Jugendliche in Usbekistan: persönliche Erfahrungsberichte vom Leben mit der COVID-19-Pandemie

25 March 2021
Es gibt kaum jemanden, dessen Leben nicht auf die eine oder andere Weise durch COVID-19 verändert wurde. In dieser Fotostrecke berichten junge Menschen aus Usbekistan davon, wie sie die Pandemie erleben und wie diese ihr Leben von Grund auf verändert hat. Derartige persönliche Erfahrungen spiegeln die Auswirkungen wider, die COVID-19 auf die körperliche und psychische Gesundheit, auf zwischenmenschliche Beziehungen sowie auf Wertvorstellungen und Prioritäten junger Menschen im Hinblick auf die Zukunft hat.

Die Herausforderungen und Beschränkungen infolge der Pandemie waren vor allem für junge Menschen problematisch, denn zur Einhaltung von Schutz- und Quarantänemaßnahmen mussten sie ihre Lebensgewohnheiten rapide ändern. „Die Pandemie war für fast alle von uns eine Lehre, auch für diejenigen, die nicht krank wurden oder Angehörige verloren haben“, erklärt Lianne Kuppens, Repräsentantin der WHO und Leiterin des WHO-Länderbüros in Usbekistan. „Sie haben wichtige Dinge über sich selbst, ihre Familien und die Menschen in ihrer Umgebung gelernt. Ich glaube, dass alle eine einzigartige Erfahrung gemacht haben, die sie auf Dauer prägen wird.“

Hier veröffentlichen wir das Beste aus einer Fotoausstellung des WHO-Länderbüros in Usbekistan, die im Januar und Februar 2021 mit Unterstützung durch das Informationszentrum der Vereinten Nationen stattfand. Die Unterstützung junger Menschen bei der Bewältigung der Pandemie und der Entwicklung von mehr Widerstandskraft für die Zukunft gehört nach wie vor zu den Prioritäten für die WHO.
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Jugendliche in Usbekistan... 1

Ismigul  -  

„Ich glaube, dass 2020 jeder etwas für sich selbst und über sich selbst gelernt hat. Meine größte Angst ist es heute, dass diese Pandemie nicht die letzte sein könnte. Deshalb habe ich erkannt, dass ich verantwortungsbewusster und freundlicher mit Menschen umgehen und meiner Familie meine Zuneigung zeigen muss, weil ich niemanden habe, der mir näher steht. Sie sind für mich zu Freunden geworden, vor allem meine jüngere Schwester. Ich habe ihr viel beim Online-Unterricht geholfen; zusammen haben wir es geschafft, dass sie in die dritte Klasse versetzt wird. Eine andere Erkenntnis aus der COVID-19-Pandemie war für mich, dass Unterstützung sehr wichtig ist und dass man die Menschen, mit denen man hier und jetzt zusammen ist, zu schätzen lernen muss.“

 

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Jugendliche in Usbekistan... 2

Dana  -  

„COVID-19 hat dazu geführt, dass ich nun Dinge verstehen kann, auf die ich davor nicht geachtet hatte. Ich reise unheimlich gern, um neue Orte und Länder zu entdecken. Aber seitdem alle Grenzen geschlossen sind, habe ich damit begonnen, mein eigenes Land, Usbekistan, zu erkunden und Orte zu besuchen, an denen ich davor noch nie war. Eine andere Lehre aus der Pandemie war für mich, dass materielle Dinge nicht so wichtig sind. Was wirklich zählt, sind meine Familie und meine Freunde, und dass ich mit ihnen zusammen sein und mich um sie kümmern kann.“

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Jugendliche in Usbekistan... 3

Dana  -  

„COVID-19 hat dazu geführt, dass ich nun Dinge verstehen kann, auf die ich davor nicht geachtet hatte. Ich reise unheimlich gern, um neue Orte und Länder zu entdecken. Aber seitdem alle Grenzen geschlossen sind, habe ich damit begonnen, mein eigenes Land, Usbekistan, zu erkunden und Orte zu besuchen, an denen ich davor noch nie war. Eine andere Lehre aus der Pandemie war für mich, dass materielle Dinge nicht so wichtig sind. Was wirklich zählt, sind meine Familie und meine Freunde, und dass ich mit ihnen zusammen sein und mich um sie kümmern kann.“

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Jugendliche in Usbekistan... 4

Anna  -  

„Keiner von uns hätte eine solche Situation, eine Pandemie von diesem Ausmaß, erwartet. Mein wichtigstes Fazit zu dem, was aufgrund von COVID-19 passiert ist, war, dass wir vor allem Wert auf unsere Gesundheit legen sollten. Nicht nur unsere eigene Gesundheit, sondern auch die unserer Verwandten und Freunde. Während der Quarantäne hatte ich nur Kontakt mit meinen Familienangehörigen, und wir haben uns besser kennen und verstehen gelernt als vor der Pandemie. Außerdem hat COVID-19 uns gezeigt, dass wir nichts auf morgen verschieben sollten. Alles muss jetzt und heute erledigt werden.“

 

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Jugendliche in Usbekistan... 5

Asadbek  -  

„Während der Pandemie habe ich als Freiwilliger am Expozentrum gearbeitet, wo die Regierung besondere Unterstützung für die Bevölkerung bereitstellte. Dort haben 5000 Freiwillige zwei Monate lang den Menschen geholfen, indem sie ihre Fragen beantworteten, Lebensmittel an bedürftige Familien verteilten und sie moralisch unterstützten. Durch COVID-19 wurde mir klar, wie verwundbar wir doch alle sind. In solchen Situationen beginnt man die Dinge zu schätzen, die wirklich von Wert sind. Dies war für mich die wichtigste Lehre aus der Pandemie. Im Grunde genommen hat sie uns alle gelehrt, aufeinander aufzupassen und einander zu unterstützen. Ich glaube nicht, dass unser Leben jemals wieder sein wird wie davor.“ 

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Jugendliche in Usbekistan... 6

Alisa  -  

„Ich habe eine Tochter, die jetzt in die Grundschule geht. Der Online-Unterricht war für uns beide nicht leicht. Sie war ständig abgelenkt und wollte mit dem Handy spielen, statt zu lernen. Ich musste mir immer was ausdenken, um ihre Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Ich selbst bin ein sehr aktiver Mensch, und die Quarantänebestimmungen waren für mich echt problematisch. Kino, Theater, Ausstellungen – ich hatte auf einmal keinen Zugang mehr und musste mich rund um die Uhr zuhause aufhalten.  Hoffentlich dauert diese Pandemie nicht so furchtbar lange, weil es ja jetzt Impfstoffe gibt. Ich finde, es ist wichtig, dass so viele Menschen wie möglich geimpft werden. Dann verbessert sich allmählich die Situation. Ich hoffe, dass wir alle lernen, in dieser neuen Realität zu leben.“

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