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Die elf Monate alte Jasmin wird wegen ihres angeborenen Herzfehlers regelmäßig untersucht. Kurz nach ihrer Geburt in der Ukraine war sie mit einer Klappenstenose und einer Klappeninsuffizienz diagnostiziert worden.
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Für die Jüngsten sorgen

7 September 2023
Jasmin Bades Familie freut sich auf ihren ersten Geburtstag, denn die ersten elf Monate ihres Lebens waren von zahlreichen Herausforderungen geprägt.

Jasmin wurde in der ukrainischen Region Transkarpatien nahe der ungarischen Grenze geboren. Kurz nach ihrer Geburt im Oktober 2022 bemerkte ihre Mutter Fanni bei ihr einige ungewöhnliche gesundheitliche Symptome. Nach mehreren Bluttests und Untersuchungen wurde bei Jasmin eine Klappenstenose und eine Klappeninsuffizienz diagnostiziert. 

Das einzige Krankenhaus, in dem eine so schwere Herzerkrankung behandelt werden konnte, befand sich in Kiew, mehr als 800 Kilometer vom Heimatdorf der Familie entfernt. Aufgrund des Krieges waren Bombenangriffe oder Anschläge auf der Straße eine reale Bedrohung, und da Jasmins Gesundheit bereits sehr angeschlagen war, beschloss die Familie, nicht in die Hauptstadt zu fahren.

Fanni und die Familie beschlossen, dass es sicherer wäre, nach Ungarn zu reisen, obwohl sie sich Sorgen machten, dass sie nicht in ihre Heimat in Transkarpatien zurückkehren könnten. Die Reise nach Budapest war extrem traumatisch. Fanni hatte sich noch nicht von der Geburt per Kaiserschnitt erholt, und ihre Wunde brach während der Reise erneut auf. Die kleine Jasmin bekam eine bakterielle Infektion mit Durchfall, die dazu führte, dass sie ein Kilo ihres Geburtsgewichts verlor, sodass sie nur noch 2400 Gramm wog.
 
Jasmin war stark dehydriert, als sie im Bethesda-Kinderkrankenhaus in Budapest ankamen. Fanni hatte große Angst, ihr Baby zu verlieren. „Die Ärzte hier haben mein Kind von der Schwelle des Todes zurückgeholt. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn wir nicht hierher gekommen wären.“

Mutter und Kind verbrachten zwei Monate im Krankenhaus. Neben der dringend benötigten medizinischen Versorgung und den Medikamenten waren sie auch von der Freundlichkeit des Krankenhauspersonals beeindruckt.

Mehrere Monate später wird Jasmin immer noch von der Kinderkardiologin Dr. Beáta Gyömörei behandelt. Unter ihrer Aufsicht hat sich ihr Zustand stabilisiert und merklich verbessert. Sie wird regelmäßig untersucht und muss nicht wegen ihres Herz- und Lungenleidens operiert werden.

Jasmins nächster Untersuchungstermin wurde so gelegt, dass er mit der Impfung gegen respiratorische Synzytial-Viren (RSV) zusammenfällt. „In Ungarn erhalten alle Herzpatienten unabhängig von ihrer Herkunft diesen Impfstoff kostenlos vom Staat, genau wie alle anderen notwendigen Behandlungen“, erklärt Dr. Gyömörei.

Fanni ist nach wie vor dankbar für die hochwertige Versorgung, die Jasmin im Krankenhaus erhält: „Wir erhalten hier eine umfassende Betreuung; wir bringen Jasmin alle drei Monate zu den Kontrolluntersuchungen, und die Ärzte untersuchen sie gründlich. Ich habe immer das Gefühl, dass wir in den besten Händen sind.“