WHO/Europa präsentiert Fahrplan für mehr Gesundheit in den kleinen Ländern

2 June 2022
News release
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WHO/Europa hat durch seine Initiative kleiner Länder einen neuen Fahrplan vorgelegt, in dem strategische Maßnahmen zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden in den kleinen Ländern bis 2025 skizziert werden. 

In den vergangenen beiden Jahren hat die Pandemie unsere Regierungen und die Widerstandsfähigkeit unserer Gesundheitssysteme auf eine harte Probe gestellt. Dabei fielen die Auswirkungen auf die Länder durchaus unterschiedlich aus: so unterscheiden sich die Herausforderungen für Länder mit weniger als 2 Millionen Einwohnern erheblich von denen für Länder mit einer Bevölkerung von 50 Millionen. Die kleinen Länder sind gegenwärtig mit Engpässen beim Gesundheitspersonal, mit Ungleichheiten beim Zugang zu Arzneimitteln und Impfstoffen sowie mit einer Zunahme nichtübertragbarer Krankheiten und psychischer Erkrankungen konfrontiert. Darüber hinaus wurde die soziale und ökonomische Entwicklung durch die Einstellung des Tourismus und die Beschränkung der Bewegungsfreiheit beeinträchtigt, was eine beträchtliche Belastung für die inländischen Haushalte darstellt.
 
Der „Fahrplan für mehr Gesundheit in den kleinen Ländern der Europäischen Region der WHO (2022–2025)“, der mit Beteiligung der kleinen Länder erstellt wurde, trägt der Notwendigkeit einer Stärkung ihrer überlasteten Gesundheitssysteme Rechnung und beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen, die sie in den kommenden Jahren in die Lage versetzen sollen, sich auf künftige gesundheitliche Notlagen vorzubereiten und auf sie zu reagieren und insgesamt Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung zu verbessern.

Er zielt darauf ab, sie dabei zu unterstützen, Gesundheit und Wohlbefinden einen hohen Stellenwert auf der politischen Tagesordnung zu verschaffen, auf der nationalen und internationalen Ebene für ihre Bedürfnisse einzutreten, Investitionen in die Gesundheit zu fördern und im Hinblick auf künftige Entscheidungen erreichte Fortschritte zu messen. In dem Fahrplan wird unterstrichen, dass eine Ausweitung der politischen, fachlichen und ressourcenbezogenen Zusammenarbeit notwendig ist, um die primäre Gesundheitsversorgung von Grund auf umzugestalten, das Personalangebot im Gesundheitswesen zu verbessern, eine längerfristig nachhaltige Gesundheitsfinanzierung zu gewährleisten und den Zugang zu Arzneimitteln, der psychischen Gesundheitsversorgung und innovativen digitalen Gesundheitsangeboten zu verbessern.

„Dieser Fahrplan trägt dazu bei, Gesundheit ressortübergreifend neu zu denken und dabei problematische Bereiche wie überlastete Gesundheitssysteme und Fachkräfte in Angriff zu nehmen. Er ist ein wertvolles zusätzliches Instrument, das zur Verwirklichung des Europäischen Arbeitsprogramms 2020–2025 beitragen kann“, erklärt Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. „Unsere Initiative kleiner Länder verfügt über einzigartige Voraussetzungen, um die Mitgliedstaaten bei der Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden zu unterstützen“, fügt er hinzu.

 

Die Initiative kleiner Länder 


Die Initiative ist ein aktives Netzwerk von elf kleinen Ländern aus allen Teilen der Europäischen Region, das als Forum für Innovationen dient und die Mitglieder zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit Themen befähigen soll, die allein kleine Länder betreffen. Zuletzt lag der Fokus der Initiative angesichts der Folgen von COVID-19 speziell für kleine Länder auf folgenden Handlungsfeldern: Ermittlung von Bereichen mit dem dringendsten Handlungsbedarf sowie von kurzfristigen Handlungsprioritäten für einen gerechten Wiederaufbau, bei dem niemand zurückgelassen wird; Umsetzung gemeinsamer Prioritäten in Bezug auf nationale Gesundheitspläne, mit dem Europäischen Arbeitsprogramm als übergeordnetem Rahmenkonzept; und Verbreitung bewährter Praktiken.