Förderung einer stärkeren Dynamik für den Gesundheitsschutz zur Beschleunigung von Maßnahmen im Bereich der nichtübertragbaren Krankheiten
Nichtübertragbare Krankheiten sind in der gesamten Europäischen Region der WHO für 90% aller Todesfälle verantwortlich, die sich jedes Jahr auf eine Zahl von rund 9 Millionen belaufen. Zahlreiche Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, chronischen Atemwegserkrankungen, Diabetes und anderen nichtübertragbaren Krankheiten könnten durch die Umsetzung ressortübergreifender kostengünstiger Interventionen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, verhindert werden.
Um diesen Prozess zu beschleunigen, organisiert der Fachliche Beirat des WHO-Regionaldirektors für Europa für Innovationen im Bereich der nichtübertragbaren Krankheiten seine fünfte Plenartagung, die in Berlin abgehalten wird.
Der Fachliche Beirat setzt sich aus hochrangigen Politikern und Führungspersönlichkeiten sowie renommierten Wissenschaftlern und klinischen Experten zusammen, die sich über ihre Erfahrungen austauschen und die Länder in der Europäischen
Region der WHO auf unabhängige Weise beraten.
Die fünfte Tagung des Fachlichen Beirats wird im Vorfeld der European Public Health Conference (EPHC) abgehalten, bei der über 2500 Gesundheitsexperten aus der gesamten Europäischen Region zusammenkommen.
Bündelung von Bemühungen mit der gesundheitspolitischen Gemeinschaft in ganz Europa
Während der Tagung in Berlin zielt der Fachliche Beirat darauf ab, seine Bemühungen mit dem EPHC-Netzwerk zu bündeln und die Fortschritte im Rahmen des Fahrplans „Eindämmung von nichtübertragbaren Krankheiten: Ein wegweisender
Fahrplan für Europa“, der vom Fachlichen Beirat für den Zeitraum 2021–2025 entwickelt wurde, zu beschleunigen.
Der Fahrplan orientiert sich an folgenden sechs Schlüsselinitiativen:
- Gewährleistung einer gesünderen Zukunft für die Kinder in der Europäischen Region durch die Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter;
- Erhöhung des ungenutzten Potenzials von Gesundheitssteuern in der Europäischen Region unter Schwerpunktlegung auf Alkoholprodukte;
- Abbau von Ungleichheiten bei der durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Prävalenz von Bluthochdruck verursachten Krankheitslast durch eine bessere Bekämpfung von Bluthochdruck in der primären Gesundheitsversorgung und die Umsetzung von Strategien zur Verringerung der Salzaufnahme;
- Schutz von Kindern und jungen Menschen vor der Exposition gegenüber ungesunden Waren in digitalen Umfeldern;
- Schaffung von grüneren und gesünderen Städten – Verbesserung der Luftqualität und der gesunden Mobilität;
- Erschließung von großem Potenzial – Nutzung der Vorteile von Daten und digitaler Gesundheit bei der Prävention nichtübertragbarer Krankheiten.
Nichtübertragbare Krankheiten sind untrennbar mit Armut verbunden, sowohl im Hinblick auf die Gefährdung durch diese Art von Krankheiten als auch auf die durch sie nach einer entsprechenden Diagnose verursachten Schäden. Menschen mit nichtübertragbaren
Krankheiten waren unverhältnismäßig stark von der COVID-19-Pandemie betroffen, daher müssen wir jetzt mehr denn je einen Wiederaufbau zum Besseren und zu mehr Gerechtigkeit vorantreiben, um für die Menschen und den Planeten
eine gesunde, nachhaltige Zukunft sicherzustellen.
Ziel des Fachlichen Beirats während der Tagung in Berlin ist es, gemeinsam mit der EPHC einen Plan für das kommende Jahr auszuarbeiten. Dieser soll den Weg ebnen für die Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen auf hoher Ebene
über die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten im Jahr 2025, bei der die Führungsrolle der Europäischen Region im Kampf gegen nichtübertragbare Krankheiten hervorgehoben werden soll.