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Eine Woche mit Kompetenzbildung, Schulungen und Grundsatzdialogen zum Thema Bekämpfung des Alkoholkonsums

14 – 19 May 2023

Tallinn (Estland), 14.–19. Mai 2023

Die Europäische Region weist von allen Regionen der WHO den höchsten Alkoholkonsum sowie die höchste Rate alkoholbedingter Störungen und den niedrigsten Anteil an abstinent lebenden Menschen auf. 

Vom 14. bis 19. Mai organisiert WHO/Europa in Tallinn eine Reihe von Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen: Nachwuchswissenschaftler, politische Entscheidungsträger aus den baltischen Staaten, Wissenschaftler eines vom Nationalen Gesundheitsinstitut der Vereinigten Staaten finanzierten Großprojekts sowie Ansprechpersonen der Gesundheitsministerien aus allen Ländern der Europäischen Region.

Einleitung einer Seminarreihe für Nachwuchswissenschaftler über Alkoholkonsum und öffentliche Gesundheit

Das erste Modul der Seminarreihe über Alkoholkonsum und öffentliche Gesundheit findet als Präsenzveranstaltung am 14. und 15. Mai in Tallinn statt. Die Seminarreihe dient der Kompetenzbildung unter Fachkräften, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen, und soll sie darauf vorbereiten, sich auf nationaler und internationaler Ebene mit dem Themenkomplex Alkohol und öffentliche Gesundheit zu befassen und das Bewusstsein für Alkohol als wesentlichen Risikofaktor zu schärfen, der weit über den klinischen Bereich der Sucht hinausgeht.

Diese Reihe wird im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten Projekts „Von Erkenntnissen zu Taten beim Alkoholkonsum“ (Evidence into Action – EVID-ACTION) organisiert, das darauf abzielt, wissenschaftliche Evidenz zur Förderung und Unterstützung der Umsetzung wirksamer alkoholpolitischer Konzepte für die Bevölkerung der EU-Staaten sowie Islands, Norwegens und der Ukraine beizusteuern.

Baltische Dialoge zum Thema Alkoholbekämpfung: eine Plattform zur Kompetenzbildung für einen ressortübergreifenden Dialog und entsprechende Maßnahmen 

Der Alkoholkonsum ist im östlichen Teil der Europäischen Region besonders hoch. Die drei baltischen Staaten – Estland, Lettland und Litauen – gehören zu den Ländern mit dem höchsten Alkoholkonsum weltweit, einem hohen Pro-Kopf-Konsum und auch einer hohen alkoholbedingten Krankheitslast. Angesichts dieser Herausforderungen haben die drei Länder zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedliche alkoholpolitische Maßnahmen eingeführt, was eine einzigartige Gelegenheit bietet, diese Maßnahmen im Rahmen eines natürlichen Experiments zu untersuchen. Die Bewertung der Wirkung dieser Konzepte ist ein Bestandteil des von der WHO unterstützten Forschungsprojekts „Evaluierung der Auswirkungen von Konzepten zur Steuerung des Alkoholkonsums auf die Morbidität und Mortalität in Litauen und anderen baltischen Staaten“, das vom Nationalen Institut für Alkoholmissbrauch und Alkoholismus der Vereinigten Staaten (NIAAA) finanziert wird.

Am 16. und 17. Mai wird WHO/Europa Gastgeber der Baltischen Dialoge zum Thema Alkoholbekämpfung sein, einer Veranstaltung für einen ressortübergreifenden Austausch zwischen Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern, der insbesondere für Vertreter verschiedener Ministerien, Institute und Fachbehörden aus den baltischen Staaten und ihren Nachbarländern bestimmt ist.

Schulung des Projekts EVID-ACTION zur Kompetenzbildung in den Mitgliedstaaten für die Beobachtung und Überwachung des Alkoholkonsums und der dadurch bedingten Schäden

Am 18. April führt WHO/Europa im Rahmen des Projekts EVID-ACTION eine Schulung zur Kompetenzbildung in den Mitgliedstaaten für die Beobachtung und Überwachung des Alkoholkonsums und der dadurch bedingten Schäden durch, die für die fachlichen Ansprechpersonen in den Gesundheitsministerien der an dem Projekt beteiligten Länder bestimmt ist.

Diese Schulung dient der Verbesserung der nationalen und regionsweiten Kontroll- und Informationssysteme.

Fachübergreifender Workshop zum Thema Gesundheitssteuern für Estland 

Schließlich soll sich ein Workshop der WHO am 19. Mai mit dem Thema Gesundheitssteuern, d. h. der Besteuerung von schädlichen Produkten wie Tabakwaren und alkoholischen und zuckerhaltigen Getränken, beschäftigen. Auf der Veranstaltung werden die wichtigsten Überlegungen zur Entwicklung und Einführung solcher Steuern vorgestellt, die die Gesundheit der Bevölkerung schützen und Steuereinnahmen schaffen sollen; dabei werden konkrete Möglichkeiten für Estland untersucht.