Erbeben in der Türkei: Gesundheitliche Infrastruktur intakt, WHO unterstützt Notfallmaßnahmen
Bei einem Erdbeben der Stärke 6,8 im Osten der Türkei, das sich am Freitag, 24. Januar 2020 um 20:55 Uhr Ortszeit ereignete, wurden nach offiziellen Angaben mindestens 40 Menschen getötet und über 1600 verletzt. Von den Verletzten befinden sich noch rund 100 in Behandlung, während die Übrigen das Krankenhaus bereits wieder verlassen konnten.
Zusätzlich zu den Opfern unter der Bevölkerung stürzten Hunderte Gebäude in den Provinzen Elazig und Malatya ein oder wurden erheblich beschädigt. Rund 1200 Familien mussten in Notunterkünfte in Form von Zelten umziehen. Such- und Rettungsteams der türkischen Ministerien für Gesundheit und Inneres konnten etwa 45 Menschen aus den Trümmern bergen. Die Suche nach weiteren Menschen, die noch unter dem Schutt eingeschlossen sein könnten, dauert an.
„Ich bin erschüttert über die Zerstörung durch das Erdbeben in der Provinz Elazig“, erklärte Dr. Piroska Östlin, die kommissarische WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Ich möchte dem türkischen Volk mein tiefstes Mitgefühl für die Todesopfer zum Ausdruck bringen. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle und vollständige Genesung. Wie immer steht das WHO-Regionalbüro für Europa den Betroffenen zur Seite und ist bereit, jegliche erforderliche Unterstützung zu leisten.“
Auf seinem Weg in die von dem Erdbeben betroffenen Gebiete fügte Dr. Pavel Ursu, WHO-Repräsentant in der Türkei, hinzu: „Das türkische Gesundheitsministerium reagiert schnell und effektiv auf dieses verheerende Erdbeben. Im Namen der WHO in der Türkei möchte ich den Familien, die Angehörige verloren haben, mein tiefstes Mitgefühl aussprechen, und den Verletzten aus Elazig und Malatya wünsche ich eine rasche Genesung.“
Auf Anfrage des türkischen Gesundheitsministeriums entsandte die WHO am Freitag zwei Experten für Notlagen in das betroffene Gebiet. Diese leisteten Unterstützung bei der Koordination der medizinischen Notversorgung, ermöglichten eine rasche Ermittlung der gesundheitlichen Bedürfnisse und sorgten für einen verantwortungsbewussten Umgang mit kritischen Informationen.
Während entscheidende lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden, haben die WHO und ihre Gesundheitspartner bereits die nächsten Schritte für den Wiederaufbau eingeleitet. Hierzu zählen das Achten auf Anzeichen für das Auftreten übertragbarer Krankheiten, insbesondere in überfüllten Gebieten, psychische und psychosoziale Unterstützung und die Gewährleistung, dass chronische Erkrankungen behandelt werden.
Die WHO ist entschlossen, der Türkei bei der Ermittlung des unmittelbaren Bedarfs sowie der Einleitung schneller Gegenmaßnahmen behilflich zu sein, und steht bereit, das Volk und die Regierung der Türkei während und nach dieser Notlage zu unterstützen.

