WHO
Gesundheitsfachkräfte geben AbamIridha im Flüchtlingslager ein Gefühl der Sicherheit, indem sie auf seine Bedürfnisse eingehen
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Genesung angesichts von Widrigkeiten in einem Lager für Flüchtlinge und Migranten in Griechenland

5 September 2023
Dies ist eine von mehreren Geschichten mit Bezug zu einer Konsultation der WHO mit den Mitgliedstaaten, die dazu diente, die komplexen Bedürfnisse von Menschen mit nichtübertragbaren Krankheiten in Notlagen hervorzuheben, wenn diese gezwungen sind, ihre Heimat und die Versorgung, auf die sie angewiesen sind, zu verlassen. 

Abamlridha Olaiel, ein 54-jähriger Mann aus Irak, traf 2018 in Griechenland ein. Bereits damals erhielt er eine tägliche Insulinbehandlung für Typ-2-Diabetes und folgte einem speziell für ihn erstellten Ernährungsplan. Ein Jahr nach seiner Ankunft im Flüchtlings- und Migrantenzentrum in Skaramanga in Athen wurde er im Rahmen einer Koronarangiographie mit Blutdruckproblemen diagnostiziert. Daraufhin wurde er ins Flüchtlings- und Migrantenlager Schisto, ebenfalls in Athen, verlegt. 

Seine Frau und seine vier Kinder, die mit ihm geflohen waren, erhielten Asylstatus und leben seit 1,5 Jahren in Frankreich. Getrennt von seiner Familie und in der Hoffnung, eines Tages mit ihnen wiedervereinigt zu sein, beantragt AbamIridha regelmäßig die Anerkennung seines Asylstatus, während er nach besten Kräften darum bemüht ist, seine gesundheitlichen Probleme in den Griff zu bekommen. 

Trotz mehrfacher Ablehnung hatte er das Glück, dass ihm eine temporäre Sozialversicherungsnummer gewährt wurde. Nun erhält er eine tägliche Behandlung, die Insulin, Blutdruck- und Cholesterintabletten sowie psychologische Unterstützung in Form von Therapie und Medikamenten umfasst. Auf Anfrage erhält er zudem Blutzucker- und Blutdrucktests, um so seine Gesundheit kontrollieren zu können, denn persönliche medizinische Ausrüstung zu erhalten, etwa zur Messung seines Blutzuckers, ist nach wie vor eine Herausforderung.

„Man stimmt sich auf seinen Körper ein und wird sein eigener Arzt“, erzählt er. „Ich kenne meine Grenzen, und ich setze mich nicht selbst unter Druck, daher geht es mir gut.“ 

Er fügt hinzu, dass die Gesundheitsfachkräfte im Lager ihm ein Gefühl der Sicherheit gäben, da sie auf seine Bedürfnisse eingehen und bereit sind, bei Bedarf mit Einrichtungen außerhalb des Lagers zu koordinieren. Er betont die Bedeutung einer kontinuierlichen Gesundheitsversorgung, insbesondere für Menschen wie ihn, die unter einer Reihe nichtübertragbarer Krankheiten leiden und psychologische Unterstützung brauchen. Seiner Ansicht nach ist es wichtig, sich verstanden und gehört zu fühlen, um so viel Unterstützung wie möglich zu erhalten.