WHO/Europa hat eine regionsweite Strategie für die primäre Gesundheitsversorgung veröffentlicht, die eine Vision für die Umgestaltung der primären Gesundheitsversorgung in den kommenden Jahren auf Grundlage von Lehren aus der COVID-19-Pandemie enthält.
In den vergangenen zwei Jahren haben die Länder mutige Maßnahmen ergriffen, um sich an die Pandemie anzupassen und auf diese zu reagieren. Viele dieser Maßnahmen haben die Leistungserbringung in der primären Gesundheitsversorgung für die Menschen in lokalen Gemeinschaften grundlegend verändert. Inspiriert durch diese Maßnahmen wurde die neue Strategie auf der 71. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa im Jahr 2021 von allen 53 Ländern in der Europäischen Region angenommen.
„Die Menschen verdienen eine hochwertige Versorgung, die auf ihre gesundheitlichen Bedürfnisse eingeht, selbst inmitten einer Notlage wie der Pandemie“, erklärte Dr. Natasha Azzopardi-Muscat, Direktorin der Abteilung Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme der Länder bei WHO/Europa. „Unsere neue Strategie baut auf dem auf, was wir in den vergangenen zwei Jahren erlebt haben – die Erbringung grundlegender Leistungen im Rahmen der primären Gesundheitsversorgung bei gleichzeitiger Reaktion auf COVID-19 und die damit einhergehenden Bedürfnisse –, und wird dies in den kommenden Monaten und Jahren noch weiter voranbringen.“
Konkrete Empfehlungen zur Stärkung der primären Gesundheitsversorgung
Die neue Strategie umfasst eindeutige, konkrete Empfehlungen, wie die Länder ihre Systeme für die primäre Gesundheitsversorgung künftig stärken können.
Von der Notwendigkeit, die Versorgung auf die Bedürfnisse der Patienten zuzuschneiden, bis hin zu Investitionen in die Bereitschaftsplanung für Notlagen in Einrichtungen der primären Gesundheitsversorgung bauen die Empfehlungen zudem auf dem Europäische Arbeitsprogramm 2020–2025 der WHO – „Gemeinsam für mehr Gesundheit“ auf und heben dabei besonders dessen vier Flaggschiff-Initiativen (verhaltensbezogene Erkenntnisse, digitale Gesundheit, Impfmaßnahmen und psychische Gesundheit) und ihre Verknüpfungen zur primären Gesundheitsversorgung hervor.
„Die Pandemie hat nicht nur gezeigt, wie wichtig die primäre Gesundheitsversorgung ist. Sie hat auch offenbart, wie schnell sie sich umgestalten und an die Bedürfnisse der Menschen, insbesondere der Schwächsten, anpassen lässt“, erklärte Melitta Jakab, Leiterin des Europäischen Zentrums der WHO für primäre Gesundheitsversorgung. „Wir hoffen, dass diese neue Vision und die neue Art des Arbeitens uns in die Lage versetzen wird, Anstöße für Veränderungen zu geben und greifbare Ergebnisse zu erzielen.