieses Gespräch standen die Kooperation zwischen der WHO und der Ukraine im Bereich der globalen
Gesundheit, die internationale Solidarität in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, humanitäre Maßnahmen und die allgemeine Gesundheit in der Ukraine.
Einbeziehung der Zivilgesellschaft
Darüber hinaus hatte der Regionaldirektor Gelegenheit, sich mit führenden zivilgesellschaftlichen Gesundheitsorganisationen in der Ukraine zu treffen. Dieses Treffen umfasste u. a. eine Diskussion über die wichtigsten Bereiche der Zusammenarbeit
zwischen der WHO und der Zivilgesellschaft im Rahmen des Europäischen Arbeitsprogramm 2020–2025 der WHO – „Gemeinsam für mehr Gesundheit“ sowie die Rolle nichtstaatlicher Akteure bei dessen Umsetzung in der Ukraine
zur Verbesserung der Gesundheit für die gesamte Bevölkerung.
Das vom WHO-Repräsentanten Dr. Jarno Habicht geleitete Team der WHO in der Ukraine setzt sich aus über 100 Mitarbeitern und Beratern zusammen, die fachlichen Sachverstand bereitstellen und zum Aufbau nationaler Kapazitäten in gesundheitsbezogenen
Angelegenheiten beitragen. Die Prioritäten des Länderbüros sind in der zweijährigen Kooperationsvereinbarung zwischen WHO/Europa und der Ukraine ausgeführt. Das Länderbüro setzt diese Vereinbarung in enger Zusammenarbeit
mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen um.